Hover Car Racer 01 - Auf Crashkurs
die in den letzten Rennen von technischen Problemen gebeutelt worden war).
Sie waren tatsächlich gleichauf - sollten Barnaby und Jason die Rennsaison mit der gleichen Punktzahl beenden (was beispielsweise dann der Fall wäre, wenn beide im 50. Rennen einen Unfall haben sollten), wäre Barnaby in der Wertung vor Jason, weil er im 49. Rennen den zweiten und Jason nur den dritten Platz belegt hatte. Für Jason gab es somit beim letzten Rennen nur eine Option: Er musste Barnaby Becker besiegen, und falls er dann einen der unteren Plätze belegen sollte, konnte er immer noch darauf hoffen, dass auch einige seiner Konkurrenten schlecht abschnitten. In Anbetracht von Barnabys neuen Verbündeten würde es jedoch schon schwer werden, das Rennen Nr. 50 überhaupt zu beenden.
Um das Maß vollzumachen, war das letzte Rennen des Jahres so angelegt, dass es einen würdigen Abschluss der Saison darstellte.
Da alle erdenklichen Fertigkeiten getestet werden sollten, fand es auf dem nur selten benutzten Kurs Nr. 13 statt - einer extrem schwierigen Strecke, die erst über eine extra lange Gerade südwärts übers Meer führte und sich dann zwischen den vorgelagerten Eisbergen der Antarktis hindurchschlängelte.
Auf diesem Streckenabschnitt standen den Fahrern - falls sie denn das Risiko auf sich nehmen wollten - drei kleinere Abkürzungen zur Verfügung, die jeweils zwischen zwei Eisbergen hindurchführten, die (aufgrund eines unter Wasser angebrachten Mechanismus) immer wieder gegeneinander prallten, weshalb sie die Kollidierenden Eisberge genannt wurden. Hoher Einsatz, hoher Lohn.
Anschließend wandte sich der Kurs wieder nach Norden und zurück nach Tasmanien, wo die Fahrer das Tempo rapide drosseln mussten, um die engen Inselstraßen zu bewältigen, bevor sie in Hobart die Ziellinie erreichen würden.
Jede Runde dauerte etwa 14 Minuten. Und da das Rennen Nr. 50 ein 51-Runden- Enduro war, ging es über 12 Stunden.
Es gab jedoch noch weitere Besonderheiten, die das 50. Rennen zu einem absoluten Killer-Rennen machten: Es war nicht nur ein Test des Durchhaltevermögens und der fahrerischen Qualitäten, sondern auch der Taktik im Hinblick auf die Position - das Rennen Nr. 50 war ein Drop-Off.
Die exakte Bezeichnung lautete »51-3-1 Super-Enduro Drop-Off«. Das Rennen ging über einundfünfzig Runden, und alle drei Runden wurde der letzplatzierte Fahrer ausgeschlossen, bis nur noch vier Fahrer übrig blieben, die einen Sechs-Runden-Sprint bis ins Ziel ausfechten mussten, der auch einen letzten Boxenstopp beinhaltete.
Für Jasons Zweikampf mit Barnaby hieß das: Sollte er vor seinem Kontrahenten ausgeschlossen werden, würde Barnaby nach New York reisen - vorausgesetzt, ihre direkten Verfolger wären bis dahin schon aus dem Rennen.
Deshalb stand eigentlich nur eins fest:
Beim 50. Rennen würde es heiß hergehen: Die Fahrer würden noch erbitterter kämpfen als bisher, stets vom Damoklesschwert des Ausschlusses bedroht.
Im Rennen Nr. 50 durfte man sich keine Fehler erlauben.
Es ging um alles oder nichts.
Jason erwachte keuchend und verschwitzt.
Er hatte wieder von einem Unfall geträumt. »Was stimmt bloß nicht mit mir?«, murmelte er.
Er sah auf die Digitaluhr neben dem Bett. Es war halb zwei in der Nacht - die Nacht vor dem 50. Rennen. Das hatte ihm gerade noch gefehlt.
Er setzte sich auf und sagte sich, dass es wohl eine Weile dauern würde, bis er wieder einschlafen könnte.
Deshalb ging er spazieren, schlenderte im kleinen umfriedeten Garten umher, der Ausblick auf den Fluss bot, und betrachtete die Springbrunnen.
Gerade wollte er sich auf eine Bank setzen - da hörte er auf einmal das Geräusch knirschender Schritte und Stimmen in der Dunkelheit. Geistesgegenwärtig versteckte er sich hinter einer Statue und lauschte.
Er konnte zwei Stimmen ausmachen. Die tiefe Stimme einer älteren Person und eine jüngere, schleimigere.
Ältere Stimme: »Gute Arbeit. Sie haben ihren Aufstieg in der Rangliste verlangsamt.« Jüngere Stimme: »Ich hab nur getan, was man mir gesagt hat.«
Ältere Stimme: »Aber sie kann trotzdem noch unter die ersten vier kommen. Und die Schule möchte nicht, dass Ms. Piper nach New York reist. Es ist schon peinlich genug, dass sie hier ein Jahr lang unterrichtet wurde - und dann hat dieser Chaser ihr in Italien auch noch diese Publicity verschafft -, aber es wäre eine maßlose Schande, wenn sie die Schule in New York vertreten würde. Ich möchte, dass Sie dafür sorgen, dass es dazu nicht
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