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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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etwas Bedrohliches an sich hatte, und als wir in Brest anlegten, war ich froh, als er verkündete, dass er nicht mit uns nach England kommen würde. Er wollte Richtung Osten Weiterreisen und versuchen, seine Familie und seine Freunde in Hongkong zu finden. Ich glaube, auch Richard hat ihm keine Träne nachgeweint, selbst wenn sich die beiden recht freundschaftlich verabschiedeten.
    Lohan hatte einen langen Weg vor sich und ich habe keine Ahnung, ob er jemals angekommen ist, weil ich nie wieder etwas von ihm gehört habe. Ich wette aber, dass er es geschafft hat. Er war ein Schwerverbrecher, der ohne mit der Wimper zu zucken jeden umbrachte, der sich ihm in den Weg stellte. Wenn jemand auf sich aufpassen konnte, dann er.
    So viele weitere Abenteuer. Unsere Zeit in Brest, die Reise durch Nordfrankreich, die Fahrt über den Kanal nach England und schließlich die Rückkehr nach London und der Kontakt zum Nexus. Aber das alles wird ein anderes Mal erzählt werden.
    Es gelang uns, den Rückweg zum unterirdischen Bunker zu finden, doch als wir dort ankamen, war das Medium, Miss Ashwood, tot. Sie hatte uns gesagt, dass sie schwer krank war, und anscheinend war sie kurz nach unserem Aufbruch friedlich im Schlaf gestorben. Aber alle anderen waren noch da und konnten nicht fassen, dass wir zurückgekommen waren. Richard und ich wurden als Helden gefeiert, was mir peinlich war, denn auch wenn Matt das Gegenteil behauptet hatte, fand ich nicht, dass ich viel getan hatte.
    Aber es gab noch weitere gute Neuigkeiten. Ich konnte kaum glauben, dass Graham Fletcher und sein Bruder Will die Schießerei in der Kirche überlebt hatten. Interessanterweise hatten die Polizisten das Interesse an der ganzen Sache verloren, nachdem Jamie und ich durch die Tür verschwunden waren und die rothaarige Frau die Kugel in den Kopf bekommen hatte. Ich schätze, danach gab es nichts mehr, für das sich das Kämpfen lohnte.
    Wir verbrachten einen Monat in dem Bunker, aber irgendwann hatten wir es satt, uns dauernd zu verstecken. Außerdem war es draußen nicht mehr so gefährlich, seit die Alten nicht mehr da waren.
    Natürlich würde das Land Jahre brauchen, um sich wieder zu erholen. Die Umweltverschmutzung in London war weit jenseits irgendwelcher Normen und die Hunde, die Ratten und die Banden waren immer noch da.
    Aber nach einer Diskussionsrunde beschloss eine ganze Gruppe von uns, fortzugehen und London über denselben Kanal zu verlassen, auf dem wir gekommen waren. Diesmal mussten wir allerdings zu Fuß gehen, was wesentlich länger dauerte, aber zumindest stießen wir unterwegs nicht auf mordlüsterne Kannibalen.
    Mein Dorf war zerstört worden, aber Graham Fletcher hatte nicht weit entfernt ein anderes entdeckt, als er noch der Reisende war. Dort standen die Häuser noch und die Felder warteten darauf, bestellt zu werden. Und da in diesem Dorf niemand mehr lebte, ließen wir uns dort nieder. Und das war’s. Ich war durchs ganze Land gehetzt wurden. Eine geheimnisvolle Tür hatte mich ans andere Ende der Welt befördert. Und jetzt war ich fast wieder da, wo alles angefangen hatte. Irgendwie schon komisch.
    Anfangs war es nicht leicht. Ich wusste, wie sehr Richard Matt vermisste. Und mich erstaunte, wie sehr ich Jamie vermisste … und George. Aber das besserte sich schnell und es gab noch etwas Wichtigeres.
    Die Welt heilte sich selbst.
    Man merkte es jeden Tag am Wetter, am klaren Himmel und der Tatsache, dass nachts sogar Sterne zu sehen waren. Ich hatte nie gewusst, wie toll sie aussahen. Die Saat, die wir gesät hatten, wuchs und gedieh, statt zu welken und abzusterben. In den Flüssen gab es wieder Fische und Tiere in den Wäldern. Wir hatten immer noch keinen Strom und kein Telefon -übrigens bis heute nicht, trotz der vielen Arbeit an den Leitungen. Aber die Menschen hörten auf, sich gegenseitig anzugreifen. Falls noch irgendwelche Polizisten unterwegs waren, hatten sie ihre schwarzen Uniformen ausgezogen und beschlossen, sich lieber nützlich zu machen. Es gab keinen Grund mehr, Angst zu haben. Es tauchten immer mehr Menschen auf, die über die Felder oder aus den Wäldern kamen und nach einer neuen Heimat suchten, und so wuchs unsere Gemeinde.
    Ich bin jetzt siebzig Jahre alt. Ich hatte ein ganz annehmbares Leben mit einem Ehemann, vier Kindern und sage und schreibe elf Enkelkindern. Ich habe immer noch Kontakt zum Reisenden, der Sophie geheiratet hat (die Rothaarige aus dem Bunker). Im Dorf fragen mich alle immer wieder nach

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