Hover Car Racer 01 - Auf Crashkurs
kommt.«
Jüngere Stimme: »Nach dem Vorfall mit Becker beim Turnier können wir ihre Magnetodrives nicht mehr mit Mikrowellen entladen. Die Würmer und Viren haben bei ihrem Boxengreifer eine Zeit lang funktioniert, aber vor zwei Tagen hat sie eine neue Firewall installiert, und die hält dicht. Doch vielleicht kann ich einen neueren Virus auftreiben, der ihr Betriebssystem zum Absturz bringt.«
Ältere Stimme: »Tun Sie das.«
Die Schritte entfernten sich knirschend über den Kies, dann waren die beiden Gestalten verschwunden.
Jasons Augen hatten sich vor Bestürzung geweitet. Er hatte beide Sprecher erkannt.
Die ältere Stimme war die von Jean Pierre LeClerq gewesen.
Und die jüngere: Wernold Smythe, der widerliche Mechaniker vom Ersatzteil- und Materiallager der Schule. Jason legte sich wieder schlafen.
Vor dem Rennen würde er ein paar Worte mit Ariel reden müssen.
Der Tag des 50. Rennens brach an.
Jason saß zusammen mit Dido am Rand der Steilküste und betrachtete den Sonnenaufgang über dem Meer. Zwar hatte er schlecht geschlafen, hatte Dido aber vor dem Rennen unbedingt noch sehen wollen und deshalb dieses Treffen arrangiert - ihre Gegenwart baute ihn auf.
Am Horizont wurde die aufgehende Sonne von dunklen Wolken umrahmt.
»Und wie fühlst du dich heute?«, fragte Dido.
»Besser«, antwortete er entschieden. »Stärker.«
Sein entschlossener Blick war aufs Meer gerichtet.
»Und wie willst du gegen Barnaby vorgehen?«
»Der Plan steht fest«, sagte er. »Wir haben einen Schwachpunkt in seiner Technik entdeckt. Der Bug hat seine Rennmanöver auf Video analysiert. Barnaby kommt nicht so gut mit engen Rechtskurven zurecht - da patzt er hin und wieder; er fährt sie zu weit außen an, und dann kann man ihn auf der Innenseite überholen. Und diese Strecke ist eng, voller Haarnadelkurven.«
Dido ergriff seine Hand. »Viel Glück, Jason.«
»Danke.«
Er musterte die dunklen Wolken am Horizont. »Heute wird's Regen geben.«
Es prasselte auf die Gerade vor den Starttoren.
Geschützt vor dem strömenden Regen, warteten neunzehn Hovercars mit summenden Magnetodrives in ihren Toren. Die Piloten und Navigatoren saßen startklar in den Cockpits. (Aufgrund technischer Probleme fehlten sechs Schüler beim Rennen.)
Die Starttore der Rennschule ähnelten denen, die bei römischen Wagenrennen verwendet worden waren: In einem breiten, halbkreisförmigen Gebilde befanden sich dreißig bogenförmige Öffnungen, die auf die breite Gerade mündeten. In jedem Torbogen stand ein Wagen, und auf das Signal des Rennleiters hin würden vor ihnen die Stahlgitter aufspringen und die Bahn freimachen.
Klang!
Die Gitter sprangen auf, und die neunzehn Wagen der Schüler der Internationalen Rennschule schössen wie die Pferde beim Melbourne Cup aus ihren Torbögen und begannen das fünfzigste und letzte Rennen der Saison.
Die Nase im strömenden Regen, jagten die Hovercars über den Indopazifischen Ozean, dem Südende der Welt entgegen.
Barnaby Becker übernahm sofort die Führung - dicht gefolgt von Xavier.
Das war ungewöhnlich.
Bei den vorherigen Rennen hatte sich Xavier Barnaby auf den Geraden stets überlegen gezeigt, während er sich jetzt damit begnügte, hinter seinem Stallkameraden herzufahren ... als wäre er ganz froh, nur drei Viertel der Höchstgeschwindigkeit vorlegen zu müssen.
Jason begriff sofort, was das bedeutete.
Xavier schirmte Barnaby ab, gab seinem Stallkameraden Rückendeckung.
Da er selbst keine Punkte mehr brauchte, wollte Xavier sicherstellen, dass Barnaby das Rennen gewann - dass er unter die ersten vier kam und auf diese Weise verhinderte, dass Jason nach New York reiste.
Gleich darauf aber sah Jason sich mit einem viel drängenderen Problem konfrontiert. Denn in diesem Moment - während sie dicht über die regengepeitschten Wogen des Indopazifischen Ozeans dahinjagten - wurde der Argonaut von anderen Fahrern angegriffen.
Joaquin Cortez schoss von rechts heran und zielte unmittelbar auf Jasons Heckflügel! Der Zusammenprall hätte sie beide aus dem Rennen geworfen, doch Cortez - der sich keine Hoffnungen mehr auf einen Platz unter den ersten vier machte - war das anscheinend egal. Jason tauchte unter ihm durch, fuhr einen flachen Bogen, wich dem Zusammenprall aus -
- als ihn Horatio Wong von der anderen Seite rammte und gegen den linken Flügel des Argonaut prallte, worauf er seinen Wagen vor Jason hochzog. Anders als Cortez machte Wong sich noch immer Hoffnung auf einen der ersten
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