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Hüter der Flamme 06 - Die Straße nach Ehvenor

Hüter der Flamme 06 - Die Straße nach Ehvenor

Titel: Hüter der Flamme 06 - Die Straße nach Ehvenor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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dem Be tt und schlüpfte in meine Wolfs fütterkleidung. Sie war noch immer feucht vom Sabber der Wolfswelpen. Ich sammelte noch ein paar meiner Waffen ein, bevor ich Jason in den Flur folgte.
    Mein Mund hatte genau den metallischen Geschmack, den er annimmt, wenn ich nicht genug Schlaf bekommen habe. Aus irgendeinem Grund hatte ich in den zehn Tagen, die seit unserer Rückkehr vergangen waren, nicht genügend geschlafen. Das war schon irgendwie komisch.
    Oben auf der Treppe hielt ich inne, um aus dem Fenster zu schauen.
    Ellegon lag unten auf den kalten Steinen des Hofes. Er schlief. Seine stämmigen Beine waren unter dem Körper verschränkt wie bei einer Katze. Sein riesiger Kopf ruhte auf dem kalten Fels. So schön wie ein Bus.
    Zu dumm. Ich könnte durchaus etwas Gesellschaft gebrauchen. Mitten in der Nacht allein zu sein, macht überhaupt keinen Spaß.
    Jason reichte mir eine seiner beiden Laternen. Eine Schloßtradition, die vielleicht noch auf die Belagerung zurückging, bestand darin, daß mitten in der Nacht viel zu wenig Laternen brannten. So mußte jeder seine eigene Laterne mit sich herumtragen.
    »Wie geht es ihnen?« fragte ich.
    Er zuckte mit den Schultern. »Nora hat sich unter dem Ofen versteckt. Nick hat für drei gefressen.« Er hob zum Abschied seine Hand. »Und ich brauche jetzt etwas Schlaf«, sagte er und stapfte über den Teppich auf seine Zimmer zu, ohne auch nur einmal kurz zurückzublicken.
    Ich ging in die inneren Bereiche des Schlosses zu der Hütte hinunter, die wir als Wolfszwinger benutzten.
    »Zurück - zurück - zurück, ihr schrecklichen Biester!« rief ich, als ich die Drahtgittertür öffnete und die Laterne an den Haken hing.
    Gehorsam sprangen die beiden Welpen aus ihren Verstec ken. Nora schaffte es beinahe, durch die Tür zu kommen, bevor sie gegen meinen Fuß prallte und jaulend zurück in ihr Versteck rannte. Nick schnüffelte ruhig an meinen Füßen herum und wedelte mit der Rute.
    Das verschlossene Schränkchen enthielt einen frischen Krug von Freds fürchterlich riechender Nahrungsmixtur für Wolfswelpen. Ich stellte eine saubere Holzschüssel auf den Boden und schüttelte etwas für Nora hinein. Nick hatte noch nicht so schnell wie seine Schwester begriffen, wie man aus einer Schüssel schlabbert. Als ich eine der beiden Trinkflaschen gefüllt und ein Stück Lappen halb in die Öffnung gestopft hatte, winselte er bereits.
    In ungefähr einer Woche würde er es schaffen, aus einer Schüssel zu trinken.
    Oder ich werde ihm den dicken Hals umdrehen.
    Ich ließ mich auf einen Strohhaufen fallen - dumm, aber diesmal ohne Folgen, vertraute ich darauf, daß Jason den Stall gesäubert hatte, bevor er gegangen war. Diese kleinen Monster hätten ihn wahrscheinlich beschmutzt, wenn sie die Gelegenheit dazu gehabt hätten.
    Nick konnte einfach nicht stillhalten. Ich hatte wie immer das Problem, den Welpen unter einen Arm zu klemmen und ihm die Flasche ins Maul zu halten. Er trank begierig, als wenn er seit Minuten nicht mehr gefüttert worden wäre.
    Wie Fred erklärt hatte, besaß man an und für sich eine gute Chance bei Wolfswelpen und wilden Hunden, wenn man sie nur jung genug einfing - was wir seiner Meinung nach auch getan hatten - und wenn man sich praktisch die ganze Zeit mit ihnen abgab.
    Mach sie zu Mitgliedern deiner Familie, hatte er gesagt. Präge sie, könnte er damit auch gemeint haben.
    Wir würden sehen, wie das in den langen Nächten funktionierte.
    Ich verstand, warum Fred dies nicht tun wollte - der Geruch der Welpen ängstigte Freds Hunde zu Tode. Langsam verstand ich, warum eine Sprühflasche mit Wolfsurin eine wundervolle Erfindung ist, um Haushunde damit von einem bestimmten Gebiet fern zu halten.
    Ich sage dir, dies wäre genau der richtige Zeitpunkt für den jungen Baron Cullinane gewesen, ein bißchen seiner baronesken Autorität auszuüben, um einer der Scheuer mägde mitzuteilen, daß sie nun eine neue Aufgabe als Pflegerin für ein Paar Welpen habe.
    Aber die Cullinanes sind eine sehr engstirnige Brut - dies war eine zusätzliche Aufgabe, die keiner eingeplant hatte, und Jason würde sie nicht dem Gesinde des Schlosses auflasten, wenn es nicht unbedingt notwendig war. Nein, das war etwas für Personen, die dafür die Verantwortung übernommen hatten, nämlich: er selbst, Ahira, seine Mutter und ich.
    Natürlich mag ich Hunde. Ich mag auch gerne mit Hunden spielen oder strolche dann und wann für kurze Zeit gerne mit ihnen herum. Einen Stock zu werfen

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