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Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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meine Schwestern, ihr Leben wieder in Ordnung zu bringen. Für Alex, endgültig zu verschwinden. Und für James und mich, glücklich bis an unser Lebensende zusammenzuleben, mit unserem weißen Gartenzaun, dem Hund und den statistischen zweieinhalb Kindern.
    Natürlich passierte nichts von alledem.
    Etwas veränderte sich dennoch. In mir. Ich hörte auf zu glauben, ich könnte alles wieder in Ordnung bringen. Ich war nicht diejenige, die immer alles besser machen musste. Ich war nicht immer verantwortlich. Und irgendwie kamen sie auch alle ohne mich zurecht.
    Der Sommer, der vor nur vier Monaten so lang und vor Möglichkeiten leuchtend vor mir gelegen hatte, ging nun in den Herbst über. Es war noch zu früh für die Bäume, ihr Kleid zu wechseln, aber es war bereits kühl und wolkig. Mein Garten und die fehlende Bepflanzung verhöhnten mich wie eine beständige Erinnerung daran, wie viele Pläne ich nicht verwirklicht hatte. Ich glich diesen Mangel aus, indem ich riesige Mengen Steckzwiebeln kaufte und dazu ein Gerät, das genau passend große Pflanzlöcher in die Beete grub. Außerdem kaufte ich Gartenhandschuhe und einen besonderen Dünger, eine Gießkanne und einen Strohhut, den ich unter dem Kinn festbinden konnte. Meist hing er vergessen an der Küchentür.
    „Mary hat mich angerufen.“ Claire reichte mir die nächste Narzissenzwiebel. Inzwischen war sie im sechsten Monat und ihre Brüste und der Bauch wölbten sich wie schwere Melonen. Sie lehnte es ab, mir aktiv zu helfen, und war stattdessen damit zufrieden, in der kühlen Herbstsonne zu sitzen und mir bei der Arbeit zuzusehen. Oder mir zu assistieren, wie sie es nannte, wenn sie meine Entscheidungen kommentierte oder mir hin und wieder eine Blumenzwiebel reichte.
    Mary hatte mich auch angerufen. Das war kein Wunder, wenn man bedachte, wie sehr sie an ihrem Handy hing. Ich machte ein unverbindliches Geräusch und konzentrierte mich darauf, ein weiteres Beet mit meiner Hacke durchzuackern.
    „Es geht ihr gut“, fuhr Claire fort, als könnte ich es mir nicht denken. „Sie hat erzählt, es gefällt ihr im Moment super in der Law School.“
    „Das ist gut.“ Ich wischte mit einer Hand den Schweiß von der Stirn. Die Luft war kühl, aber das machte die Arbeit nicht leichter. „Wie geht es Betts?“
    „Gut. Sie werden zu Thanksgiving zu ihrer Familie fahren. Ich kann’s kaum erwarten, zu hören, was sie davon erzählt.“
    „Thanksgiving.“ Ich hockte mich neben sie. „Ich glaube, dieses Jahr werde ich zu Thanksgiving kochen. Willst du zu uns kommen?“
    Claire rieb sich den Bauch. „Ihr geht nicht zu den Kinneys?“
    „Nein.“
    „Lädst du sie denn ein?“
    „Ich denke nicht, nein.“ Ich lächelte.
    „Dann bin ich hier, Süße. Das Letzte, was ich brauche, ist eine peinliche Befragung durch Mrs. Kinney, die wissen will, was ich mit dem Baby machen werde.“
    Ich griff nach meiner Wasserflasche und nahm einen großen Schluck. „Und was genau planst du, mit dem Baby zu tun?“
    Claire nahm sich Zeit, ehe sie antwortete. „Ich werde es behalten.“
    Das wusste ich bereits. Es war nicht das, was ich von ihr hören wollte. „Was sagen Mom und Dad?“
    „Mom sagt, was Dad immer sagt. Und er redet mit mir nicht über dieses Thema.“
    Ich lächelte. „Das passt zu den beiden.“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Patricia sagt, ich kann so lange bei ihr bleiben, wie ich will. Auch wenn das Baby auf der Welt ist.“
    „Das sagt sich so leicht“, erwiderte ich. „Wie kommt ihr zurecht?“
    Sie grinste. „Gut. Seit sie Sean rausgeschmissen hat, ist sie tatsächlich weniger streng. Das Geld von Alex hat ihr wirklich den Weg geebnet.“
    Sie warf mir wirklich einen Köder hin, aber ich griff das Thema nicht auf. „Gut.“
    „Und ich habe einen Job bei Alterna. Sie haben eine Kinderbetreuung. Ich brauche nur noch drei Scheine, bis ich meinen Abschluss habe, und sie zahlen meine Studiengebühren, solange ich bei ihnen bin. Mindestens ein Jahr.“
    „Ein Jahr ist eine lange Zeit, Claire. Kannst du so eine Vereinbarung denn einhalten?“, neckte ich sie.
    Sie lachte und streckte mir den Mittelfinger hin. „Ich bin mit dem Job ja nicht verheiratet.“
    Ich arbeitete weiter, bis mein Rücken und meine Knie schmerzten. Meine Finger taten auch weh, weil ich die Werkzeuge so fest umklammerte. Ich seufzte und streckte mich, bis ich meine Wirbel leise knacken hörte. Ich stand auf und schaute auf das hinab, was ich geleistet hatte.
    „Das sieht gut

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