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Hot & Sexy 16

Hot & Sexy 16

Titel: Hot & Sexy 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Bond
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für Männer oder dass manchmal alle Gespräche verstummten, wenn sie einen Raum voller männlicher Kollegen betrat.
    Dann war da noch Jerry …
    Er war ihre erste große Liebe gewesen, und sie hatte fest damit gerechnet, den Rest ihres Lebens mit ihm zu verbringen. Aus diesem Gefühl heraus, dass die Geschichte zwischen ihnen noch nicht zu Ende war und sie auch seine erste Liebe war, hatte sie sich entschlossen, es noch einmal mit ihm zu versuchen.
    Was für ein Fehler.
    Sie zwang sich, das Sofa zu verlassen, und leerte ihr Weinglas. Es reichte. Sie wollte nicht länger über ihn nachdenken oder über die Arbeit, sonst würde ihr noch der Kopf platzen. Stattdessen hielt sie Ausschau nach Gauge, der mit dem Schneeschieben fertig war und gerade die Treppe zu seiner Wohnung hinaufging.
    Nein, das solltest du nicht tun, rief sie sich zur Ordnung. Schon allein daran zu denken, zu ihm hinüberzugehen, war töricht. Oder etwa nicht? Zum jetzigen Zeitpunkt könnte es ebenso gut die klügste Entscheidung sein, die sie seit Langem getroffen hatte.
    Gauge bürstete den Schnee von seinen alten Cowboystiefeln, zog Jacke und Sweatshirt aus und hängte beides über einen Küchenstuhl in seinem kleinen Studioapartment. Er hatte gehofft, die körperliche Arbeit würde helfen, die Dämonen zu vertreiben, die ihn in letzter Zeit verfolgten. Das hatte auch funktioniert, doch wie lange würde es anhalten?
    Er nahm die Flasche Jack Daniel’s vom Tisch, schraubte den Verschluss ab und nahm einen großen Schluck, der ihn von innen wärmte.
    Seine Wohnung war klein, aber hübsch. Er vermutete, dass sie erst kürzlich renoviert worden war, da sämtliche Geräte und Möbel noch neu wirkten. Von seinen Touren mit anderen Musikern oder seinem ebenfalls musizierenden Vater in seiner Jugend war er schäbige Motelzimmer und heruntergekommene Apartments gewohnt.
    Nicht, dass ihn seine Umgebung allzu viel gekümmert hätte, das waren bloß Details, und wenn Nina nicht gewesen wäre, würde er sich wahrscheinlich gar nicht in der Stadt aufhalten. Nina war eine der Teilhaberinnen bei BMC, einem Laden, in dem es Bücher, CDs und ein Café gab. Sie hatte ihn mit Lizzie Gilbred bekannt gemacht.
    Er rieb sich das Kinn, schraubte den Verschluss wieder auf die Whiskeyflasche und stellte sie auf den Tisch. Er mochte diese Wohnung, nur war es seltsam, auf einmal im vornehmen Teil der Stadt zu wohnen und seinen alten Chevy Camaro auf der Straße zu parken, wo nur wenige Wagen standen, und wenn, dann gehörten sie der höheren Preisklasse an. Man sollte meinen, er hätte sich inzwischen daran gewöhnt, dass sich die Gardinen bewegten, wenn die Nachbarn sein Kommen und Gehen beobachteten, doch das war nicht der Fall. Was glaubten die denn – dass er bei ihnen einbrechen und ihre Frauen schänden würde?
    Er kannte nicht einmal die Namen dieser Leute, dabei wohnte er schon seit vier Monaten hier. Das war doch nicht normal, oder?
    Früher hatte er in miesen Gegenden mit Seinesgleichen gewohnt, wo sich keine Gardine hinter der Fensterscheibe bewegte, weil es für gewöhnlich gar keine Gardinen gab. Und obwohl er nie lange an einem Ort blieb, kannte er immer die Namen der meisten Nachbarn, wenn er weiterzog. Nicht wenige zählte er bis dahin zu seinen Freunden.
    Hier hatte er höchstens ein paarmal mit seiner Vermieterin gesprochen, und die wohnte nur einige Meter entfernt in einem monströsen Haus im Tudor-Stil. Soweit er erkennen konnte, benutzte sie nur drei Zimmer: die Küche, das Wohnzimmer mit dem Kamin und ihr Schlafzimmer im ersten Stock.
    Gauge wollte sich lieber nicht ihre monatlichen Heizkosten vorstellen. Wahrscheinlich waren die Bewohner dieses Viertels deshalb selten zu Hause, weil sie so viel arbeiten mussten, um sich ihren hohen Lebensstandard leisten zu können, zu dem astronomische Heizkosten gehörten.
    Apropos …
    Nachdem er die Heizung höher gestellt hatte, nahm er seine akustische Gitarre vom Bett und trat damit an das Fenster, von dem aus er die Auffahrt sehen konnte. Der weiter fallende Schnee machte seine Arbeit bereits zunichte. Er schlug einen dissonant klingenden Akkord an und stimmte automatisch die Saiten.
    Sein Blick wurde von Lizzie Gilbred angezogen, die er auf ihrem Ledersofa vor dem Kamin sitzen sehen konnte. Sanft ließ er die Finger über die Saiten gleiten und spielte die unverwechselbare Melodie von „Going Down Slow“ von Muddy Waters. Durch die Musik fühlte sich das Zimmer nicht so leer an. Es hatte eine Zeit gegeben,

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