Hotshots - Firefighters 3: Verhängnisvolle Wahrheit
Ich wette, in eurer Kindheit habt ihr beide jede Menge Unfug angestellt.«
In dem Moment klingelte Stus Handy. »Mist! Es ist wieder diese zukünftige Braut. Ich schwöre, das ist die letzte Hochzeit, die wir hier ausrichten!«
Als er wegging, wandte Rebecca sich mit einem verschmitzten Lächeln Connor zu. »Zumindest bekomme ich so schon mal eine Vorstellung davon, was für eine Braut ich auf keinen Fall werden will«, sagte sie mit gesenkter Stimme und legte den Kopf schräg. »Bist du nur vorbeigekommen, um Stu Hallo zu sagen, oder kann ich sonst noch etwas für dich tun?«
»Ich bräuchte ein Zimmer. Nur für eine Nacht.«
Sie machte ein langes Gesicht. »Es tut mir schrecklich leid, Connor. Ich wünschte, wir hätten eines frei, aber durch diese Hochzeit sind wir vollkommen ausgebucht. Bis auf das letzte Zimmer. Sogar solche, die wir normalerweise gar nicht vermieten. Diese Truppe ist praktisch in unseren Vorratsschrank eingezogen. Sämtliche Pensionen in der Nähe haben sie gleich mit in Beschlag genommen, zumindest für die nächsten Tage. Aber ich kann die Hotels in den umliegenden Städten anrufen, wenn du ein paar Minuten Zeit hast.«
Sie brauchte nicht lange, um herauszufinden, dass die nächstgelegene Übernachtungsmöglichkeit eine Stunde Fahrt bedeuten würde. Ein Motel am Piseco Lake, ganz im Süden der Adirondacks, hatte noch ein Zimmer frei.
»Nichts für ungut«, sagte Connor. »Mir wird schon noch was einfallen.«
Verflixt und zugenäht, er sollte in Poplar Cove die Nacht verbringen und nirgendwo anders. Connor konnte sich lebhaft das Gesicht dieser Frau vorstellen, wenn sie ihn dort mit hochgelegten Beinen und einem Bier in der Hand auf der Veranda vorfinden würde, sobald sie von der Arbeit kam. Wie sie verwundert die Augen aufriss und ihre Wangen sich vor Wut röteten.
Waswarnurinihngefahren?Erhattesiedochgeradeerstkennengelernt.Kanntesiealsoeigentlichgarnicht.Unddaranwollteerauchnichtunbedingtetwasändern,abgesehendavon,dassersieirgendwiedazubringenmusste,ihndieReparaturarbeitenanderHütteausführenzulassen.SiewareinfachnurirgendeineFrau,diezufälligimFerienhausseinerFamiliewohnte.
Dass sie etwas Faszinierendes an sich hatte – nie hätte er damit gerechnet, dass eine so anmutige und künstlerisch veranlagte Frau so viel Rückgrat besitzen würde – , spielte keine Rolle.
Aber für Stus Verlobte war es undenkbar, dass er heute Nacht keine Unterkunft haben sollte. »Stu würde dich sicher nicht den weiten Weg bis nach Piseco fahren lassen. Du könntest bei ihm auf der Couch schlafen, wenn dir das nichts ausmacht. Sobald diese Hochzeit vorbei ist, wird auch wieder ein Zimmer frei werden.«
Da ihr Angebot unter den Umständen wohl die beste Lösung war, ließ sich Connor von Rebecca bereitwillig zu Stus Suite führen, wo die Couch stand, auf der er übernachten sollte. Nachdem sie weg war, zog er sich seine Sportkleidung an, und fünf Minuten später joggte er bereits die Main Street entlang.
Dass diese Reise ein komplettes Desaster werden würde, hätte ihm eigentlich schon vorher klar sein sollen. Achtundzwanzig Jahre lang war ihm alles im Leben zugeflogen. Sein Traumberuf. Wunderschöne Frauen. Ein unbeschwertes, aufregendes Leben. Mit jeder Menge Spaß.
Zwei Jahre nach dem Unfall hätte sich alles längst wieder eingependelt haben müssen. Stattdessen geriet sein Leben nur immer mehr aus dem Gleichgewicht. Als er noch in Lake Tahoe festgesessen hatte, hätte er sich oft am liebsten ins Auto gesetzt und wäre abgehauen. Irgendwohin. Einfach nur raus. Alles vergessen. Das, was auf dem Berg geschehen war, hinter sich lassen. Besonders nachts, wenn er wieder nicht schlafen konnte und nichts Besseres zu tun hatte, als die sechzig Sekunden, die alles verändert hatten, wieder und wieder in seinem Kopf abzuspielen.
Einfach davonzulaufen wäre Connor jedoch feige vorgekommen, also war er geblieben. Hatte ausgeharrt und gehofft, dass die Forstbehörde ein Einsehen haben und ihn wieder zurück in die Truppe lassen würde. Das elende Warten hatte erst heute Morgen ein Ende gehabt, und zwar genau in dem Moment, als er das Flugzeug in Richtung New York bestiegen hatte.
Waren ein wenig Ruhe und Frieden etwa zu viel verlangt? Etwas Abstand, um den ganzen Mist in seiner Vergangenheit zu verarbeiten und seinen Körper anzutreiben, bis er verdammt noch mal endlich wieder tat, was Connor von ihm verlangte, anstatt sich einen ständigen Kampf mit ihm zu liefern? War es zu viel verlangt, wenn er
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