Hühnerbus und Stoppelhopser (German Edition)
Strand vom ›Coconutpalmtrees‹ laufe, höre im Geiste die Palmen wispern und das Meer rauschen, und jedesmal, wenn ich mein Selbstverdientes ins Sparschwein werfe, kann ich wieder einen Monat abhaken.«
Jetzt verstand er endlich. »Dann nimm aber eins ohne Schlüssel!« Liebevoll drückte er ihren Kopf an seine Schulter. »Tinchen, wir sind noch nicht mal zu Hause, und du träumst schon vom nächsten Urlaub.«
»Na und? Du weißt doch selber, wie schnell ein Jahr vergeht, wenn man sich auf etwas freut. Diesmal hatten wir viel zuwenig Zeit dafür.«
Wie auf Bestellung kam aus dem Cockpit der neueste Wetterbericht. »Meine Damen und Herren, wir befinden uns im Anflug auf Frankfurt. Es herrscht leichtes Schneetreiben, die Temperatur beträgt acht Grad minus. Der Kenia-Touristik-Klub wünscht Ihnen eine angenehme Heimfahrt und würde sich freuen, Sie bald wieder einmal an Bord begrüßen zu dürfen.«
Die Antwort darauf war ein einstimmiger Aufschrei: »Umkehren! Sofort umkehren!« Doch das hatte der Pilot wohl nicht gehört, denn wenige Minuten später setzte die Maschine auf.
»Hoffentlich ist Ernst die Zeit nicht zu lang geworden«, sagte Frau Antonie, ihre Tasche und die beiden Obsttüten zusammenraffend, »wir haben eine ganze Stunde Verspätung.«
»Wir haben überhaupt keine Verspätung«, kam es aus Karstens Ecke, »du hast nur vergessen, deine Uhr zurückzustellen.«
»Im Hotel trinken sie jetzt Tee«, seufzte Julia sehnsüchtig.
»Ja, und heute abend ist wieder Snake-Show.« Tobias konnte es doch nicht lassen!
Es half alles nichts, sie mußten hinaus in das Schneegestöber, in den Matsch und in die Kälte. »Ob Vati an die Mäntel gedacht hat?« fragte Tinchen zähneklappernd.
Er hatte. Der ganze Gepäckwagen, mit dem er vor der Sperre wartete, hing voller Wintergarderobe, und zwei Blumensträuße hatte er auch mitgebracht. Einen bekam Tinchen, den anderen Frau Antonie. »Doch ja, sehr hübsch«, meinte sie, nachdem die Begrüßungsorgie vorbei war und sie neben ihrem Mann zum Ausgang schritt, »aber natürlich nicht zu vergleichen mit der Blütenpracht in Afrika. Du kannst dir gar nicht vorstellen, was dort alles wächst und gedeiht. Überhaupt ist Kenia ein wundervolles Land. Die Eingeborenen sind freundlich und gar nicht mehr wild, sondern schon richtig zivilisiert, und morgens das Frühstück … so was findest du hier nicht mal in einem Luxushotel, auch der Flug hat mir sehr gut gefallen, eine äußerst bequeme Art des Reisens … Weißt du was, Ernst?« Sie blieb stehen und sah ihn durchdringend an. »Nächstes Jahr kommst du mit!«
Über Evelyn Sanders
Evelyn Sanders’ Fähigkeit, den Alltag auf die Schippe zu nehmen, ist unerreicht. Die geborene Berlinerin, gelernte Journalistin, fünffach gestählte Mutter und vielfach gekrönte Bestsellerautorin lebt in der Nähe von Heilbronn.
Über dieses Buch
Die Weihnachtsgeschenke hatte er glatt vergessen, und der Verwandten-Invasion zu seinem Fünfzigsten will Florian auch entgehen. Also bucht er eine Ulraubsreise für die Familie nach Kenia. Dass auch Oma Antonie mitkommen soll, dämpft die allgemeine Freude zwar beträchtlich, doch die Familie schafft es, sicher in Afrika zu landen. Uns sofort beginnen die haarsträubenden Abenteuer …
Impressum
eBook-Ausgabe 2012
Knaur eBook
© 2002 Schneekluth Verlag GmbH, München
Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt
Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.
Covergestaltung: LIQUID Agentur für Gestaltung, Augsburg
Coverabbildung: Andrea Dölling
ISBN 978-3-426-41716-4
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