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Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition)

Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition)

Titel: Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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wirkte er verloren, er antwortete heiser: „Weil ich das nicht mehr will. Ich gebe zu, ich wollte das tun. Aber dann habe ich dich kennengelernt, ich mochte dich mit jeder Stunde mehr. Als ich dich vorhin bei dem Mädchen gesehen habe und gemerkt habe, wie viel Mitleid du mit ihr hast, da konnte ich mir nicht mehr einreden, dass es in Ordnung ist, dich zu manipulieren. Du wirst mir das jetzt wohl nicht mehr glauben, aber ich mag dich inzwischen wirklich. Deshalb werde ich auch nicht mehr versuchen dich einfach nur zu verführen. Ich könnte dich danach nicht einfach so aufgeben. Ich kann nur hoffen, dass du die Menschen hier nicht für meine Sünden büßen lässt und ihnen hilfst.“
    Cassandra schwirrte der Kopf, das war ihr alles zu viel. Sie versuchte ihre Gedanken zu klären und einen Sinn in dem ganzen Wahnsinn zu finden. Sie fragte, ohne ihn anzusehen: „Da wir schon bei der Wahrheit sind, was hast du denn verbrochen, um in einem magischen Gefängnis zu landen?“ „Ich war dumm und habe den Preis dafür bezahlt“, antwortete er ausweichend. „Geht es auch etwas genauer?“ Er seufzte: „Also schön, ich war Offizier im antiken Griechenland. Ich hatte eine Frau und einen Sohn. Wir waren glücklich, bis zu jenem schwarzen Tag, als eine fremde Armee über mein Dorf herfiel. Ich war damals nicht dort, weil ich gerade einen Auftrag für meinen König erfüllt habe. Als ich zurückgekommen bin, waren alle tot. Ich bin zum König gegangen und habe seine Hilfe für meine Rache erbeten. Aber der Verräter hatte sich mit den Angreifern arrangiert und seinen Vorteil daraus gezogen.“ Trotz ihrer Wut auf ihn fühlte sie Mitleid, sie zwang sich es wegzuwischen und warf ironisch ein: „Das war sicher bitter, aber wie hat dich das in ein Gefängnis für Magier gebracht?“ „So furchtbar es schon war, es wurde noch schlimmer und daran bin ich selbst schuld. Ich hatte mich wie ein waidwundes Tier in den Berge verkrochen und vegetierte dort vor mich hin. Aber eines Tages kam ein Mann zu meinem Unterschlupf. Er war seltsam gekleidet und seine Sprache hatte einen merkwürdigen Akzent. Er bot mir eine Möglichkeit an, meinen Sohn zurückzubekommen.“
    Sie unterbrach ihn fassungslos: „Moment mal, er hat dir versprochen einen Toten wieder ins Leben zurückzuholen und du hast ihm geglaubt?“ Er lachte bitter auf, „nicht sofort. Ich habe ihm angedroht ihn aufzuschlitzen, falls er ihn noch mal erwähnen würde. Er ging, aber nicht für lange. Nach ein paar Stunden kam er mit dem Kadaver eines Hundes zurück. Er warf ihn vor mir auf den Boden und holte ihn zurück. Nur für ein paar Minuten, aber er hatte wieder gelebt. Er erklärte mir, für eine dauerhafte Wiedererweckung würde er bestimmte Dinge brauchen und einen Gehilfen. Er sagte mir, ich hätte Potenzial. Ich solle ihm helfen, dafür würde er mich ausbilden, und wenn ich genug gelernt hätte, meinen Sohn zurückholen.“ Seine Hände verkrampften sich um die Zügel, er fuhr hart fort: „Ich habe furchtbare Dinge getan Cassandra. Aber ich war zu blind um das zu erkennen. Ich konnte nur an meinen Sohn denken. Schließlich hat die damalige Hüterin uns beide verbannt, völlig zurecht.“
    Cassandra schluckte, sie wollte weiter wütend bleiben, sie sollte es, aber sie versagte. Ihr Mitgefühl spülte die Wut weg. Fast ohne es zu wollen, griff sie nach seinem Arm, er sah sie verblüfft an. Sie drückte ihn sanft und sagte: „Schmerz kann einen blind machen. Dein Verlust tut mir leid.“ Seine Maske verrutschte nun völlig, er stieß ungläubig hervor: „Ich tue dir leid? Hast du mir gerade nicht zugehört? Ich habe diese Strafe verdient.“ Sie hörte seine Worte, aber sie nahm nur den Schmerz in seinen Augen wahr, sie sagte ernst: „Und doch versuchst du den Leuten hier zu helfen. Aber wie kommst du überhaupt in diese Welt?“ Er legte eine seiner Hände sanft über ihre, die immer noch an seinem Arm lag, und erwiderte traurig: „Eine deiner Vorgängerinnen brachte mich her. Ich hatte sie dazu überredet, weil meine Welt so unerträglich war. Ich hatte ihr weisgemacht, ich könne ihr hier nützen. Aber dann habe ich das Elend hier zu erlebt. Als ich die Kinder gesehen habe, da habe ich an meinen Sohn gedacht. Ihn konnte ich nicht retten, aber vielleicht sie.“ Er endete und ließ ihre Hand los, während er sie bittend ansah.
    Verlegen zog sie ihre Hand zurück, sie räusperte sich und sagte dann ernst: „Ich hätte ihnen ohnehin geholfen, weil sie mir auch

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