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Hotel Cosmos

Hotel Cosmos

Titel: Hotel Cosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Burke
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kurz. „Warum haben Sie Ihr Hotel nicht irgendwo anders eröffnet? Nein“, setzte er schnell hinzu, als der Mann Anstalten traf, eine ausführliche Antwort vom Stapel zu lassen. „Vergessen Sie meine Frage.“
    Brady wollte wissen: „Was halten Sie von der Möglichkeit eines falschen Alarms, Chef?“
    Der Geschäftsführer räusperte sich indigniert, und Harrison bewegte den Kopf.
    „Danke für die Anregung, Brady. Aber im Augenblick wollen wir von der Voraussetzung ausgehen, daß er begründet war.“
    Brady nickte. „Ich sehe immer gern klar“, sagte er. Er besaß eine seltsame, tonlose Stimme und unbewegliche Gesichtszüge.
    „Nehmen Sie sich inzwischen den Hausdetektiv vor“, ordnete Harrison an, „und stöbern Sie dann unauffällig ein wenig herum.“
    „Gut“, nickte Brady. „Die übliche Routine.“
    „Wenn sich Ihnen eine Gelegenheit bietet, den Refraktionstest anzustellen, nutzen Sie sie –“
    „Natürlich. Dafür bin ich eingerichtet, Chef.“
    „Schießen Sie, wenn es unumgänglich ist – aber vergessen Sie nicht, daß Uranier schwer zu töten sind.“
    Nachdem Brady mit entschlossenen Schritten den Raum verlassen hatte, wandte sich Harrison wieder an den Geschäftsführer. „Ich nehme an, wir können uns darauf verlassen, daß es keine Luftspiegelung war?“
    „Es war keine“, entrüstete sich der Geschäftsführer.
    „Na gut. Dann beschreiben Sie mir genau, was es war.“
    Oliver begann zu berichten.
    Er war im zweiten Stockwerk des Hotels durch den Flur gegangen. Als er um eine Ecke bog, gewahrte er, daß einer der Gäste – ein sirischer Staffelkommandant – aus seinem Zimmer trat und zum Fahrstuhl ging. Und während ihn der Lift nach unten trug, kam der gleiche Mann erneut aus dem Raum und wandte sich in Richtung des Gesellschaftszimmers, das im zweiten Stock lag.
    „Zuerst dachte ich an eine Halluzination. Wem wäre es anders ergangen? Aber dann warf ich einen Blick in den Gesellschaftsraum und sah einen von ihnen in das Visibuch vertieft. Ich stieg so schnell wie möglich die Treppen hinunter – und der andere saß an der Bar. Er verbringt einen großen Teil seiner Zeit in der Bar – ich meine denjenigen, den ich für den echten halte …“ Er ruderte verzweifelt mit den Armen durch die Luft.
    Harrison wollte wissen: „Weshalb haben Sie sich nicht an die örtliche Polizei gewandt?“
    „Eingeborene“, knurrte Oliver verächtlich. „Man kann ihnen keinen Augenblick lang über den Weg trauen. Deshalb hielt ich es für das beste, mich mit Ihnen in Verbindung zu setzen. Ich –“



Ein Klopfen erscholl an der Tür. Oliver warf Harrison einen Blick zu, und dieser nickte. Oliver rief:
    „Herein!“
    Die Tür öffnete sich, und eine junge Frau trat ein. Sie besaß lohfarbenes Haar und einen stolzen, schönen Mund.
    „Mr. Oliver“, beschwerte sie sich, „ich kann das Gebäude nicht verlassen.
    Irgend etwas ist geschehen. Was bedeutet das alles?“
    Dann wandte sie sich um und erblickte Harrison. Ihre Augen öffneten sich weit, und sie errötete leicht.
    „Du …! Was tust du hier?“
    Harrison suchte ungläubig nach Worten. Sie war so anziehend wie zuvor, und er wußte, daß sein Glaube, sie vergessen zu haben, Unsinn war.
    Schließlich brachte er es fertig, zu antworten: „Ich habe mich freiwillig hierhergemeldet. Hast du etwas dagegen?“
    „Nein!“ gab sie schroff zurück.
    Wirklich? fragten seine Augen sie. Sie wich dem Blick aus.
    „Es tut mir außerordentlich leid, Miß Lovat“, mischte sich der Geschäftsführer ‚ein. „Aber dieser Beamte ist hier, um einige Routineuntersuchungen durchzuführen, und es hat sich als notwendig erwiesen, das Hotel für kurze Zeit durch einen Energieschirm abzuriegeln. Ich verspreche Ihnen, daß man Sie nicht lange belästigen wird.“
    „Keine voreiligen Versprechungen“, riet ihm Harrison.
    Einen Augenblick lang trat Schweigen, ein. Dann erkundigte sich das Mädchen:
    „Spielst du immer noch Polizist?“
    „Ja.“
    „Und du hast das Recht, jeden am Verlassen dieses Gebäudes zu hindern?“
    „Ja“, bestätigte Harrison. „Bis wir die Kreatur haben, nach der wir suchen.“
    Sie starrte ihn einige Sekunden lang an, drehte sich dann um und verließ den Raum.
    Harrison verspürte einen Kloß in seiner Kehle. Mit Mühe riß er seine Gedanken von ihr los und konzentrierte sich wieder auf die Gegenwart.
    „Was kann dieser Uranier anrichten?“ forschte der Geschäftsführer ängstlich.
    „Eine ganze Menge.“ Harrison

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