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Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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sollte, aber vermutlich nicht zu seiner Beruhigung beitrug. Dann verließ ich fluchtartig den Raum.
    Ich hatte die Lasagne aufgewärmt und musste jetzt nur noch das Brot toasten und den Salat mischen. Zwei Aufgaben, bei denen Claire und Dean mir gerne halfen. Ich deckte den Tisch und goss für alle Eistee ein. Als James aus der Dusche kam, war das Essen schon fertig.
    Es war ein nettes Abendessen. Es stellte sich heraus, dass Dean sehr beredt war und lustige Geschichten erzählen konnte. Zwischen ihm und Claire gab es eine interessante Dynamik. In seiner Gegenwart war sie weicher, aber es war nicht so, als wollte sie ihre Persönlichkeit verändern. Es war mehr, als würde er eine andere Seite an ihr zum Vorschein bringen. James und er verstanden sich gut, redeten viel über Sport und über die Arbeit. Dinge, bei denen weder Claire noch ich eine Meinung hatten. Ich war jedenfalls zufrieden, nicht allzu viel zur Unterhaltung beisteuern zu müssen.
    Obwohl ich sie überredet hatte, zum Abendessen zu bleiben, konnte ich meine Schwester nicht dazu bringen, anschließend noch zu bleiben, um gemeinsam einen Film zu gucken. Ihre Antwort auf mein Angebot war das typische Verdrehen der Augen. Sie schmiss die Lasagneform in das heiße Spülwasser und trocknete ihre Hände ab, ehe sie beiseitetrat.
    „Von wegen!“, sagte sie. „Dean hat mich für heute Abend ins Kino eingeladen.“
    „Oh, ihr habt ein richtiges Date?“ Ich schaute zum Wohnzimmer hinüber, wo James einem interessierten Dean seine Sportsouvenirs zeigte. „Schau dir das an. James. Dean. James Dean.“
    Und ich dachte schon wieder an Alex.
    „Der ist gut, Anne.“ Claire tätschelte meine Schulter. „Toller Spruch.“
    Ich nickte und konzentrierte mich wieder auf die Spüle mit dem dreckigen Geschirr. „Was soll ich sagen? An einem guten Kalauer komm ich einfach nicht vorbei.“
    Das Tätscheln auf meiner Schulter wurde zu einer kleinen Umarmung. „Geht es dir gut?“
    „Sicher. Alles in Ordnung.“ Ich lächelte sie an. „Ich bin immer in Ordnung, schon vergessen?“
    Sie schnaubte. „Du bist eine beschissen schlechte Lügnerin.“
    „Seit wann kennst du ihn? Dean, meine ich?“
    Erneut kaute sie auf ihrer Unterlippe; eine Angewohnheit, die mich an Mary erinnerte. „Seit ein paar Jahren.“
    Ich war so überrascht, dass ich sie nur stumm anschauen konnte. „Wie bitte?“
    Sie sah schuldbewusst drein. Ein weiterer Gesichtsausdruck, den ich von ihr nicht gewohnt war. „Du hast mich schon verstanden.“
    „Aber … du hast nie …“
    „Ein Date mit ihm gehabt? Nein.“ Ihr Lächeln wurde ein bisschen geheimnisvoll, als sie zu ihm hinüberschaute. „Es hat bisher nie mit uns beiden funktioniert.“
    „Und jetzt klappt es also?“ Ich musste das fragen. Sie war nicht nur meine jüngere Schwester, sie war meine jüngste Schwester.
    „Ich denke schon, ja.“ Sie schaute erneut zu ihm hinüber, und ihr Blick wurde ganz weich. „Ja.“
    „Das ist schön für dich. Und er macht sich nichts aus dem Baby?“
    „Tatsächlich macht er sich sehr viel aus dem Baby, Anne“, sagte Claire trocken. „Das ist schließlich etwas verdammt Wichtiges, findest du nicht?“
    „Ja. Klugscheißer.“
    „Ich werde ihn nicht heiraten oder so was, vergiss es. Da brauchst du dir keine Hoffnungen zu machen.“
    „Es ist einfach nett, dich mit jemandem zu sehen, der dich glücklich macht. Mehr nicht.“ Ich hätte sie jetzt gerne umarmt, aber meine Hände waren mit Schaum bedeckt.
    Claire schaute zum Wohnzimmer hinüber. Die beiden Männer waren in ihre Unterhaltung vertieft und sie blickte mich wieder an. „Ich wünschte, ich könnte dasselbe über dich sagen.“
    Nach kurzem Zögern nickte ich. „Es wird schon gehen. Wir werden es schaffen. Es ist nur im Moment etwas schwierig, das ist alles.“
    Sie lehnte sich vor. „Könnte es vielleicht mit einem bestimmten Jemand zu tun haben?“
    Diesmal war ich diejenige, die die Augen verdrehte. „Was meinst du?“
    „Ich denke“, sagte sie ernst, „du wirst einen Weg finden müssen, ihn loszulassen. Andernfalls wird es für euch beide weiterhin so beschissen laufen.“
    Ich nahm ein Geschirrhandtuch und trocknete meine Hände ab. „Ich weiß. Glaub mir, das weiß ich. Und es wäre einfach, ihm an alledem die Schuld zu geben, Claire. Aber er ist nicht der Einzige, der hieran schuld ist.“
    „Du weißt ja, Alex hat Pats erklärt, er würde ihr keine Zinsen berechnen und sie muss ihm erst mal nur hundert Mäuse im

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