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H.Schumacher - Die zwölf Gesetze der Macht

H.Schumacher - Die zwölf Gesetze der Macht

Titel: H.Schumacher - Die zwölf Gesetze der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Merkels Erfolgsgeheimnisse
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CDU damit eine peinliche Machtverlust 1 998 nicht als Betriebsunfall an, sondern fügte Abstimmungsniederlage beschert.
    sich in ihr Schicksal. Die CDU wusste, dass ihr großer Vor
    Der Mythos vom dynamischen Regenmacher Merz und sitzender Kohl endgültig abgewirtschaftet hatte. Groß war dem allmächtigen Stoiber war beschädigt, die Vorsitzende die Angst, dass sich in der Union wiederholen könnte, was dagegen glimpflich davongekommen, weil sie die Verhandbis 1 99 8 in der SPD geschehen war: der Rückweg zur Regielungen an die beiden Wunderknaben der Union delegiert rungsmacht als ein langer, opferreicher Kampf, bei dem hatte. Trotzig stänkerte Merz so lange weiter, bis er selbst sei
    Herausforderer wie Vogel, Rau, Lafontaine und Scharping nen treusten Fans auf die Nerven ging. Dass sich ihr schärfsauf der Strecke blieben.
    ter Konkurrent in einer Mischung aus Überheblichkeit und Da jede Opposition zudem mit argem personellem Un
    Leichtsinn innerhalb kurzer Zeit so gründlich aus dem Rengleichgewicht zu kämpfen hat - wenigen Fraktionsmitglienen um die Macht verabschieden würde, verblüffte sogar dern stehen beispielsweise 2000 Mitarbeiter des Bundesfi
    Angela Merke!.
    nanzministeriums gegenüber -, sind mentale Krisen normal.
    In den ersten Monaten ihrer Amtszeit war der neuen Vor
    »Kleinmütigkeit, Resignation und Selbstbezogenheit werden sitzenden klar geworden, wie komplex diese Ansammlung für längere Zeiten zu selbsterfüllenden Prophezeiungen«, von 600 000 Verrückten funktioniert, die sich Partei nennt.
    sagt Professor Michael Eilfort, von 2000 bis 2004 Büroleiter Für das Führungspersonal ist weder auf Autorität noch auf von Friedrich Merz. Zumal die Medienmechanismen die Rol
    Demokratie wirklich Verlass. Die Kunst besteht darin, täglich len von Regierung und Opposition noch bestätigen. Das Inteneue Mehrheiten zu organisieren, notfalls mit allen Mitteln, resse einer »parasitären Publizistik«, so Eilfort, richte sich von der Erpressung bis zum Flötenton.
    nur dann auf oppositionelle Vorgänge, wenn lautstark ge
    Eine Volkspartei bewege sich zwischen Anarchie und Straführter Streit ansteht. »Wenn man ein Thema platzieren will, tegie, behauptet die aktuelle Forschung. Da hat sie Recht. Als funktioniert das fast nur über eine echte oder scheinbare überholt darf der frühere idealistische Ansatz gelten, eine Konflikt-Konstellation«, weiß der ehemalige CDU- General
    Volkspartei verfolge vor allem den normativen Anspruch, sekretär Laurenz Meyer.
    Demokratie zu strukturieren. Dieser eher funktionsorientier
    Friedrich Merz war gewillt, diese öffentlichkeitswirksame ten Außenwahrnehmung als Organisatorin von Volkswillen Konfrontation vom ersten Tag an zu führen. Doch ausgesteht die Wirklichkeit von Zufälligkeiten, kleinbürgerlicher rechnet der Fraktionschef vollführte schon bald eine muster
    Anarchie und tagtäglichen Kleinkriegen gegenüber. Auffälligsgültige Selbstdemontage. Gemeinsam mit Stoiber hatte er tes Kennzeichen: Mangel an Effizienz und Transparenz.
    sich von Kanzler Sehröder bei den Bundesratsverhandlungen In der Volkspartei herrscht nur selten die Vernunft, sehr um eine Steuerreform im Sommer 2000 über den Tisch zieviel häufiger regieren Traditionen, habitualisierte Abläufe, hen lassen. Die Regierung hatte Berlins damaligen Regieren
    Mythen und Legenden. Konsistentes, widerspruchsarmes Fühden Bürgermeister Eberhard Diepgen und noch ein paar rungshandeln ist Illusion. Der Politologe Helmut Wiesenthai 64
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    ist überzeugt, dass politische Organisationen gerade in unmehr Eindeutigkeit, andererseits aber auch zum Ausschluss sicheren Zeiten unfähig sind, geplant und strategisch zu hanganzer Gruppen führen. So stehen dem wirtschaftsliberalen deln. Mögen Kundgebungen, Programme und Strategiepa
    Flügel immer auch die so genannten Herz-Jesu-Marxisten, piere auch den Eindruck erzeugen, eine Partei könne Gesetze die christsoziale Arbeitnehmerschaft, gegenüber. Beide Grupplanen, durch- und umsetzen - in der Realität bleiben immer pen müssen sich in der Union heimisch fühlen können. Gerade nur Bruchstücke übrig, die nur selten großer Planung gediese anarchischen, widersprüchlichen, zuweilen ins legenschuldet sind. Politologen debattieren ernsthaft, ob nicht vor denhaft-kultische spielenden Elemente geben einer heterogeallem Chaos, Anarchie und Zufall das innerparteiliche Leben nen Mitgliederschar vielfältige Möglichkeiten, sich zu identiprägen.
    fizieren, und

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