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Horror Factory - Pakt mit dem Tod

Horror Factory - Pakt mit dem Tod

Titel: Horror Factory - Pakt mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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erstaunst mich immer mehr, Herman Riley.«
    Er ließ Hermans Hand immer noch nicht los, und hinter seinen Augen begann es zu arbeiten. Herman fragte sich, ob er vielleicht doch Grund hatte, sich zu fürchten, und nicht besser beraten gewesen wäre, auf Matthew zu hören, verwarf den Gedanken aber auch praktisch sofort wieder. Es gab auf der ganzen Welt nur eine einzige Sache, die ihm gefährlich werden konnte, und die hieß ganz gewiss nicht Johnny Two Horses. Neugier nahm die Stelle der Furcht ein.
    »Aber wenn du dich wirklich bei mir bedanken willst, dann wüsste ich da vielleicht was. Und wir hätten sogar beide etwas davon.«
    Der Indianer ließ endlich seine Finger los und deutete mit der frei gewordenen Hand auf die Kirche. »Um ehrlich zu sein, bin ich nicht ganz zufällig hier. Ich habe dich vorhin schon gesehen, als du auf dem Weg zur Sonntagsschule warst, aber ich war nicht ganz sicher.«
    Es dauerte einen Moment, bis Herman wirklich begriff. »Sie haben eine Stunde hier auf mich gewartet?«, staunte er.
    »Nicht nur auf dich«, gestand der Indianer, »obwohl die Verlockung groß wäre, Ja zu sagen. Aber zum Teil, ja, und die Gelegenheit war günstig, nach interessanten Motiven Ausschau zu halten.«
    Herman hatte nicht einmal eine Vorstellung davon, was er damit meinen mochte, aber er nickte trotzdem nur und sah den Indianer erwartungsvoll an. Er wurde nicht enttäuscht.
    »Musst du nicht nach Hause?«, fragte der Indianer.
    »Unsere Farm liegt drei Meilen außerhalb der Stadt«, antwortete Herman. »Und in einer Stunde beginnt der Gottesdienst. Meine Eltern kommen dann hierher. «
    »Der Weg würde sich nicht lohnen, ich verstehe«, sagte Tohorse. »Eine Stunde … nun, das müsste reichen. Willst du dir einen Dollar verdienen?«
    Herman riss die Augen auf. »Einen Dollar?« So viel Geld nur für sich allein hatte er noch nie besessen. Um genau zu sein, hatte er überhaupt noch nie Geld nur für sich allein besessen. Doch sofort meldete sich auch sein Misstrauen wieder. »Einen ganzen Dollar?«, vergewisserte er sich. »Was soll ich dafür tun?«
    »Nicht das, was du jetzt vielleicht denkst«, erwiderte der Indianer lächelnd. Bei ihrem ersten Treffen vor fünf Jahren hätte Herman nicht gewusst, was er damit meinte. Jetzt schon. »Aber es ist gut, dass du so misstrauisch bist. Die Zeiten sind schlimm, und es ist immer besser, Fremden nicht sofort zu trauen. Aber keine Sorge. Ich bin zwar Indianer, aber das ist auch schon das einzig Schlimme an mir.« Er schüttelte so heftig den Kopf, dass sein schwarzes Haar raschelte. »Keine Angst, mein Junge, ich bin ganz harmlos. Und ich habe auch schon mit eurem Pfarrer gesprochen. «
    »Reverend Folsom?«
    »Wir können zu ihm gehen, und du kannst ihn selbst fragen, wenn du möchtest«, bestätigte Tohorse. »Auch wenn das wertvolle Zeit kosten würde. Ich möchte nicht, dass du zu spät zum Gottesdienst kommst und dir meinetwegen Ärger einhandelst. Ich bin Fotograf, weißt du? Du hast doch schon einmal eine Fotografie gesehen?«
    »Selbstverständlich!«, antwortete Herman in leicht beleidigtem Ton, was den Indianer sichtlich amüsierte.
    »Und ich bin immer auf der Suche nach interessanten Motiven«, fuhr er fort. »Es gibt eine Menge hübscher Motive in eurer Stadt, aber das Interessanteste sind immer noch Menschen. Ich würde dich gern fotografieren.«
    »Fotografieren?«, fragte Herman ungläubig. »Mich? Aber ich bin doch nur –«
    »Ein einfacher Junge vom Land?«, unterbrach ihn der Indianer. »Genau das wollen die Leute sehen. Ich verkaufe meine Bilder zumeist in der Stadt, und genau das wollen die Leute dort sehen. Du hast ein interessantes Gesicht, hat dir das noch nie jemand gesagt?«
    »Aber wer will denn schon Bilder von einem einfachen Farmerjungen sehen?«
    »Wenn du Bilder von den feinen Leuten aus der Stadt sehen würdest mit ihren vornehmen Kleidern und Gehstöckchen und Sonnenschirmen, würdest du sie dir nicht auch ansehen?«
    Herman nickte, und Tohorse fuhr fort: »Und warum sollte es umgekehrt nicht genauso sein?«
    »Einen Dollar?«, vergewisserte sich Herman noch einmal.
    »Ich wohne in der Pension unten an der Straße«, sagte Tohorse. »Es ist schon alles aufgebaut. Wenn du willst, dann können wir gleich los. Damit du auch pünktlich zum Gottesdienst wieder da bist.«
    Herman warf noch einen abschließenden zögernden Blick in die Richtung, in der die beiden Jungen verschwunden waren – ihr übliches sonntägliches Treffen in der

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