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Hotel Cosmos

Hotel Cosmos

Titel: Hotel Cosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Burke
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würde mich sehr interessieren“, entgegnete Harrison. Dann lehnte er sich zurück und wartete gespannt.
     
2. KAPITEL
     
    „Sie können nicht ermessen“, begann der Sirier, „was es bedeutet, zu einer Rasse wie der unseren zu gehören.
    Wir besitzen das, was Ihre Psychologen als lebendiges Rassengedächtnis bezeichnet haben. Generationen hindurch haben unsere Ahnen ihr Bewußtsein an ihre Nachfolger weitergegeben. Zwischen den Ahnen und uns existiert eine telepathische Verbindung – oder besser eine geheimnisvolle, nachhallende Aufnahmefähigkeit … Es läßt sich schwer in Ihren Worten erklären. Sie mögen vielleicht glauben, dieses von unseren Ahnen ererbte Wissen müßte uns einen wunderbaren Vorteil verschaffen. In Wahrheit aber löst es einen Zwiespalt in uns aus.
    Ich will Ihnen erzählen, was mir widerfahren ist. Ich bin noch jung; ich bin Staffelkommandant und habe eine gute Erziehung genossen. Aber gleichzeitig bin ich alt und werde von uralten Ängsten zerrissen.
    Am schlimmsten bedrängten sie mich, wenn ich meinen Urlaub zu Hause verbrachte. Auf dem Planeten Gelert, der sich seine weitgehend ländliche Lebensweise und einfache Wirtschaft immer noch bewahrt hatte, bedrängte mich der Alptraum deutlicher und erschreckender. Morgen um Morgen erwachte ich in Schweiß gebadet. Das herrliche grüne Morgenlicht strömte beruhigend herein, und ich stand auf und sagte mir, daß der Traum zu Ende und ich erwacht war.
    Ich kleidete mich hastig an. Ich brauchte die Unruhe, ich mußte ständig in Bewegung bleiben und normale, alltägliche Gegenstände anschauen – Dinge, die in dieses Jahrhundert gehörten und nicht in die düstere Vergangenheit – um mich zu überzeugen, daß hier die Realität lag und meine Träume harmlos waren.
    „Du bist heute früh auf“ – ich erinnere mich, wie meine Mutter mich ansprach, als ich meinen Schlafraum verließ und ins Wohnzimmer ging.
    „Ja“, erwiderte ich. Mehr brachte ich nicht hervor.
    „Was fehlt dir, Kuun? Was bedrückt dich?“
    „Ich habe geträumt“, gab. ich zur Antwort.
    Sie schüttelte den Kopf. „Du mit deinen Träumen – es ist töricht, sich in deinem Alter und deiner Stellung erschrecken zu lassen.“
    Meine Mutter verließ den Raum, und dann vernahm ich ein Kichern aus der Ecke.
    „Sie will dir also nicht glauben, wie?“ Es war die alte, brüchige Stimme meiner Großmutter. „Sie gibt vor, nicht zu wissen, welche Wesen in den Hügeln hausen. Alle versuchen sie, nicht daran zu denken,“
    Ich fragte: „Was bedeutet das alles? Weshalb bedrückt mich derselbe Alptraum wieder und wieder?“
    „Immer der gleiche? Niemals ein anderer?“
    Ich erschauerte, und Entsetzen preßte von neuem mein Herz zusammen.
    „In jeder Nacht“, flüsterte ich, „schreitet er weiter fort. Besonders, wenn ich zu Hause bin.“
    „Erzähle“, forderte sie mich eifrig auf.
    „Der Schauplatz liegt irgendwo in den Hügeln“, setzte ich zögernd an. „Er weist die Form einer Höhle auf, in der sich ein großer Stein befindet. Und stets umgibt eine Menge diesen Stein – sie bewegt sich um ihn, sie tanzt und drängt näher heran.“
    Meine Großmutter nickte, als wäre ihr die Szene bekannt und sie hätte selbst diesen Ort gesehen.
    „Weiter“, drängte sie.
    Ich erzählte ihr in stockenden, angstvollen Sätzen von dem ersten Traum und dann von dem zweiten und dritten und denen, die später kamen und wie ich mich mit jedem Male der fanatischen Menge um den Stein weiter genähert hatte. Jemand, den ich nicht erkennen konnte, schritt an meiner Seite, und gemeinsam bewegten wir uns vorwärts. Gesichter wandten sich uns zu.
    In der vergangenen Nacht hatte ich zum erstenmal ihre Stimmen vernommen. Sie kreischten und sangen.
    „Ihre Verse“, schloß ich, „handelten von einem – Opfer!“
    Meine Mutter kehrte in den Raum zurück.
    „Wesen leben droben in den Hügeln“, behauptete meine Großmutter, „alte Götter, die noch nicht tot sind. Das Feuer des Sirius brennt immer noch. Es gibt einzelne, die sich dem Sirius geweiht haben –“
    „Wir erwähnen diese bösen Künste nicht mehr“, unterbrach meine Mutter sie abrupt. „Wir sind darüber hinausgewachsen.“
    Die alte Frau zog sich in ihre Ecke zurück und fauchte meine Mutter fast an. „Es gibt Wahrheiten, die er ebenso gut kennen kann.“
    „Wahrheiten? Mein Sohn hat eine gute Erziehung erhalten, um diese alten Torheiten aus seinem Geist zu vertreiben. Du tust unrecht, dich gegen den Fortschritt zu

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