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Hueter der Daemmerung

Hueter der Daemmerung

Titel: Hueter der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Weatherly
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querida«, antwortete Seb mit einem kleinen Lächeln. Daraufhin legte er einen Arm um meine Schultern und wir gingen zusammen zurück.
    Der Mond ging gerade auf, als sie hoch oben irgendwo in der südlichen Sierra Madre anhielten. Hier, zwischen den Sternen und den Bäumen, konnte man meinen, es wäre gar nichts passiert. Was für eine Erleichterung, dachte Alex. Niemals, solange er lebte, würde er den Anblick dieser Betonwelle vergessen, in der die Stadt versunken war.
    Sein Team war in alle Himmelsrichtungen versprengt.
    Irgendwie verdrängte er alles und tat, was getan werden musste, um das, was von seinem Team noch übrig war, zusammenzuhalten. Seb zog ein Feuerzeug aus seiner Hosentasche und sie zündeten ein Lagerfeuer an. Alex baute für Willow und Liz das Zelt zum Schlafen auf. Er und die anderen Jungs konnten sich hinten im Jeep einrichten. Er riss eines seiner Hemden in lange Streifen und bandagierte Sams Knöchel. Sowie er ihn fest verbunden hatte, ließ die Anspannung in Sams breitem Gesicht augenblicklich nach. Was wiederum Alex erleichterte, denn in diesem Fall war der Knöchel höchstwahrscheinlich nicht gebrochen. Und das war gut, denn Gott allein wusste, wann es ihnen gelingen würde, einen Arzt aufzutreiben, falls es anderenorts so aussah wie in Mexico City. Die Vorstellung war zu katastrophal, um sie wirklich begreifen zu können. Genauso gut hätte man sich ausmalen können, was hinter den Grenzen des Universums lag. Also dachte er stattdessen lieber über ihre Verpflegung nach.
    Er fand ein paar Energieriegel in seiner Tasche. Daraus wurde das Abendessen für alle. Des Weiteren hatten sie zwei Flaschen Wasser im Wagen, außerdem floss in der Nähe ein Bach. Sam trank einen Schluck Wasser und verzog das Gesicht, als sie um das Lagerfeuer herumsaßen. »Ich könnte gut was Kräftigeres gebrauchen«, sagte er düster. »Ein paar Schluck Jack Daniels kämen jetzt echt super.«
    Niemand reagierte. Aber ihren Gesichtern nach zu urteilen dachten alle: Willkommen im Club. Liz starrte niedergeschlagen ins Feuer; Willow und Seb saßen dicht nebeneinander, wenn auch ohne sich zu berühren. Alex warf einen Ast in die knackenden Flammen. Nach dem heutigen Tag hätte er nichts lieber getan, als die Rolle des Anführers hinzuschmeißen – aber er wusste, dass er sich jetzt noch weniger davor drücken konnte als vorher.
    »Okay, Leute, passt mal auf«, sagte er irgendwann. »Wir werden uns hiervon nicht unterkriegen lassen. Was passiert ist, ist passiert. Wir alle haben getan, was wir für richtig hielten – und würden jederzeit wieder genauso handeln, wenn wir die Zeit zurückdrehen könnten. Das Entscheidende ist doch, dass die Hälfte aller Engel auf der Welt getötet wurde. Wenn wir gekonnt hätten, hätten wir dafür andere Mittel und Wege gewählt. Trotzdem ist es ein Sieg, und so, werden wir es auch sehen!«
    Sämtliche Augen waren auf ihn gerichtet: Sam nickte leise, Willow sah ihn sanft an, bevor sie den Blick senkte und an ihrem Ärmelaufschlag herumspielte. Er sah, wie sie schluckte.
    »Und was jetzt?«, fragte Liz.
    Alex zuckte mit den Schultern. »Ich persönlich habe die Absicht weiterzukämpfen.« Er erzählte ihnen von der Anlage in Nevada, die Sophie ihm angeboten hatte. Der USB-Stick mit allen näheren Informationen steckte wohlbehalten in seiner Tasche. »Wir haben also einen Platz, wo wir hinkönnen«, schloss er. »Die Anlage ist komplett ausgerüstet, und ich habe den Zugangscode.«
    »Wir?«, wiederholte Willow.
    Alex nickte. »Ihr könnt gerne alle mitkommen, wenn ihr wollt.« Er schlug einen neutralen Ton an. Für eine kleine Weile hatte es sich nach dem Angriff so angefühlt, als wäre zwischen ihm und Willow wieder alles beim Alten – eine Illusion, aus der er brutal herausgerissen worden war, als sie sich noch nicht einmal von ihm aufhelfen lassen wollte. Die ganze Zeit in ihrer Nähe zu sein, während sie mit Seb zusammen war, würde schrecklicher werden, als er sich vorstellen mochte. Aber er brauchte jeden, den er kriegen konnte – und außerdem gehörten sie zum Team. Sogar Seb. Bizarrerweise hatte sich heute etwas zwischen ihnen verändert. Alex glaubte jetzt tatsächlich mit dem Kerl zusammenarbeiten zu können, ohne ihn zu ermorden.
    Willow sah besorgt aus, als sie und Seb Blicke tauschten. Er schien zu versuchen, ihr eine Antwort von den Augen abzulesen.
    »Ihr braucht euch nicht sofort zu entscheiden«, sagte Alex. »Und fühlt euch nicht verpflichtet, mitzukommen.« Er

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