Hotshots - Firefighters 3: Verhängnisvolle Wahrheit
musstest du erdulden!«
Aus Andrews Kehle drang ein verärgerter Laut, in dem sich all seine Enttäuschung der letzten zwei Jahre entlud, in denen sein Sohn jede seiner Einladungen ausgeschlagen hatte.
»Bei den Intelligenztests hast du immer überdurchschnittlich gut abgeschnitten. Du hättest alles werden können. Und dreißig ist doch kein Alter. Es ist noch nicht zu spät für ein Studium, um Arzt oder Professor zu werden. Zur Hölle, nach allem, was ich gehört habe, bist du in den letzten Jahren ein Wahnsinnslehrer geworden.«
»Stell dir mal vor, wie viel einfacher es gewesen wäre, mir das alles am Telefon zu sagen, anstatt den ganzen Weg hierher auf dich zu nehmen.«
»Verdammt, Connor, ich bin dein Vater. Ich habe alles andere in meinem Leben beiseitegeschoben, um bei dir zu sein. Um dir zu helfen.«
»Blödsinn. Du hast doch nie gewollt, dass Sam und ich Feuerwehrmänner werden, und uns immer wieder darauf hingewiesen, dass diese Arbeit keine Zukunftsperspektive hat. Muss ein tolles Gefühl sein, das endlich bestätigt zu sehen.«
Andrew wusste, es wäre besser, die ganze Sache an dieser Stelle abzubrechen und alles noch einmal in Ruhe zu überdenken, bevor er erneut versuchte, auf Connor zuzugehen. Aber ehe er sich zurückziehen konnte, fragte sein Sohn: »Hast du Mom mit einer anderen Frau betrogen?«
Was zum Teufel?
»Betrogen? Wovon redest du? Vielleicht habe ich nicht immer alles richtig gemacht, aber betrogen habe ich sie bestimmt nicht!«
»Ich weiß von Isabel.«
Andrew öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, und schloss ihn dann wieder. Deswegen hatte sich Connor also vom ersten Moment an so feindselig verhalten.
Zwischen zusammengebissenen Zähnen stieß er hervor: »Ich kannte Isabel vor –«
Es war alles so kompliziert. Andrew war versucht zu lügen, ahnte jedoch, dass sich das irgendwann rächen würde.
»Wir sind ein Paar gewesen, bevor ich deine Mom kennengelernt habe.« Und er hatte sich verzweifelt gewünscht, wieder mit ihr zusammenkommen zu können. Auch wenn es unmöglich gewesen war.
»War Isabel der Grund, warum eure Ehe keine Chance hatte?«
»Ja.« Er schüttelte den Kopf. »Nein. Das ist alles so lange her. Wir haben es versucht, Connor. Ich schwöre es dir. Deine Mutter und ich, wir haben es wirklich versucht.«
»Siehatestatsächlichversucht.«Connorstandauf.»Dunicht.«
Während sein Sohn zur Tür ging, wurde Andrew von heftigen Schuldgefühlen erfasst. Er spulte die letzten Minuten noch einmal im Kopf ab, und ihm fiel auf, was er alles falsch gemacht hatte.
Wenn er seinen Sohn jetzt so gehen ließ, da war er ganz sicher, dann hätten sie sich endgültig entzweit. Er musste also den letzten Trumpf aus dem Ärmel ziehen, der ihm noch verblieben war. Connors Liebe zu seinem Bruder.
»Bitte, Connor«, sagte er und griff nach dem vernarbten Arm seines Sohnes. »Vermutlich bin ich für dich nicht gerade der liebste Mensch auf Erden, und wahrscheinlich würdest du mich gerne wieder in den nächsten Flieger zurück nach San Francisco verfrachten. Aber Sam und Dianna haben mich gebeten, sie zum Altar zu führen, und ich würde wirklich gerne etwas zu dieser Hochzeit beitragen und helfen, wo ich kann.«
Die restlichen Gedanken schluckte er hinunter. Ich möchte an deinem Leben teilhaben. Endlich den Mann kennenlernen, der du geworden bist. Vielleicht auch bei deiner Hochzeit Trauzeuge sein. Denn all das wollte Connor bestimmt nicht hören.
Während des langen Schweigens, das auf seine Bitte folgte, schwitzte Andrew so heftig, dass ihm ganze Rinnsale die Brust hinunterliefen. Dann endlich zuckte Connor mit den Achseln.
»Mach, was du willst. Mir ist es egal.« Connor griff sich seine Laufschuhe, die auf der Veranda bereitstanden. »Ich werd joggen gehen.«
Andrew blieb allein auf der Veranda zurück. Er sah seinem Sohn nach, der über den Sand davonsprintete, um so schnell wie möglich von ihm wegzukommen.
15
UntereinemglänzendblauenHimmellösteJoshdieTauedesMotorbootsseinerMutter,dasamStegvorihremHausimWasserlag.FünfseinerFreunde – darunterauchHannah – warenbereitseingestiegen,hattenessichmiteinpaarSoftdrinksgemütlichgemachtundunterhieltensichüberdasgroßeFreudenfeuervomAbendzuvor.ErkanntesieseitseinemfünftenLebensjahr – alle,bisaufHannah.EinigeseinerKumpelslebtenwieerganzjährigamSee,anderekamennurindenSommerferienhierher.
Die vorherrschende Geschwindigkeitsbegrenzung von fünf Meilen pro Stunde ignorierend schoss er in die Bucht hinaus. Die
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