Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
Vom Netzwerk:
es werden keine alten Fotoalben herausgekramt, ist das klar?“
    Keiner von uns fühlte sich durch ihre Worte bedroht, obwohl sie ein strenges Gesicht machte. Dean kreuzte seine Finger vor der Brust. „Ich schwöre es.“
    „Anne?“ Sie wies mit einem Finger auf mich.
    „Schau mich nicht so an“, sagte ich unschuldig. „Ich habe nicht mal irgendwelche Geschichten auf Lager, die dich in Verlegenheit bringen könnten. Na ja, wenn man mal vergisst, wie du …“
    „Anne!“
    „Entspann dich, Schwesterchen“, erklärte ich. „Deine Geheimnisse sind bei mir sicher.“
    Sie wollte mir schon den Stinkefinger zeigen, aber mit einem Blick zu Dean hinüber ballte sie nur die Faust und schüttelte sie in meine Richtung. Das war wirklich interessant.
    Ich rieb den Dreck von meinen Händen. „Ich werde nur kurz unter die Dusche springen. Ihr könnt euch ja bedienen, wenn ihr Durst habt, und wenn euch nach Unterhaltung ist, könnt ihr den Fernseher einschalten.“
    Ich sprang nicht nur kurz unter die Dusche. Als ich unter dem heißen Wasser stand, das sich so gut auf meiner Haut anfühlte, wollte ich gar nicht wieder aufhören. Ich knetete die Knoten und Verspannungen in meinen Schultern und ließ mich vom Rauschen des Wassers bedecken, bis ich nichts hörte außer dem Geräusch des Wassers. Als ich mit dem Duschen fertig war, hatte der Wasserdampf das Badezimmer in eine Nebelbank verwandelt.
    „Hey.“
    James’ leise Begrüßung überraschte mich so sehr, als ich aus dem Badezimmer kam, dass ich einen Satz machte und mir den Ellenbogen schmerzhaft am Türrahmen anstieß. Ich packte das Handtuch, das herunterzurutschen drohte. Er war wohl gerade nach Hause gekommen, denn er hatte noch nicht mal die Klamotten gewechselt.
    „Hi“, sagte ich.
    Einen Moment starrten wir einander stumm an, ehe ich meinen Blick von ihm lösen konnte und begann, in meinem Schrank nach Unterwäsche zu suchen. James stieg aus seinen dreckigen Arbeitsklamotten und warf sie in den Wäschekorb. Ich beobachtete ihn, während ich in mein Unterhöschen stieg und meinen BH anzog.
    Der Sommer hatte ihn nicht allzu sehr verändert. Er war schlanker, härter und seine Arme waren etwas brauner als vor dem Sommer. Das lag an der harten Arbeit auf der Baustelle. Er war immer noch derselbe Mann, mit dem ich noch vor ein paar Monaten mit so viel Leidenschaft geschlafen hatte. Er bewegte sich genauso, roch genauso, sprach genauso. Wir waren beide dieselben. Nur anders. Einst hatte ich ihn beobachtet, während er schlief, und mein Herz hatte aufgeregt gepocht, weil ich mich fragte, warum ich dieses Glück hatte, mit ihm zu leben. Jetzt beobachtete ich, wie er sich auszog, und fühlte dasselbe. Das herrliche Gefühl, bevor die Achterbahn sich vom ersten Abhang stürzt.
    Er erwischte mich, wie ich ihn beobachtete. „Anne?“
    Ich schüttelte leicht den Kopf und drehte mich zum Schrank um, weil ich eine Jeans und ein T-Shirt suchte. „Willst du schnell noch duschen? Das Abendessen ist in ungefähr fünf Minuten fertig.“
    „Ja, eine Dusche hab ich wohl nötig.“
    Ich spürte seinen Blick auf mir, während ich die Jeans über meine Hüften zog und zuknöpfte. „Hast du Claire und ihren Freund schon gesehen?“
    „Ja, Dean. Er scheint nett zu sein.“
    „Ja.“ Ich fand ein T-Shirt, das weich und ausgebleicht, aber nicht meins war. Meine Finger legten es beiseite, und ich fand ein anderes.
    „Ist er ihr Freund?“
    Ich zog das T-Shirt über den Kopf und schaute James an, der sich in seiner Nacktheit sichtlich wohl fühlte. „Ich weiß es nicht.“
    Er grinste. „Wirst du sie fragen?“
    „Nicht, solange er in der Nähe ist, nein. Ich habe ihr versprochen, sie nicht in Verlegenheit zu bringen. Und das wirst du auch nicht tun.“
    „Okay, okay.“ Er hob abwehrend die Hände, während er rückwärts ins Badezimmer ging. „Ich werde mich benehmen.“
    „Gut. Andernfalls könntest du Schwierigkeiten bekommen.“
    Er verharrte. Seine Augen glitzerten. „Ohhh! Was wirst du dann mit mir tun? Werde ich ausgepeitscht?“
    „Wenn du das wünschst?“ Ich lächelte und warf mein nasses Handtuch in seine Richtung. „Häng das auf.“
    Er verbeugte sich. „Dein Wunsch sei mir Befehl.“
    „Wäre das nicht schön?“, fragte ich, bevor mir bewusst wurde, wie verletzt das klang.
    James richtete sich auf. Das Handtuch in seiner Hand wirkte plötzlich wie ein Schutzschild. „Anne …“
    „Der Ofen klingelt.“ Ich warf ihm ein Lächeln zu, das ihn beruhigen

Weitere Kostenlose Bücher