Hotshots - Firefighters 3: Verhängnisvolle Wahrheit
zwang sich zu einem Lächeln und fragte: »Hast du heute irgendwas Spannendes vor?«
Er zuckte mit den Achseln. »Nö. Ich werd einfach ein bisschen abhängen.«
Wie immer war er nicht besonders daran interessiert, sich mit ihr zu unterhalten. Diese Zeiten waren lange vorbei. Sie biss sich also auf die Zunge, denn wenn sie weiter nachbohrte, würde er nur noch mehr dichtmachen. Man konnte bei ihm nichts erzwingen.
Ihr Sohn wurde langsam erwachsen. Und es gab nichts, was sie dagegen tun konnte. Außerdem, hatte sie sich in dem Alter nicht selber gewünscht, ihre Eltern hätten sich ihr gegenüber etwas verständnisvoller verhalten? In all den Jahren als Mutter war ihr immer wieder aufgefallen, dass die eigene Familiengeschichte die beunruhigende Tendenz hatte, sich zu wiederholen. Die Lösung war ganz einfach. Sie musste lockerer werden. Ihm mehr Freiraum lassen.
Dennoch konnte Isabel einfach nicht anders, als ihm noch einen Kuss aufs Haar zu drücken, bevor sie ging, auch wenn er dabei von ihr abrückte.
Sie griff nach dem Schlüsselbund und machte sich auf den Weg zum Diner, wo sie einen weiteren Tag mit vielen Überstunden hinter sich bringen würde. Während der Fahrt versuchte sie, die Erinnerung an Andrew beiseitezuschieben.
Und sich selbst davon zu überzeugen, dass es nicht höllisch wehtun würde, ihn wiederzusehen.
Andrew MacKenzie hatte eigentlich nie wieder nach Poplar Cove zurückkehren wollen. Und doch war er gerade am AlbanyInternational- Flughafen angekommen, hatte sich einen Mietwagen besorgt und nahm jetzt genau den Weg über kleine verschlungene Landstraßen, den er als kleiner Junge so viele Male mit seinen Eltern gefahren war.
Damals hatte er stets mit angehaltenem Atem darauf gewartet, dass die Holzhütte vor ihnen auftauchen würde. Sobald der Wagen angehalten hatte, war er bereits aus der Tür gewesen. Und auch heute schlug sein Herz wieder genauso wild wie damals, als er von der zweispurigen Straße abbog, jedoch hatte seine Aufregung inzwischen andere Ursachen.
ErwarkeinKindmehr,dasnochseinganzesLebenvorsichhatte.StattdessengingeraufdiefünfzigzuundwargeradeunfreiwilligindenVorruhestandgeschicktworden.Alles,waservorzuweisenhatte,wareinegescheiterteEheundeinenTrittindenHinternvongenauderKanzlei,fürdieerjedeWoche hundertzwanzigStundengeschuftethatte.AußerdemnochzweiSöhne,dieihmfremdwaren.
Dass er seine Kinder kaum kannte, war das Schlimmste von allem. Er litt darunter, dass er sich von Fremden anhören musste, wie heldenhaft sich die beiden verhielten, dass sie einzigartig seien, die Allerbesten in ihrem Job.
Das sollte er doch von alleine wissen, verdammt noch mal! Als sein jüngster Sohn vor zwei Jahren ohnmächtig und mit schweren Verbrennungen auf der Intensivstation gelandet war, da hatte er sich schließlich etwas geschworen: Sollte Connor wieder gesund werden und es lebend aus dem Krankenhaus schaffen, dann würde er alles anders machen. Ein besserer Ehemann sein. Weniger Zeit im Büro verbringen. Sich seinen Söhnen annähern.
Dochdazuwaresnichtgekommen.ConnorwardurchunddurcheinKämpfer,GottseiDank.AbernochamselbenTag,alssieihnausdemKrankenhausentlassenhatten,hatteEliseihmdieScheidungspapiereüberreicht.UndauchwenneranschließendimmerwiederaufSamundConnorzugegangenwar,hattenbeideSöhnenichtsmitihmzutunhabenwollen.Dashattesicherstgeändert,alsSamsichindiesenhübschenFernsehstarausSanFranciscoverliebthatte.DiannahattediebisdahinverhärtetenFrontenaufgeweicht.Ihrhatteereszuverdanken,dassSameinigeseinerAnrufeerwiderthatte,daswussteAndrew.SamundDiannahattensogareinpaarseinerEssenseinladungenangenommen.
ConnorhingegenwareineharteNuss,dieerbisheutenichtgeknackthatte.VonSamhatteAndrewerfahren,wiesehrsichdiebeidenmitihrerArbeitidentifizierten.Hotshotzuseinbedeutetefürsiemehr,alsnureineArbeitzuhaben,umsichihrenLebensunterhaltzuverdienen.SiehattensichbeideihremBerufmitLeibundSeeleverschrieben.Erwardas,wassieimKernausmachte.DeswegenhatteAndrewConnorauchmehrfachseineHilfeimBerufungsverfahrenangeboten,aberseinSohnhatteesvorgezogen,sichalleinmitderForstbehördeherumzustreiten.
Gestern hatte Sam ihm dann die schlechten Nachrichten überbracht. Die Forstbehörde war der Meinung, Connors Unfall sei besonders schwerwiegend gewesen. Er würde nie wieder als Feuerwehrmann arbeiten.
Andrew hatte sofort zum Telefon gegriffen und den ersten Flug nach Albany gebucht. Connor brauchte ihn jetzt. Dieses eine Mal würde er ihn nicht im Stich lassen.
Als er sich Poplar Cove näherte, schimmerte
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