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Huehnerhoelle

Huehnerhoelle

Titel: Huehnerhoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbert Beckmann
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heraushielten, als wäre alles in Ordnung.
    An Allerseelen eskalierte die Situation. Sie hatte Bruno Kock vor einigen Wochen den Laufpass gegeben, doch er konnte oder wollte das nicht akzeptieren.
    Â»Im Grunde unterschied er sich kein Bisschen von seinem Vater.«
    Als er an dem Abend mit ansah, wie Wilhelm Kock ein ums andere Mal zudringlich ihr gegenüber wurde, kam es zum Streit darüber zwischen Vater und Sohn.
    Â»Kurz vor meinem Feierabend blafften sie sich offen an. Gottlob nur hinten im Gang. Aber die Szene war peinlich genug.«
    Hanne Spieker wollte weder Bruno noch Wilhelm Kock an diesem Abend ein weiteres Mal über den Weg laufen. Deshalb bat sie die Wirtin unter dem Vorwand, sich um ihre Tochter kümmern zu müssen, etwas früher nach Hause gehen zu dürfen. Bruno würde ihr Fortschleichen erst bemerken, hoffte sie, wenn sie schon längst zu Hause war. Doch nach dem Streit mit dem Vater beobachtete er sie ganz genau, er holte sie schon am Ende des Flurs ein und stellte sie im Vorraum, dem ›Windfang‹, zur Rede.
    Sie verteidigte sich, sagte kategorisch, dass sie Schluss mache, er verlangte Erklärungen. Nur wenn Gäste durch den Hintereingang eintraten oder hinausgingen, unterbrach er seine persönliche Hasspredigt kurz, dann legte er von Neuem los. Als ihr schließlich klar wurde, dass sie ihn dort, buchstäblich zwischen Tür und Angel, auf die Schnelle nicht loswurde, entschied sie sich, ihm auf dem Weg zu sich nach Hause das freche Männermaul zu stopfen.
    Sie verließen also die Kneipe und marschierten durch die Dunkelheit, wütend aufeinander einredend, den Fußweg entlang und über den Friedhof.
    Sie hatten beinahe schon ihr Haus erreicht, als sie plötzlich von hinten angerufen, vielmehr angeschrien wurde.
    Â»Wilhelm Kock?«
    Â»Richtig. Und mir reichte das jetzt!«
    Sie fuhr den Alten an, er sei ihr widerlich, er solle sie endlich in Ruhe lassen. In der Kneipe und überhaupt.
    Doch Wilhelm Kock beachtete sie nicht mal, es ging ihm gar nicht um sie. Es ging ihm allein um Bruno. Er habe lange gezögert, aber nun werde er endlich doch den Grundbucheintrag ändern lassen, drohte er. Ihn endgültig um sein Erbe bringen, alles der Silke vermachen, da Bruno nicht einmal davor zurückschrecke, sich ›mit so einer Schlampe, Tochter von Habenichtsen‹ einzulassen, einer ›geborenen Erbschleicherin‹, die sich sogar ihm, Wilhelm, an den Hals werfe, um aus ihrem Kneipendunst zu entkommen.
    Â»Sprüche klopfen konnte der alte Kock schon immer. Wie alle Großkopferten. Riesen Maul, nichts dahinter«, kommentierte sie lakonisch. Es sprach die erfahrene Tresenkraft aus ihr, die sich schon so Vieles hatte anhören müssen.
    Sie zog notgedrungen Bruno ins Haus und warf dem Alten die Tür vor der Nase zu.
    Â»Das saß.«
    Wilhelm Kock war anscheinend so verblüfft über Hannes Reaktion und frustriert, auf einmal kein direktes Gegenüber mehr zu haben, das er in Grund und Boden schimpfen konnte, dass er sich tatsächlich davonschlich.
    Nach dieser abstoßenden Szene zwischen den beiden Kocks machte sie auch mit Bruno kurzen Prozess.
    Â»Jetzt erst recht.«
    Sie machte ihm unmissverständlich klar, dass Schluss sei. Und dass sie es leid sei, sich dafür zu rechtfertigen. Die Affäre sei von Anfang ein Fehler gewesen, den sie jetzt bitter bereue. Sie drohte, sie werde alles Vera, seiner Frau sagen, wenn er die Trennung nicht akzeptiere.
    Â»Er war furchtbar wütend. Auf mich. Aber vor allem auf den Alten, dem er die Verantwortung für alles gab. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass ich von ihm die Nase voll hatte. Dass ich dazu seinen Widerling von Vater nicht brauchte!«
    Sie setzte ihn vor die Tür, als ihre Tochter auf der Treppe auftauchte, wach geworden durch den Lärm draußen, und jetzt auch im Hausflur.
    Hufeland sah sie eine Weile nachdenklich an. »Verstehe«, sagte er schließlich und meinte damit den Grund, warum sie so lang geschwiegen hatte. »Sie wollten sich von ihm trennen. Aber in Schwierigkeiten mit der Polizei wollten Sie ihn nicht bringen. – Halten Sie es für ausgeschlossen, dass er …«
    Â»Es getan hat?« Sie hob vieldeutig die hellen Brauen. »Ich wollte es vor allem Vera Kock nicht antun. Und ihrem Kind. Dem Maik.«
    Â»Sie haben ein schlechtes Gewissen Vera Kock gegenüber?«
    Â»Und wie!«
    Er trank

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