Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Hostage - Entführt

Titel: Hostage - Entführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crais Robert
Vom Netzwerk:
»Super.«
    Talley streckte die Hand aus.
    »Wir haben uns vorhin gar nicht vorstellen können – ich bin Jeff Talley.«
    »Jennifer Smith – vielen Dank!«
    Sie schüttelte ihm kräftig die Hand und strahlte wieder. Thomas gab ihm die Rechte, als sei er auf Staatsbesuch. Die Kinder standen so dicht beieinander, dass ihre Arme sich berührten. Und so nah bei Talley, dass er sie mühelos hätte umarmen können. Ist doch normal, sagte er sich. Schließlich hab ich die beiden gerettet.
    »Gut, dass ich dich endlich kennen lerne, Thomas. Du bist eine große Hilfe gewesen. Und sehr tapfer. Ihr seid beide sehr tapfer gewesen.«
    »Danke, Chief, aber Sie sind echt dreckig.«
    Jennifer rollte mit den Augen, und Cooper lachte.
    Talley sah auf seine Hände – sie waren voller Ruß und Schweiß. Wie sein Gesicht.
    »Sieht ganz so aus. Ich hab keine Zeit gehabt, mich zu waschen.«
    »Der kann echt unhöflich sein«, meinte Jennifer. »Du solltest dich mal ansehen, Thomas. Du hast Asche auf der Nase.«
    Thomas wischte sich übers Gesicht, ließ Talley aber nicht aus den Augen.
    »Geht's Daddy gut?«
    »Besser als vorhin. Los – besuchen wir ihn.«
    Talley brachte sie durch den Seiteneingang. Er hielt sie bei den Händen und ließ sie nur einmal los, um seine Dienstmarke einem Pfleger zu zeigen, der sie dann durchs Krankenhaus in die Notaufnahme führte. Jeder, an dem sie vorbeikamen, starrte sie an. Talley war klar, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis die Reporter erfuhren, dass der Polizeichef die als Geiseln genommenen Kinder zu ihrem Vater gebracht hatte. Und wenn die Reporter informiert waren, wusste es gleich darauf der Rolex-Mann.
    Talley wollte nicht, dass die Kinder die Pforte zur Notaufnahme passieren mussten, und der Pfleger führte sie über einen Flur, auf dem das Personal der Intensivstation Blutproben ins Labor brachte. Dr. Klaus und Dr. Reese waren nicht mehr da, doch eine Krankenschwester, die Talley schon bei seinem letzten Besuch gesehen hatte, sprach sie an.
    »Sie sind doch der Polizeichef? Kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich bringe die Kinder von Mr. Smith zu ihrem Vater.«
    »Da hol ich lieber Dr. Reese.«
    »Gut, holen Sie sie. Wir gehen schon mal zu Mr. Smith.«
    Talley fand das Zimmer ohne Probleme. Er hatte erwartet, Smith würde schlafen, doch der starrte mit blinzelnden Augen an die Decke. Er war noch immer an die Geräte angeschlossen.
    »Daddy?«, sagte Jennifer vorsichtig.
    Smith hob den Kopf ein wenig. Überraschung und Erleichterung traten in sein Gesicht.
    Die Kinder rannten an die Seite des Bettes, an der er nicht verkabelt war, und umarmten ihn. Talley wartete in der Tür, um die erste Wiedersehensfreude nicht zu stören, kam dann ins Zimmer und blieb am Fußende des Bettes stehen. Jennifer weinte und vergrub das Gesicht an der Brust ihres Vaters. Thomas wischte sich die Augen und fragte, ob es wehtue.
    Talley beobachtete die Szene. Smith schlang den Arm um Jennifer und nahm Thomas' Hand. Dann sah er auf, begegnete Talleys Blick und drückte seine Kinder noch fester.
    »Gott sei Dank, dass ihr wohlauf seid. Das seid ihr doch, oder? Ihr seid doch wohlauf?«
    »Mom kommt nach Hause.«
    Talley stellte sich hinter Jennifer.
    »Wir haben Ihre Frau erreicht. Sie ist unterwegs.«
    Smith blickte Talleys erneut in die Augen und dann weg.
    »Ihre Familie ist gerettet«, sagte Talley.
    Smith nickte, sah ihn aber nicht an.
    »Was ist mit den drei Männern passiert?«
    »Die sind tot.«
    Thomas zog seinen Vater am Arm.
    »Dad – unser Haus steht in Flammen. Wir wären fast verbrannt.«
    Thomas zog ihn wieder am Arm, schauderte dann hustend und schluchzend auf und presste das Gesicht an den Bauch seines Vaters. Jetzt brach alles aus ihm hervor – die ganze Anspannung und Angst. Smith strich seinem Sohn durchs Haar.
    »Es ist alles in Butter, Kumpel. Alles in Butter. Du bist in Sicherheit. Nur das zählt.«
    Talley wartete, bis der Junge sich beruhigt hatte, und drückte dann Jennifers Schulter.
    »Wartet ihr beide mal kurz auf dem Flur? Ich muss mit eurem Vater reden.«
    Smith nickte seinen Kindern zu. Jennifer nahm Thomas bei der Hand und führte ihn auf den Korridor. Smith atmete einmal tief durch. Dann sah er auf.
    »Danke.«
    Talley zog die Disketten aus der Tasche.
    Smith stierte sie an und sah wieder weg.
    »Haben Sie den Kindern davon erzählt?«
    »Nein. Aber sie werden Sie danach fragen. Thomas hat mir geholfen, sie zu bekommen. Er hat die Dateien in seinem Computer geöffnet.«
    »Die

Weitere Kostenlose Bücher