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Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition)

Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition)

Titel: Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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zu bluten. Rasch drückte sie einen zusammengeknüllten Streifen auf die Wunde und wickelte einen Weiteren unter seiner Achsel über die Schulter, bis sie ihn zusammenziehen konnte. Sie zog, bis der Streifen eng anlag und die Wunde abdrückte. „Gut“, „stöhnte er, „das wird reichen.“ Dann sackte er nach vorne, sie setzte sich neben ihn und beobachtete ihn ängstlich. Beim Anblick seines blassen leblos wirkenden Gesichts wurde ihr eines schlagartig klar. Sie war nicht nur besorgt, weil sie ihn brauchte um das Portal zu finden. Sondern auch, weil sie ihn mochte, auch wenn das schlichtweg verrückt war. Aber der Schmerz in seinen Augen ging ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf, das hatte etwas in ihr berührt.

11.Kapitel

    Zu ihrer Erleichterung war Darios nach wenigen Minuten wieder zu sich gekommen. Aber er war immer noch reichlich blass gewesen. Er hatte gemurmelt: „Sie werden sicher noch einige Stunden nach uns suchen, ruh dich aus.“ Dann hatte er sich gegen die Höhlenwand gelehnt und die Augen geschlossen. Irgendwann war er dann wohl eingeschlafen, denn seine Atemzüge kamen nun tief und regelmäßig. Ihr war schleierhaft, wie er in der Lage schlafen konnte, sie selbst war ein Nervenbündel.
    Inzwischen war die Nacht hereingebrochen und es war stockdunkel in der Höhle. Jedes Geräusch ließ sie erschrocken zusammenzucken. Obwohl es völlig sinnlos war, hatte sie jedes Mal versucht die Ursache zu erkennen. Aber sie konnte nicht mal mehr Darios sehen, geschweige denn etwas Anderes. Als nun ein deutliches Rascheln in den Büschen vor der Höhle ertönte keuchte sie vor Panik auf. „Keine Sorge, das ist nur der Wind“, erklang da Darios sanfte Stimme. Sie fuhr überrascht zu ihm herum. „Ich dachte du schläfst“, stieß sie hervor. Er seufzte: „Nein, ich habe mich nur ausgeruht. Hast du Angst in der Dunkelheit?“ „Nur wenn ich von schwertschwingenden Irren verfolgt werde“, fauchte sie. Er tat ja gerade so, als ob sie ein kleines Kind wäre. Er murmelte: „Lumen“, und die Steine begannen wieder sanft zu leuchten. Das warme Licht drang nicht weit, aber weit genug, um einen Lichtkreis um sie beide zu bilden. Instinktiv entspannte sie sich ein wenig. Er sagte ernst: „Wenn sie uns gefunden hätten, würden sie sich nicht die Mühe machen, sich anzuschleichen.“ Natürlich, sie kam sich ziemlich dumm vor, „tut mir leid, ich bin wohl gerade ziemlich hysterisch“, erwiderte sie verlegen. „Nein, wenn man bedenkt, dass du ohne Vorbereitung in das alles geraten bist, hältst du dich sogar sehr gut.“ Sie musterte ihn, sein schönes Gesicht war angespannt. „Hast du große Schmerzen“, fragte sie besorgt. „Ich habe schon Schlimmeres abbekommen, das wird wieder.“ „Aber du wirkst so angespannt, was ist los?“ „Ich habe nachgedacht. Es wird besser sein, wenn wir uns bei Tagesanbruch trennen.“ Panik kroch in ihr hoch, sie keuchte: „Warum?“ „Weil das Portal nicht mehr weit weg ist, das findest du auch allein. Aber ich sollte sie besser ablenken, damit sie es nicht auch finden. Wenn die Sonne aufgeht werde ich die Höhle verlassen und mit den Pferden eine Fährte hinterlassen, die aus diesem Wald fortführt. Du wartest noch eine Stunde, dann gehst du zu dem Platz, an dem ich verletzt worden bin, zurück. Von dort gehst du einen guten Kilometer nach Norden. Dort gibt es eine Lichtung, auf der ein großer, knorriger Baum steht. Wenn du die Hand auf den Baum legst und dich auf deine Welt konzentrierst müsstest du wieder zurückkommen. Wenn du durch bist, tu bitte, was nötig ist, und komm zurück. Wenn ich kann werde ich dich abholen. Falls ich nicht kann, dann geh zu der Frau bei der wir die erste Nacht verbracht haben. Sie kann die Verbindung zu Erik herstellen. Er wird dir dann weiterhelfen.“
    Sie schluckte und fragte heiser: „Aber was ist mit dir? Sie werden dich umbringen, falls sie dich kriegen.“ „Oh keine Sorge, das werden sie nicht. Isobel lässt Verräter für gewöhnlich nicht so leicht davonkommen. Sie werden mich in ihren Folterkeller verfrachten und dort mit mir spielen.“ In ihr zog sich alles zusammen, sie protestierte: „Dann kannst du nicht den Lockvogel spielen.“ Er wandte sich ihr zu und strich sanft über ihre Wange, als er antwortete: „Du bist wichtiger. Ich bin ein Verbannter, dazu verdammt ewig hier zu leiden. Ihre Folter wird mich nicht töten. Wenn du Isobel verbannt hast, könnt ihr mich befreien, solange werde ich durchhalten.“ Ihr lag

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