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Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition)

Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition)

Titel: Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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sich einem Schwert gegenüberzusehen. Der Mann spöttelte: „Dein Schwert ist wohl etwas klein geraten Hüterin.“ Er lachte und hieb nach ihr. Cassandra sprang nach hinten und entging so dem Hieb um Haaresbreite. Er setzte ihr nach und hieb wieder zu, aber diesmal wurde der Hieb von einem Schwert aufgefangen, Darios war an ihrer Seite und attackierte nun seinerseits den Mann in der Rüstung. Cassandra wich schnell zur Seite aus, um nicht noch aus Versehen etwas abzubekommen. Besorgt stellte sie fest, dass Darios Atem nun schon bedeutend schneller ging und er etwas langsamer wurde. Der andere lachte hämisch auf und führte einen kräftigen Hieb nach seinem Kopf. Darios wich aus, drehte sich und stieß ihm das Schwert in die Brust.
    Sie atmete auf, das musste es doch jetzt gewesen sein. Aber Darios schönes Gesicht verzog sich plötzlich zur Grimasse, er hechtete auf sie zu und brüllte: „Nein.“ Sie warf sich herum und sah einen Pfeil auf sich zufliegen. Im nächsten Augenblick sprang Darios sie an und warf sie zu Boden. Sie schrie erschrocken auf, als der Pfeil sich nun in seinen Körper bohrte.
    Er keuchte scharf auf, der Schütze kam auf sie zu, sie wand sich, aber Darios war zu schwer. Panik schlug über ihr zusammen, sie würden beide hier sterben. Als der Mann in Rüstung jetzt sein Schwert zog, spürte sie, wie Darios ihr den Dolch aus der Hand nahm. Er sprang auf, warf sich herum und schleuderte ihn, direkt in die Kehle des Angreifers.
    Darios verharrte in der Bewegung und begann dann zu taumeln. Das riss sie endlich aus ihrer Erstarrung, sie rappelte sich auf und eilte zu ihm. Es gelang ihr gerade noch ihn aufzufangen. Er krächzte: „Wir müssen hier weg, bevor die anderen kommen. Ein paar hundert Meter östlich von hier ist eine gut getarnte Höhle, dort können wir warten, bis sie aufgeben.“

    Sie schob sich unter seine Schulter und schleppte ihn so schnell sie konnte zu der besagten Höhle. Was allerdings nicht besonders schnell war, sein muskulöser Körper schien eine Tonne zu wiegen. Er versuchte zwar selbst zu gehen, aber er lehnte mehr auf ihr, als er selbst ging. Ihr Atem kam nur noch stoßweise und ihre Schultern verkrampften sich immer mehr. Aber sie hielt durch, irgendwie. Schließlich krächzte er: „Da hinter den Büschen ist sie.“ Sie stoppte, ließ ihn behutsam zu Boden gleiten und ging zu den Büschen. Er hatte recht, als sie zwischen die Zweige schlüpfte, konnte sie den Eingang erkennen. Sie eilte zu ihm zurück und zog ihn mühsam wieder auf die Beine. „Nur noch ein Stück, das schaffst du“, spornte sie ihn an, oder sich selbst, denn auch sie war ziemlich am Ende. Nach einer gefühlten Ewigkeit schlugen die Zweige wieder hinter ihnen zusammen und sie waren in der Höhle.
    Alles in ihr schrie nach einer Pause, aber sie musste ihn erst verarzten. „Lehn dich vor“, er gehorchte und sie sah den Pfeil. Das Mistding steckte in seiner Schulter. Sie starrte das Ding verunsichert an, bis er sagte: „Nimm den Dolch, schneide die Jacke auf und dann musst du den Pfeil rausschneiden.“ Sie fuhr erschrocken zurück, „ich kann dich doch nicht einfach aufschneiden.“ „Es ist meine einzige Chance. Wenn du den Pfeil nur herausreißt, dann wirst du mich noch schlimmer verletzten.“ Sie biss die Zähen hart aufeinander, aber sie wusste er hatte recht. Mit zitternden Fingern begann sie die Jacke aufzuschneiden. Sie legte den Pfeil frei, „schneide entlang der breiten Seite“, forderte er. „Aber wenn du verblutest?", fragte sie ängstlich. Er erwiderte ironisch: „Besser als eine Infektion zu bekommen, weil das Ding in mir bleibt. Hol es raus, schneide zuerst einen Streifen aus meiner Jacke, damit du die Wunde dann gleich verbinden kannst.“ Sie trat sich im Geiste selber, daran hätte sie nun auch denken können. Sie war für Krisenfälle wirklich unbrauchbar. Sie schnitt sich ein paar Streifen aus der Jacke, aber dann hatte sie keine Ausrede mehr. Sie hielt den Pfeil am Schaft fest und begann zu schneiden. Er spannte den ganzen Oberkörper an, hielt aber still. Sie verwünschte ihre zitternden Hände, er beruhigte sie: „Du machst das sehr gut, nur noch etwas tiefer, dann kannst du ihn rausziehen. Es ist soweit, wenn du keinen Widerstand mehr spürst.“ Sie zog vorsichtig an dem Pfeil, aber es ging noch nicht. Sie schnitt noch etwas tiefer, weitete die Wunde und zog noch mal. Diesmal bewegte sich das verdammte Ding endlich. Sie zog es raus, die Wunde begann sofort heftig

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