Hotel Cosmos
der der Tür am nächsten stand – es war Markus, wandte sich sofort um, und Licht fiel hinaus in die Dunkelheit.
Charlotte stolperte, drehte sich um und rannte zum Haus zurück.
Es war wie in einem Alptraum. Das Kind, das sie unter dem Herzen trug, hemmte ihre Bewegungen. Ihre Füße schienen am Boden zu haften. Sie wagte keinen Blick zurückzuwerfen, in der Gewißheit, daß der schweigende, leidenschaftslose Robot schnell aufholte. Und wenn er sie erreichte …
Oh, sie waren neugierig gewesen, Sie stieß schluchzende Verwünschungen aus. Menschen hatten ihre Neugier geweckt – und sie hatten nicht gezögert, Arnold zu sezieren. Sie kannte ihren nächsten Schritt; sie war sicher, daß sie sich nicht irrte, und rasende, schwindelerregende Furcht erfüllte sie.
Sie waren eifersüchtig auf sie, weil sie ein Kind haben würde. Sie hatte es von Anfang an gewußt. Wenn der Robot sie einholte …
Sie erreichte die Terrassenstufen und war oben. Sie stürzte ins Haus und vernahm schnelle Fußtritte hinter sich auf der Terrasse. Aber ihre panische Angst trieb sie zu einer Schnelligkeit an, die sie nicht für möglich gehalten hätte.
Sie lief durch den Flur und in die kleine Kammer, die die Kontrolltafel beherbergte. Ihre Hand fiel auf den Hauptschalter und warf ihn herum.
Dann brach sie zusammen und sank in den, Sessel vor den Kontrollen, Sie sah sich nicht um, um sich zu vergewissern, daß der Robot sich ihr nicht mehr näherte; sie hätte keinen Finger heben, hätte nichts mehr unternehmen können, um sich selbst zu retten. Dunkelheit und Stille senkten sich auf sie herab.
Als sie endlich erwachte und sich benommen von der harten Oberfläche der Tafel abdrückte, herrschte immer noch Schweigen. Die Lampen brannten, und das Haus war warm, aber kein anderes Anzeichen irgendeiner Aktivität war zu vernehmen.
Sie raffte sich auf und erhob sich. Keuchend vor Anstrengung begab sie sich zu der offenen Tür und blickte in den Flur hinaus.
Markus stand reglos im Eingang. Einen Arm hatte er ausgestreckt, vielleicht in einer letzten Anstrengung, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, sie anzuflehen. Einen Augenblick lang vermochte sie sich nicht zu bewegen. Sie beugte sich zurück, stützte sich gegen die Tafel und schaute in das ausdruckslose Antlitz. Es war das gleiche wie zuvor. Niemals hatte es irgendeinen Ausdruck gezeigt – niemals etwas anderes als den gleichen erstarrten unmenschlichen Blick.
Charlotte schrie plötzlich auf. Mit beiden Fäusten trommelte sie auf die harten Züge ein, verletzte sich, schrie in das unbewegliche Gesicht, bis der Robot unter der Gewalt ihrer Schläge wankte. Langsam kippte er hintenüber und stürzte zu Boden.
Sie trat über ihn hinweg und ging in den Flur hinaus. Einer der Diener war mit dem Schlauch für den automatischen Staubsauger mitten auf der Treppe stehengeblieben. Charlotte schluchzte trocken auf und eilte durch die Vordertür hinaus.
Dort zauderte sie.
Arnold lag dort draußen in der Werkstatt. Wahrscheinlich befand sich der andere Robot noch bei ihm. Konnte sie sich hineinbegeben, ihn von diesem schrecklichen Ort entfernen und ihn begraben?
Wieder begann sie zu weinen. Sie hatte nicht die Kraft, ein Grab zu schaufeln und ihn zu bestatten. Und sie konnte nicht riskieren, die Kontrolltafel anzuwenden, um einige der Robots ihre normalen Tätigkeiten wieder aufnehmen und ihr gehorchen zu lassen. Selbst wenn sie die beiden dabei nicht erweckte, die ihren Mann getötet hatten, wäre sie nicht imstande gewesen, sich dazu zu überwinden. Das Herz des Hauses hatte aufgehört, zu schlagen, und es verlangte sie nicht danach, es wieder in Gang zu setzen. Dies war das Ende. Keine der synthetischen, steifen Kreaturen durfte wieder zum Leben erwachen.
Schließlich ging sie zur Garage und entfernte das Vakuum-Heizgerät aus dem Schiff, bevor sie es in Startposition brachte. Sie würde es auf dem Rückweg nicht benötigen; sie hegte nicht die Absicht, auf irgendeinem luftlosen Asteroiden ein Feuer zu entzünden. Sie schaltete das Gerät ein und wandte sein loderndes Feuer gegen die Werkstatt.
Erst als der Bau in hellen Flammen stand, wandte sie sich zurück zu dem Schiff, stellte die Kontrollen ein und streckte sich auf ihrem Lager aus.
Hinter sich, als sie in den Raum hinaussprang, ließ sie ein Haus zurück, in dem Lichter glosten, aber keine Regung herrschte. Robots standen wartend, bewegungslos, klaglos.
Wartend …
9. KAPITEL
Als Koechel seine Erzählung beendet
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