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Hotel Cosmos

Hotel Cosmos

Titel: Hotel Cosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Burke
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meiner Anwesenheit zu erörtern und befassen sich lieber privat mit ihnen. Eines weiß ich: Sie sind fast so neugierig über Menschen, als wären sie selbst eine unabhängige, getrennte Rasse von Geschöpfen, die uns nichts verdanken. Es mißfällt ihnen, daß sie von Menschen erschaffen wurden, und sie lassen sich von der Einstellung leiten, sie wären Einzelwesen … Es läßt sich schwer in Worte kleiden, was ich ausdrücken will. In gewisser Hinsicht wirkt es rührend. Die Entwicklung ihres Stolzes – da hast du ein neues Gefühl!“
    Dann erbot er sich Markus und Galatea ins Haus zu bringen, um sie ihr vorzustellen, aber Charlotte schob die Idee beiseite. Sie wollte nichts mit ihnen zu tun haben. Was sie gehört hatte, genügte, um sie in Unbehagen zu versetzen.
    Zwei- oder dreimal gewahrte sie danach, wie das Robotpaar draußen einherschritt. Sie wich ihnen aus und bemerkte später zu Arnold:
    „Ich wünschte, du würdest die beiden nicht in dieser Weise umherwandern lassen.“
    „Sie richten keinen Schaden an.“
    „Es versetzt mir immer wieder einen Schock, wenn ich sie sehe. Ich kann ihren Anblick nicht ertragen. Bist du gewiß, daß du sie sicher unter deiner Gewalt hast?“
    „Natürlich.“
    „Werden sie von der Tafel aus kontrolliert?“
    „Selbstverständlich“, nickte Arnold besänftigend. „Wenn ich mich entschließe, sie abzuschalten, kann ich das tun. Es besteht nicht der geringste Grund zur Sorge.“
    Trotzdem blieb sie furchtsam.
    Eines Tages fand sie es unmöglich, ihnen auszuweichen. Sie hatten sich ihr genähert, so daß ihr Weg mit dem ihren zusammenstieß, so lautlos, daß sie ihrer nicht gewahr wurde, ehe es zu spät war.
    Der Roboter sah sie an und sagte gleichmütig:
    „Guten Tag.“
    „Guten Tag“, fügte seine Gefährtin in dumpfem Echo hinzu.
    Die Worte waren von eigenartiger Förmlichkeit und Feierlichkeit. Zwei Paar finsterer Augen starrten Charlotte an, als wollten sie ihr Bild auf einer verborgenen Apparatur registrieren. Kein Ausdruck veränderte die glatten Gesichter.
    Ihr Schweigen und ihre undurchdringliche Miene ließen Charlotte zittern. Sie wirkten unglaublich unheilverkündend. Sie schluckte, wandte sich ab und entfernte sich, so schnell sie konnte.
    Zurückblickend gewahrte sie, daß die beiden ihr nachstarrten. Die Vorstellung, sie könnten sich mit ihren metallischen, leidenschaftslosen, unmenschlichen Stimmen über sie unterhalten, war unerträglich.
    Sie mußte zugeben, daß, vom technischen Standpunkt aus, die Erscheinung der Robots gegenüber den früheren groben Entwürfen verbessert worden war. Von hier aus würde es nur noch ein kleiner Schritt zu der Konstruktion völlig menschenähnlicher Robots sein, mit beweglichen Gesichtern und normaler Kleidung. Arnold und sein Vater hatten keine Zeit auf solche Verfeinerungen verschwendet; aber es gab keinen Zweifel, daß sie leicht zu erzielen waren.
    Charlotte zitterte.
    Von diesem Zusammentreffen an begannen die Robots, so glaubte sie, sie zu verfolgen. Sie schienen ihr aufzulauern.
    Wohin sie sich auch wandte, überall schienen sie aufzutauchen. Sie traf sie stets. Ihre ausdruckslosen Gesichter nahmen in ihrer Einbildung einen Blick kühler Unverschämtheit an. Sie studierten ihre Züge, sprachen in ihrer unveränderten Höflichkeit und beobachteten sie, wenn sie vorbeieilte.
    Und eines Tages, als sie sie mit unbeweglichen Augen von oben bis unten ansahen, ließ die Erkenntnis Übelkeit in ihr aufsteigen. Sie drehte sich um und lief dem Haus zu.
    Arnold studierte eine Reihe komplizierter Diagramme in einem Buch, das er einem der Bibliotheksregale entnommen hatte.
    Sie forderte: „Arnold, du mußt ihnen Einhalt gebieten.“
    „Hm?“
    „Ich dulde es nicht länger, daß sie mich anstarren. Du mußt dem ein Ende machen.“
    „Was bereitet dir Kopfschmerzen? Machst du dir schon wieder dumme Gedanken über die Robots?“
    „Sie sind abscheulich.“
    „Das ist keine nette Einstellung“, versetzte ihr Gatte mißbilligend, als hätte sie soeben eine abschätzige Bemerkung über einen seiner Verwandten gemacht. „Erst gestern berichteten sie mir, welche Freude es ihnen bereitet hätte, dich kennenzulernen. Sie sagten, du erschienst ihnen als sehr interessante Person.“
    Der Gedanke daran bestürzte Charlotte noch mehr. Er überstieg selbst bloße Unverschämtheit. Sie rief plötzlich aus:
    „Sie wissen, daß ich ein Kind haben werde.“
    „Wirklich? Wie kommst du darauf?“
    „Sie wissen es“, beharrte

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