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Hotzenplotz 3

Hotzenplotz 3

Titel: Hotzenplotz 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Otfried Preußler
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ihn sofort verhaften.“
    „Sie sprechen mir aus der Seele!“ ereiferte sich Frau Schlotterbeck. „Zustände sind das — da kann man sich bloß noch schütteln!“
    Kasperl und Seppel schüttelten sich vor Lachen.
    „Wollt ihr mir bitte verraten“, rief Großmutter, „wie ich mir euer dummes Gelächter erklären soll?“
    „Gern!“ sagte Kasperl. „Herr Hotzenplotz hat mit den Kürbissen nichts zu tun — das sind Seppel und ich gewesen!“
    Großmutter fiel aus allen Wolken. „Ihr beiden, sagst du?“
    „Wir haben sie Wasti gegeben. Wer konnte denn ahnen, daß du die Dinger gezählt hast!“
    „Das wird seine Gründe haben“, erwiderte Großmutter. „Jedenfalls züchte ich meine Kürbisse nicht für Wasti, merkt euch das!“
    „Aber ihm schmecken sie wenigstens!“ hielt ihr Seppel entgegen. „Den einen hat er im Handumdrehen verschnurpst — und den zweiten, das hättest du sehen müssen: mit dem hat er Schnauzball gespielt! Ich sage dir, Großmutter...“
    „Schnauzball?“ rief Kasperl wie von der Wespe gestochen. „Schnauzball!“
    Bei Seppels Bericht war ihm ein Gedanke gekommen.
    „Wollen Sie wissen, Frau Schlotterbeck, wer die Kugel vom Tisch geholt hat? Sie werden staunen!“

Kasperl flitzte zur Tür hinaus, in den Garten. Frau Schlotterbeck, Seppel und Großmutter rannten ihm hinterdrein.
    „Was hat er bloß? Warum kriecht er in Wastis Hütte, Seppel?“
    „Das wird sich gleich zeigen, Frau Schlotterbeck.“
    Kasperl war in der Hundehütte verschwunden. Sie hörten, wie er das Stroh durcheinanderwühlte — dann rief er:
    „Ich hab’ sie! Ich habe sie!“
    Rücklings kam er herausgekrochen. Er hielt in den Händen — Frau Schlotterbecks Wunderkugel. „Ist sie das?“
    „Ja, das ist sie!“
    Frau Schlotterbeck brach in Tränen aus.
    „Darauf wäre ich nie im Leben gekommen, hu- huuu , daß Wasti, mein liebes Wastihundchen ...“
    „Er muß sie für einen Kürbis gehalten haben“, erklärte Kasperl. „Das dürfen Sie ihm nicht übelnehmen.“
    „Wie könnte ich!“ schluchzte Frau Schlotterbeck. „Was für ein Glück, daß er nicht versucht hat, sie aufzufressen! Er hätte sich sämtliche Zähne ausbeißen können, mein armer Schnuckiputz!“
    Prüfend hielt sie die Kugel gegen das Sonnenlicht.

    „Kein Sprung, wie ich sehe, und keine Schramme... Bloß eingetrübt hat sie sich durch und durch, seit Wasti sie aus der Stube gerollt hat. Es wird ein paar Tage dauern, bis man sie wieder verwenden kann — aber das nehme ich gern in Kauf.“
    Frau Schlotterbeck trocknete sich mit dem Saum des Morgenrockes die Lider.
    „Es steht also fest“, sagte Kasperl, „daß Hotzenplotz weder Frau Schlotterbecks Kugel gestohlen hat — noch Großmutters Kürbisse. Das wird selbst die Polizei nicht bezweifeln können!“
    „Und deshalb“, rief Seppel, „sollten wir Hotzenplotz schleunigst aus seinem Versteck herausholen! Lang genug hat er im Kartoffelkeller gesessen.“
    „Wo?“ fragte Großmutter.
    Kasperl und Seppel berichteten, was sie mit Hotzenplotz gestern und heute erlebt hatten: wie er sie überzeugt hatte, daß es ihm mit den guten Vorsätzen ernst war — und wie sie versucht hatten, ihn vor Herrn Dimpfelmoser zu schützen.
    „Dann aber nichts wie los!“ rief Großmutter. „Wenn ich mir vorstelle, daß er seit heute morgen im Keller hockt — das ist fast so schlimm wie im Spritzenhaus!“
    Kasperl und Seppel rannten den alten Damen voraus. Das hintere Gartentürchen stand offen, es fiel ihnen in der Eile nicht weiter auf. Sie stürmten ins Haus und riefen:
    „Herr Hotzenplotz! Alles in schönster Ordnung, Sie können ‘rauskommen!“
    Vor der Tür zum Kartoffelkeller machten sie halt. Das Schloß war herausgebrochen, von innen mußte sich jemand dagegengeworfen haben.
    „Verflixt!“ meinte Kasperl. „Das sieht nicht gut aus... „ Sie stolperten Hals über Kopf in den Keller, sie blickten sich um.
    „Hören Sie uns, Herr Hotzenplotz?“
    Keine Antwort.
    „Sie brauchen sich nicht zu fürchten — wir sind das!“
    Kasperl und Seppel warfen die leeren Kartoffelsäcke beiseite. Sie schauten in alle Ecken, in jeden Winkel: der Keller war leer.
    Da entdeckten sie an der Wand eine Inschrift.
    Mit einem Stück Kohle hingekritzelt , stand da in großen, unbeholfenen Buchstaben:

Kasperl und Seppel lasen die Inschrift einmal, sie lasen sie zweimal und dreimal — es blieb dabei. Was da geschrieben stand: Hotzenplotz hatte es tatsächlich hingekritzelt , mit eigener

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