hot directions (German Edition)
zwei Nummern waren dabei megaheftig. Sowohl die Nummer auf dem Balkon als auch der Sex mit Stevie. Außerdem habe ich kaum was gegessen heute und viel zu wenig geschlafen. Kurz: Ich bekomme nicht mehr mit, dass wir alle drei erleichtert kuscheln, sondern dämmere weg, als hätte man mich abgeschaltet, einfach so.
Ich merke auch nicht, dass die beiden mich in die Mitte nehmen und eine Decke über mich ziehen, ich bin sofort im Land der Träume verschwunden, wo sich ein komischer Löwe mit Stevies Gesicht und ein schwarzer Panther mit Timos Stimme um einen Guten-Morgen-Fick mit mir streiten - also hanebüchener Blödsinn.
Kapitel 8
Ich erwache irgendwann, weil ich das Gefühl habe, dass mein Körper in Flammen steht. Als ich etwas klarer denken kann, bemerke ich, dass die Sonne hoch über dem Himmel steht, und dass mein Muskelkater von einem anderen Stern zu sein scheint. Mein Gott... ich würde ein Königreich gegen eine Tube Bepanthen tauschen, denn ich fürchte, die brauche ich jetzt. Ich spüre, wie mich die Erschöpfung überrollt. Krampfhaft halte ich mich wach. Von unten, von der Sitzgruppe im Loft, höre ich, wie sich Timo und Stevie unterhalten.
»Sag mal, ist der Dir?«, fragt Stevie gerade.
»Der ist ja... miau!« Ich höre Timo leise lachen.
»Sagen wir so... wir sind gerade am Anfang einer Kennenlern-Phase«, erwidert er. Kennenlern-Phase? Das klingt nach »Beziehungsversuch« und ist so gar nicht das, was ich will. Stevies Antwort bekomme ich allerdings nicht mehr mit, denn ich bin wieder eingeschlafen.
Ein paar Minuten später werde ich wieder wach. Es ist immer noch heiß und unbewölkt, allerdings sehe ich die Sonne nicht mehr durchs Dach. Die Schmerzen in meinem Körper haben etwas nachgelassen, allerdings nicht viel. Ich liege auf dem Bauch und traue mich nicht, mich umzudrehen, so wund bin ich am Hintern. Ich konzentriere mich auf die Stimmen, die ich von unten vernehmen kann. Scheinbar sprechen sie immer noch über mich - oder schon wieder. Andererseits scheint Timo gerade in der Küche zu sein, denn ich höre Töpfe klappern. Seine Stimme ist leiser zu hören, während Stevie sehr nahe ist.
»Wirklich... der ist sehr miau. Den würde ich mir schon ab und zu mal ausleihen.«
»Ich hab nichts dagegen, im Gegenteil. Solange ich mir Dich ab und zu mal ausleihen darf«, antwortet Timo.
»Daran solls nun gewiss nicht scheitern«, stichelt Stevie von unten. Die verschachern mich da, oder wie sehe ich das? Die machen einen Kuhhandel mit mir als Einsatz? Ich dachte, ich habe da auch noch ein Wort mitzureden...
»Übrigens... so passiv ist er gar nicht, im Gegenteil. Nur eins wüsste ich gern: Welche Absicht hast Du mit ihm?«, fragt Timo.
»Keine Angst, ich will ihn Dir nicht wegnehmen.« Hallo? Ich gehör nur mir. Stevie kann mich nicht wegnehmen, weil Timo mich gar nicht besitzt. Oder träume ich wieder?
»Obwohl er schon sehr ‚miau‘ ist...« sagt Stevie leise, während ich wieder eindämmere.
Als ich kurz darauf wieder wach werde, dämmert es bereits. Inzwischen muss ich auf die Toilette. Ich quäle mich leise stöhnend aus dem Bett, aber sobald meine Beine den Boden berühren, knicken meine Knie weg und ich falle zu Boden. Vielleicht war es ein Fehler, in den letzten 36 Stunden kaum etwas zu trinken und nichts zu essen, wenn man die Anstrengungen der gleichen Zeit betrachtet.
»Oh, es ist wach.« Stevies Stimme klingt süffisant. Dann höre ich Schritte auf der Treppe. Timo umfasst meine Schultern und untersucht mich.
»Hallo!!!« Seine Stimme klingt wie durch einen Schleier zu mir. Meine Augenlider flattern, Timo klingt besorgt.
»Ich glaub, er sollte was essen.« Stevie kommt mit einem Tablett nach oben, auf dem O-Saft, Kaffee, Buttertoast und ein Fläschchen Ammoniak stehen, das er mir unter die Nase hält. Der Geruch frisst sich beißend in meine Wahrnehmung und ich reiße die Augen auf. Autsch, tut das weh! Meine Augen tränen, ich zittere vor Erschöpfung. Timo reicht mir einen Becher O-Saft und füttert mich liebevoll mit dem Toast. Dann führt er mich zur Toilette. Als ich wieder zurückkomme, lasse ich mich erschöpft aufs Bett fallen.
»Ein Königreich für eine Tube Bepanthen«, flüstere ich.
»Ich fass das jetzt mal als Kompliment auf«, grinst Stevie, reicht mir aber eine grüne Tube, die er von irgendwoher hinter seinem Rücken herzaubert. Mit zittrigen Fingern reibe ich meine wunden Stellen ein, bevor ich antworte.
»Kannste auch. Das war echt der Hammer«,
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