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Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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Monat zurückzahlen, bis sie mehr abbezahlen kann.“
    „Hat er das getan? Das ist großzügig von ihm. Und das soll mir vermutlich helfen?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Ich wollte nur sagen … an jenem Tag, als ich herüberkam und euch beide in der Küche traf …“
    Ich war mir nicht sicher, ob ich über jenen Tag reden wollte. „Ja?“
    „Ich habe nie gesehen, wie du irgendjemanden so angeschaut hast, das ist alles.“
    Ich hatte gedacht, ich hätte extra darauf geachtet, ihn überhaupt nicht anzusehen. „Und?“
    Sie zuckte mit den Schultern und schaute erneut zu James hinüber, ehe sie sich wieder an mich wandte. „Es war schön, dich mit jemandem zusammenzusehen, der dich glücklich machte, das ist alles.“
    Ich schaffte es, ein kleines, leicht verbittertes Lächeln zu zeigen. „Déjà vu.“
    „Tja.“ Sie lachte. „Ich spiele mit der Matrix.“
    „Er ist fort“, antwortete ich leiser. „Es ist besser so. Es wird nur einige Zeit dauern. Manchmal passieren Dinge, die nicht so ausgehen, wie du sie dir wünschst.“
    Claire streichelte ihren Bauch. „Wem sagst du das.“
    Die Männer sahen so aus, als hätten sie ihre faszinierende Diskussion über Baseball oder was auch immer beendet. Ich hob mein Kinn und atmete tief durch. „Viel Spaß im Kino.“
    „Den werden wir haben.“ Sie schaute zu James und Dean, die noch immer in ihr Gespräch vertieft waren, während sie die Küche wieder betraten. „Denk darüber nach, was ich dir gesagt habe, Anne.“
    „Ich soll einen Weg finden, ihn loszulassen. Ja, ich weiß. Es sollte nicht allzu schwer sein, Claire. Er ist doch schon fort.“
    „Anne“, sagte meine Schwester und streichelte ein letztes Mal meine Schulter. „Anne, du hast angenommen, als ich ihn sagte, dass ich Alex meinte.“
    Nachdem meine Schwester mit ihrem neuen Verehrer gegangen war, war ich still. James legte ruhige Musik auf und begann, den Tisch abzuräumen. Ich konzentrierte mich darauf, die Lasagneform zu schrubben, die nicht unbedingt in den glänzenden Zustand zurückversetzt werden musste, in dem ich sie einst gekauft hatte. Dennoch schrubbte ich sie besonders heftig.
    Ihn loslassen. Einen von ihnen loslassen. Es zu wissen und es zu tun – das waren zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Lass einen Mann gehen. Die Frage war: wen von beiden?
    James brachte das Backblech, auf dem ich das Knoblauchbrot gebacken hatte, und ließ es in das Spülwasser gleiten. Er schlang die Arme um mich. Sein Atem liebkoste meinen Hals, und im nächsten Moment fühlte ich seinen Mund auf meiner Haut. Ich lehnte mich gegen ihn und schloss die Augen.
    So blieben wir eine Weile stehen, ohne etwas zu sagen. Die Songs, die aus der Stereoanlage perlten, waren keine unserer Lieblingslieder, aber sie waren langsam und sanft. Wir wiegten einander ein wenig. James legte seine Hände auf meine Hüften und drehte mich um. Die seifigen Spülhände waren egal. Wir tanzten dort in der Küche, sagten nichts. Vielleicht hatten wir nichts zu sagen.
    Das Telefon klingelte. Wir schauten beide auf, aber niemand bewegte sich, um den Anruf entgegenzunehmen. Nach dem zweiten Klingeln sprang der Anrufbeantworter an.
    Und er sprach mit uns.
    „Hey … ich bin’s. Ich wollte dir nur sagen, dass ich hier in Sandusky fertig bin. Die Jungs in Cleveland sind mit ihrem Deal durch. Ich werde jetzt ihre Büros in Tokio betreuen. Also werde ich das Land bald verlassen. Ich wollte es dich nur wissen lassen. Euch beide wissen lassen. Und ich wollte sagen …“
    Es folgte ein langer, langer Moment der Stille, während James und ich wie erstarrt dastanden und lauschten.
    „Ich wollte mich für den Sommer bedanken“, sagte Alex.
    Ich dachte, er würde mehr sagen. Mein Verstand sagte mir, dass er mehr sagen musste. Nicht nur diese leichtfertige Herabsetzung unseres gemeinsamen Sommers. Größeres Gewicht sollte in seinem Abschied liegen, nicht nur diese einfachen Worte. Aber er legte einfach auf.
    Ich öffnete meinen Mund, um etwas zu sagen, aber die Worte blieben in meinem Hals stecken wie Stachel. Alles, was ich hervorbrachte, war ein leises Zischen. Ich blickte zu James, der seinen Blick auf das Telefon gerichtet hielt.
    Er ließ mich los und ging zur Anrichte hinüber, wo der Anrufbeantworter stand. Das blinkende Licht verhinderte, dass wir uns einredeten, wir hätten die Nachricht nicht bekommen. Ich wusste, er würde das Telefon nehmen und Alex zurückrufen. Ich wusste es tief in mir, so wie ich wusste, welche

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