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Hüter der Flamme 06 - Die Straße nach Ehvenor

Hüter der Flamme 06 - Die Straße nach Ehvenor

Titel: Hüter der Flamme 06 - Die Straße nach Ehvenor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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Andrea hinüber. »Wie nah an Ehvenor müssen wir sein, um herauszufinden, was dort geschieht?«
    Sie zeigte neben sich auf den umgestürzten Baumstamm, auf dem sie saß. »Setze irgend jemand oder etwas, der Bescheid weiß, auf diesen Platz, dann brauche ich nicht näher zu sein als jetzt.«
    Ahira hob die Augenbraue. »Durch eine Art geistiges Zauberwort?«
    »Nein, ich würde ihn fragen.«
    »Sehr witzig, aber nun mal ernsthaft. Wie nah müßtest du bei dem sein, was auch immer geschieht, um dir ein Bild davon machen zu können?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Es käme darauf an, was vor sich geht. So könnte ich einen Überblick von etwas gewinnen, das - sagen wir mal - et wa drei Tagesritte von hier ent fernt ist«, sagte sie, während sie zwischen Daumen und Zeigefinger hindurchspähte, die sie dicht vor den Augen eng zusammenhielt, »wenn ich so weit von ihm entfernt wäre.«
    »Und von hier aus ist es gar nicht möglich? Egal was es ist?«
    Sie schnaufte. »Sicher ist es möglich. Nur müßte das, was sich ereignet, in groben Umrissen scharf eingestellt, kräftig, hochkinetisch, einfach und nicht abgeschirmt sein. Es kämen noch ein paar Adjektive mehr dazu, die dir nichts sagen würden. Aber in diesem Fall wäre schon die Hälfte aller Zauberer aus ganz Eren alarmiert, was entsprechende ... Manifestationen zur Folge hätte. Doch diese gibt es nicht. Also, wenn ich herausfinden will, was vor sich geht, muß ich hingehen und mir die Sache anschauen. Je näher wir kämen, desto weniger müßte ich mich anstrengen, um es herauszufinden.«
    Ahira nickte. »Ich werde darüber nachdenken.« Er schaute zu mir herüber.
    Ich wußte, was er fragte, doch es war die falsche Frage. Er fragte nach dem wann statt nach dem ob.
    Ich schüttelte den Kopf. »Wir brauchen nichts zu überstürzen, ohne vorher gründlich zu überlegen. Wenn wir dafür ein paar Tage veranschlagten, hätten wir nicht nur Zeit, klug zu packen, sondern könnten auch in einer besseren Verfassung aufbrechen.«
    »Du klingst zu überzeugend.« Tennetty nahm ein Schlückchen von ihrem Tee und spuckte ihn ins Feuer. »Der ist ja kalt geworden.« Ihre Lippen zuckten. »Du bist ja nicht gerade begierig darauf loszuziehen«, sagte sie.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob wir gehen sollten«, erklärte ich. Es hatte mir nicht gefallen, wie Boioardo mich angeschaut hatte, und es drängte mich überhaupt nicht, seinetwegen loszustürzen. So habe ich auch nie einen Sinn darin gesehen, zu meiner Ver abredung mit Samarra loszugalop pieren. (Na gut, das ist nicht wirklich wahr. Ich war früher mit einem Mädchen namens Samarra Johnson befreundet, die auf jeden Fall ein oder zwei Galopps wert war, aber das hier war eine ganz andere Sache.)
    Tennetty kratzte sich und zog Grimassen, da ihr Körper bei jeder Bewegung protestierte. »Ich werde den Planwagen nehmen und die Pferde zurückbringen, falls ihr Übrigen fliegen wollt.«
    Meinetwegen. Dann könnte ich wohl die Jungen fressen, nicht wahr?
    »Jungen?«
    Ich hatte vergessen, daß ihr mit euren Ohren fast genauso schlecht hören könnt wie mit eurem Geist. Ich sagte: Wolfsjungen. Eine kleine Flammenzunge leckte aus seinem Maul in die Richtung. Da entlang.
    Ich seufzte. Wolfsjungen mußte es doch auch geben, nicht wahr? Zum Teufel noch mal. Man kann nicht mal ein paar unschuldige Bauern vor einer gefräßigen Wolfsmeute retten, ohne danach aufräumen zu müssen und sich dazu noch höllisch schuldig zu fühlen.
    Es waren zwei und unheimlich niedliche dazu; sie waren sterbenshungrig und stanken wie ein Kübel Scheiße.
    Die kleine Höhle unter dem Stein war nicht mehr als ein Loch, aber es war wahrscheinlich das beste, was die Wolfsmutter in der kurzen Zeit graben konnte. Das Wolfsrudel war unter dem Einfluß oder der Kontrolle von Boioardo unterwegs, so daß ein langfristiges Graben einer Höhle auf sich warten lassen mußte.
    Doch der Zwerg ließ nicht locker. »Na ja, du könntest sie doch verhungern lassen und dir erst später Vorwürfe machen.«
    Jason warf ihm einen Blick zu. »Das ist der dümmste Vorschlag, den ich je gehört habe.«
    Andy kauerte sich nieder und streckte die Hand aus, um einem der beiden einen Schlag zu versetzen. Sie fühlte ein kurzes Knabbern, dann das Wühlen einer Schnauze an ihrer Hand, weil eines der Wolfsjungen zu saugen suchte. »Oder du könntest ihnen die Kehle durchschneiden.«
    Tennetty kniete seitlich neben dem Stein nieder. »Ich werde es machen, denn es ist nicht recht, sie

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