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Hostage - Entführt

Titel: Hostage - Entführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crais Robert
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Und sich selbst obendrein.«
    »Sie haben fünf Minuten. Rufen Sie Benza an. Fragen Sie ihn, ob er den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen will.«
    »Ich werd ihn fragen, wie oft ich Ihre Tochter ficken soll.«
    »Fragen Sie ihn, ob ich das Geld behalten kann.«
    Talley hörte nur ein Rauschen in der Leitung.
    »Ich hab nämlich noch was, das Ihnen gehört. Ich hab ein bisschen Geld im Haus gefunden – könnte fast eine Million Dollar sein.«
    In hundert Verhandlungen hatte Talley eines gelernt: Alle Lügner denken, jeder lügt; alle Diebe denken, jeder stiehlt; alle Gauner halten jeden für einen Gauner. Die gespannte Stille in der Leitung hielt an; offenbar versuchte Howell, Talley zu durchschauen. Bestimmt war er ängstlich und misstrauisch. Zugleich aber würde er ihm glauben wollen. Darauf kam es an.
    Howell antwortete langsam.
    »Was wollen Sie, Talley?«
    »Wie viel Geld hab ich im Haus gefunden?«
    »1,2 Millionen.«
    »Ich mach Ihnen ein Angebot. Meine Frau, meine Tochter und das Geld gegen die Disketten. Wenn Sie den beiden was tun, gehen die Disketten sofort ans FBI, und das Geld behalt ich sowieso.«
    Talley war klar, dass Howell den einfachen Handel ›Familie gegen Disketten‹ nie in Erwägung ziehen würde, weil es seiner Ansicht nach für Talley keinen Grund gab, Wort zu halten. Durch das Geld aber war es anders – Habgier war ein Motiv, mit dem Howell etwas anfangen konnte. Er würde sich in Talley wiedererkennen und annehmen, ein Bulle könnte glauben, mit diesem Plan durchzukommen.
    Talley wartete Howells Antwort nicht ab.
    »Ich sag Ihnen jetzt, wie wir die Sache durchziehen. Ich komme mit den Disketten zum Nordeingang des Einkaufszentrums an der Autobahn. Sie kommen mit meiner Familie dorthin. Wenn die beiden wohlauf sind, machen wir das Tauschgeschäft. Und falls ich nicht zurückkehre, Howell, haben meine Leute immer noch Smith und Ihr getürktes FBI-Team.«
    »Lassen Sie die frei, wenn Sie zurückkommen?«
    »Dann lass ich sie frei.«
    »Gut, Talley – ich denke, das können wir machen.«
    »Das dachte ich mir doch.«
    »Aber nicht beim Einkaufszentrum, sondern da, wo ich will.«
    »Kein Problem, wenn's nicht zu weit entfernt ist.«
    »Beim Comfort Inn westlich von Bristo.«
    »Kenn ich.«
    »Seien Sie in zehn Minuten dort. Jemand wird auf dem Parkplatz warten. Wenn Sie sich auch nur eine Minute verspäten, ist keiner mehr da.«
    Talley beendete das Gespräch, legte das Nokia vorsichtig auf den Beifahrersitz und schloss die Augen. Das Comfort Inn war gut einen Kilometer entfernt. Er stieg aus, schlüpfte aus seinem Sweatshirt, schnallte sich die Weste um und zog das Sweatshirt drüber. Dann überprüfte er seine Waffe – eine Kugel steckte in der Kammer, und der Colt war gesichert. Er ließ das Funkgerät an, stellte die Lautstärke aber auf null und setzte sich wieder ans Steuer.
    Er hatte noch viel zu tun.
    Glen Howell
    Howell zitterte, als er sein Handy weglegte. Talley hatte ihn überrascht und ihm einen Handel aufgezwungen, der womöglich eine Falle war. Aber hatte er denn eine andere Wahl? Seine Aufgabe war es schließlich, die Disketten zurückzubekommen.
    Er nahm den Hörer des Haustelefons und rief bei Duane Manelli an, der zwei Türen weiter mit L.J. Ruiz zusammensaß.
    »Ich brauch dich und L.J. draußen. Talley kommt.«
    »Was?!«
    »Ich weiß nicht, ob er allein ist. Schert euch raus, geht in Deckung und beobachtet das Gelände.«
    »Und Jones?«
    »Den hat's erwischt.«
    Howell legte auf und sah auf die Uhr. Auf den nächsten Anruf würde er liebend gern verzichten, aber auch da blieb ihm keine Wahl, obwohl er vor diesem Telefonat größere Angst hatte als davor, auf Talley zu warten.
    Er rief Sonny Benza an.
    Palm Springs
    »Sonny? Sonny – wach auf.«
    Benza öffnete die Augen. Phil Tuzee stand vor ihm. Charles Salvetti ging vor dem Schreibtisch auf und ab und wirkte aufgeregt. Benza lag auf dem Sofa. Ihm tat der Rücken höllisch weh – bitte nicht schon wieder zum Chiropraktiker.
    »Was gibt's?«
    »Glen Howell ist am Apparat. Und sieh dir das Chaos an!«
    Benza setzte sich auf und blinzelte zum Fernseher. Smiths Haus brannte lichterloh.
    »Oh, Mann – was ist denn da passiert?«
    »Ein Blutbad – Howells Leute haben gestürmt, alles ist schief gegangen, und jetzt werden Leichen rausgeschleppt.«
    »Haben wir die Disketten?«
    Tuzees Gesichtsausdruck sagte alles, und Benzas Sodbrennen regte sich mächtig.
    »Nein, Boss. Die hat Talley.«
    Salvetti

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