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Hotel

Hotel

Titel: Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hailey
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mit dem Defekt auf sich hatte.
    Nach der Uhr in der Halle war es fast halb eins, als er aus dem Lift trat. Wie immer um diese Zeit hatte sich der Betrieb in der Halle und den Nebenräumen etwas gelegt, aber eine beträchtliche Anzahl von Gästen war noch auf den Beinen, und Musik aus dem nahe gelegenen Indigo-Raum zeigte an, daß dort getanzt wurde. Peter bog nach rechts und steuerte auf den Empfang zu, erblickte jedoch nach einigen Schritten eine fette Gestalt, die auf ihn zu watschelte. Es war der Chefdetektiv Ogilvie, den er vorher vergebens gesucht hatte. Der Ex-Polizist – vor Jahren hatte Ogilvie, ohne sich nennenswert hervorzutun, bei der Polizei von New Orleans gedient – trug eine gewollt ausdruckslose Miene zur Schau, obwohl seine kleinen Schweinsäuglein über den schweren Hängebacken andauernd in Bewegung waren und nichts übersahen. Er roch wie immer nach schalem Zigarrenrauch, und in seiner Brusttasche steckte eine Reihe Zigarren.
    »Ich hab’ gehört, Sie hätten mich gesucht«, sagte Ogilvie sachlich und unbekümmert.
    Peter verspürte wieder etwas von seinem vorigen Ärger. »Allerdings. Wo, zum Teufel, haben Sie gesteckt?«
    »Hab’ nur meine Pflicht getan, Mr. McDermott.« Für einen so umfangreichen Mann hatte Ogilvie eine überraschend hohe Stimme. »Falls Sie’s wissen wollen, ich war drüben im Präsidium, um einen Diebstahl zu melden. Hier wurde heute aus dem Gepäckraum ein Koffer gestohlen.«
    »Polizeipräsidium! In welchem Zimmer war die Pokerpartie?«
    Die Schweinsäuglein funkelten gehässig. »Wenn Sie’s so auffassen, können Sie ja ein paar Erkundigungen einziehen. Oder mit Mr. Trent sprechen.«
    Peter nickte resigniert. Er wußte, daß es reine Zeitverschwendung wäre. Das Alibi war zweifellos gut untermauert, und Ogilvies Freunde im Präsidium würden ihn decken. Außerdem würde Warren Trent Ogilvie, der ebenso lange zum St. Gregory gehörte wie der Hotelbesitzer selbst, niemals zur Rechenschaft ziehen. Es gab Leute, die behaupteten, daß Ogilvie ein oder zwei dunkle Geheimnisse kannte und Warren Trent in der Hand hatte. Was auch immer der Grund sein mochte, Ogilvies Position war unangreifbar.
    »Nun, Sie haben zufällig ein paar unangenehme Zwischenfälle verpaßt. Aber sie haben sich inzwischen erledigt.« Vielleicht war es am Ende ganz gut, daß Ogilvie nicht erreichbar gewesen war, dachte Peter. Die Affäre Albert Wells hätte er zweifellos nicht so mustergültig gelöst wie Christine, noch hätte er die Affäre Marsha Preyscott mit so viel Takt und Sympathie gehandhabt. Er beschloß, Ogilvie vorläufig zu vergessen, nickte kurz und begab sich zum Empfang.
    Der Angestellte, mit dem er vorhin telefoniert hatte, stand hinter dem Empfangstisch. Peter entschied sich für eine versöhnliche Annäherungsmethode. Er sagte freundlich: »Schönen Dank für Ihre Hilfe vorhin. Wir haben Mr. Wells in der 1410 sehr gut untergebracht. Dr. Aarons kümmert sich um ihn und hat auch für eine Pflegerin gesorgt. Der Chefingenieur hat den Sauerstoff geliefert.«
    Die gefrorene Miene des Mannes taute auf. »Ich hatte keine Ahnung, daß es so schlimm um ihn steht.«
    »Eine Weile stand’s auf Messers Schneide, glaube ich. Deshalb möchte ich unbedingt herausbekommen, warum er umquartiert wurde.«
    Der Empfangschef nickte weise. »Unter diesen Umständen werde ich natürlich Nachforschungen anstellen, Sir.«
    »In der elften Etage gab’s auch Ärger. Würden Sie mir bitte sagen, auf welchen Namen Nummer 1126-7 eingetragen ist?«
    Der Angestellte ging seine Kartei durch und zog eine Karte heraus. »Mr. Stanley Dixon.«
    »Dixon.« Das war einer von zwei Namen, die Aloysius Royce genannt hatte, nachdem sie Marsha Preyscott in der Nummer 555 untergebracht hatten.
    »Er ist der Sohn des Autohändlers. Mr. Dixon senior kommt oft ins Hotel.«
    »Danke.« Peter nickte. »Buchen Sie’s lieber als Abmeldung und veranlassen Sie den Kassierer, die Rechnung mit der Post zu verschicken.« Ihm kam eine Idee. »Nein, schicken Sie mir die Rechnung morgen herauf, und ich schreibe einen Brief dazu. Die Schadenersatzforderung werden wir nachsenden, sobald die Kosten berechnet sind.«
    »Sehr wohl, Mr. McDermott.« Die Veränderung in der Haltung des Angestellten war verblüffend. »Ich werde es dem Kassierer ausrichten. Die Suite ist also wieder frei?«
    »Ja.« Peter hielt es für überflüssig, Marshas Anwesenheit in der Nummer 555 auszuposaunen. Vielleicht konnte sie am nächsten Morgen unbemerkt

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