Horror- Box Neu

los.
    Es war eben das ursprüngliche Indien . Das Indien, das ich immer im Herzen trug, egal wie lange ich in Amerika war.
    Mir fehlte das quirlige Treiben in den Gassen und zahlreichen Märkten. Die leckeren Imbissbuden die es an jeder Ecke gab.... die vielen Freunde und Bekannte. ungezwungenes Schwätzchen und erst diese unverwechselbare Farben und Gerüchte.

    Keine Frage ich war glücklich in Amerika, aber mein Herz war indisch geprägt und daher konnte ich es kaum erwarten in Dehli anzukommen.
    Ich konnte fließend Englisch mit amerikanischen Akzent. Das war sehr beliebt und daher hatte ich schon einige Angebote in der Tasche als Sportlehrer .Mal sehen ob etwas für mich dabei war.
    Aber jetzt galt es erst meine Familie und vor allem meine Zwillingsschwester Gita endlich wieder in die Arme zu schließen.
    Ich vermisste ihr Lächeln ...ihre lustige Art und unsere gleiche Gesinnung. Ich war schon so gespannt darauf wie sie reagieren würde ,wenn wir uns endlich nach 5 Jahren wieder in die Arme schließen konnten.

    „Verehrte Gäste...wir befinden uns nun auf den Landeanflug in Dehli Indien ….“ Ich schreckte hoch und rieb mir die verschlafene Augen.
    Ein Blick aus dem Fenster ließ mein Herz einen Takt schneller hüpfen. Der Flughafen tauchte schon auf.
    10 Stunden Flugzeit hatte ich nun hinter mir und war froh meine Gliedmaßen wieder bewegen zu können. Gähnend streckte ich mich und steckte das Foto wieder in meinen Geldbeutel.
    Mit schaukelnden Bewegungen landete das Flugzeug galant auf den Flughafen Indira Ghandi International Airport .
    Als ich ausstieg ,schlug mir zu heiße trockene Luft entgegen. Tief atmete ich diese Heimatluft ein. Meine Augen suchten nach einem vertrauten Gesicht.
    Und tatsächlich.....Gita winkte mir mit strahlenden Gesicht .
    Lange umarmten wir uns ...Tränen der Rührung und der Freude liefen uns beide übers Gesicht .
    „ Namaste behnji Sab thik hai ?.“ ( hallo Schwester wie geht’s )
    Namaste bahji Sab thik hai? “ ( hallo Bruder wie geht’s)

    Begrüßten wir uns fast im gleichen Atemzug und lachten darüber.
    „ Na komm da vorn ist mein Auto. Alle freuen sich schon auf dich .Sie können es kaum erwarten, dich in den Armen zu schließen mein bahi (Bruder)“

    In einem der vielen Slums rund um Dehli.....
    „ Hey habt ihr schon gehört? Ihr kennt doch den Imbissladen um die Ecke..“Pig ein dicker junger Mann saß schwitzend in dem einzigen Raum, der nur aus einem altersschwachen Fernseher bestand.
    Auf dem Boden saßen die anderen 5 Freunde an der nackten Lehmmauer gelehnt und kauten gelangweilt an einer Chipstüte herum. Aus dem Fernseher kam leises Stöhnen.
    Wie üblich ein Porno. Doch diesmal schaute keiner interessiert zu. Er war ihnen ganz einfach zu langweilig.
    Man wollte härtere Sachen...mehr Gewalt .
    „Ja man was ist damit?“
    Zwei waren bereits eingenickt. Einer rauchte mit glasigen Augen einen Joint ...nur der jüngste von allen war interessiert.
    Er nannte sich Iron und brüstete sich damit ,dass er hart wie Stahl war.
    Er liebte Gewalt !
    Schon als Kind riss er Hühner bei lebendigen Leib die Federn heraus und hackte ihnen die Flügel ab. Jetzt mit seinen 17 Jahren sah er viel älter und verschlagener aus als in seinem Alter üblich.
    Kalte Augen taxierten Pig .
    Pig geiferte als er in den flackernden Bildschirm starrte ...nur widerwillig schaute er wieder weg als ihm einfiel was er doch gerade vor wenigen Minuten entdeckte.
    „Kommt einfach mit. Es wird euch gefallen. Das ist genau etwas für echte Männer.“ Er grinste schmierig und wischte seine vor schweißgebadete fette Hände an seinem dreckigen und schweißtriefendes Hemd ab.
    Seine Wams wölbte sich mächtig über die kurze Hose und ließ ihn wie ein Walross aussehen.
    Er war der einzige unter den 6 , wo eine Arbeit als Busfahrer nachging.
    Widerwillig und mürrisch erhoben sich die anderen. Alle trugen nur Hemd und halblange Hose .
    Im fensterlosen Raum stank es nach Pisse und Unrat.
    Sie hausten alle in dieser kargen Bruchbude ,was sie kaum unterschied von den übrigen Bewohner in diesem Slum.
    Die meisten hausten in Bretterverschläge oder noch schlimmer am Straßenrand.
    Die ganze Nacht waren sie auf Raubzug, die Beute allerdings hielt sich ziemlich in Grenzen.
    Sogar die Touristen sind vorsichtiger geworden und trugen jetzt diese moderne Brustbeutel, wo sie ihre wertvolle Dokumente nebst Bargeld aufbewahrten.

    „Hier sind wir. Ihr werdet riesige Augen machen ,was ich euch gleich