hot directions (German Edition)
laut aus sich herausstöhnt. Als ich seinen Schwanz umfasse, um ihn zu verwöhnen, überrollt mich der Orgasmus und ich komme mit einem leisen Schrei. Timo folgt mir nur Sekundenbruchteile später in meine Hand. Ich lege mich vorsichtig auf seine Brust und knutsche weiter mit ihm. Timo schlingt seine Arme um meinen Oberkörper und schmiegt sich an mich, zieht mich zu sich und kuschelt sich an meine Schultern.
Nach einer Weile Kuscheln stupst Timo mich mit seiner Nase an der Wange an, um meine Aufmerksamkeit zu wecken. Er grinst frech.
»War nicht schlecht... nur das mit der Kondition üben wir noch, gell?« Im ersten Moment denke ich ernsthaft darüber nach, Timo mit meinen Handschellen ans Bett zu fesseln und ihn mit Liebkosungen und meinem Schwanz in den Wahnsinn zu treiben. Dann jedoch fällt mir zu Timos Glück ein, dass wir morgen beide arbeiten müssen, weil ein gewisser Wolfram Meyer am Länderweg das Zeitliche gesegnet hat, dicht gefolgt von einem gewissen Volkmar Butter. Demzufolge sollte ich die Revanche für diesen Spruch besser auf morgen verschieben. Aber ich nehme mir fest vor, Timo ein drittes Date zu geben, denn das hat er eben nicht umsonst gesagt! Jetzt ist mir erst einmal nach Kuscheln, ich schmiege meinen Kopf an Timos Kinn und lasse es zu, dass der mein Kinn mit seinen Fingerspitzen streichelt. Aus Streicheln wird Massieren, und ein wenig später küssen und knutschen wir wieder miteinander. Nach einer Weile greift Timo zwischen seine Beine und zieht seine Bettdecke nach oben, über uns, bevor er sich noch mehr an mich schmiegt und mich mit seiner Zunge am Ohr kitzelt. Ich genieße das Gefühl der Nähe und die Geborgenheit, die er mir gibt, so sehr, dass ich binnen weniger Minuten ohne mein Zutun einschlafe.
Geweckt werde ich irgendwann in der Frühe vom Duft frischen Kaffees. Acht Uhr, verrät mir der Digitalwecker auf dem Nachttisch neben meinem Kopf. Ich liege alleine im Bett und sehe Timo durch den geöffneten Spalt der Schlafzimmertür, wie er mit nur mit einer Boxershort bekleidet, zwischen Bad, Küche und Wohnzimmertisch hin- und herläuft. Für einen Moment schwanke ich zwischen Liegenbleiben, Frühstück im Bett und Guten-Morgen-Nummer oder Aufstehen, Duschen und Frühstücken, entscheide mich dann aber doch für die Erfüllung meiner Pflichten. Nach dem Frühstück fahren Timo und ich mit der U-Bahn zum Präsidium. Wir steigen gemeinsam an der Adickesallee aus, und gehen zum Haupteingang, wo Timo sich mit einem heißen Kuss von mir verabschiedet.
»Holst Du mich nachher in der Uniklinik ab?« fragt er mich mit scheinheiligem Blick.
»Klar«, erwidere ich. Schließlich habe ich noch eine Revanche offen. Dann speichere ich mir seine Handynummer ein, werfe ihm eine Kusshand zu und beginne schwungvoll mit der Arbeit.
Ich fräse mich zwei Stunden durch die Untersuchungsberichte der Spurensicherung und das DNA-Gutachten von Dr. Klepper. Die Rekonstruktion des Tathergangs der Spurensicherung zeigt ganz klar, dass es sich um ein und denselben Täter gehandelt haben muss, der seinen Opfern immer an einer ganz bestimmten Stelle aufgelauert hat. Je nach Kondition und Gegenwehr des jeweiligen Opfers erfolgte der tödliche Stich dann entweder auf der Höhe des Aufzugschachts zur S-Bahn wie im Todesfall Butter oder bei der Treppe zu den Mainauen wie im Todesfall Meyer. Fakt ist außerdem, dass keiner der Opfer Zeit oder Gelegenheit hatte, um zum Beispiel die SOS-Taste an den Infosäulen der Bahn zu drücken oder den Polizeinotruf zu wählen. Fakt ist außerdem, dass es sich bei der Tatwaffe ganz offensichtlich um ein und dasselbe Messer handelt. Laut ballistischem Institut handelt es sich um ein Schlachtermesser Marke »Solingen« mit einer Klingenlänge von 22 Zentimetern, das ausgesprochen professionell geführt wurde. Ist der Täter Metzger von Beruf? Ich bezweifele, dass es sich um eine Täterin handelt, schließlich waren beide Opfer schwul. Eigentlich sollte ich mal zur Familie der Opfer fahren, aber das hat Kollege Brüller bereits erledigt. Scheinbar kannten sich die beiden, verkehrten in denselben Lokalen, hatten den gleichen Bekanntenkreis, waren sogar locker befreundet.
Kollege Brüller liefert mir auch gleich noch vier Personen, die theoretisch als Täter in Frage kommen würden, zumindest sagen das die Angehörigen. Der erste, Wolfram Meyers Ex, hat allerdings gleich ein Alibi, denn er ist erstens zu klein, wenn man dem pathologischen Täterprofil Glauben schenken kann, und
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