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Hütet euch vor Harry

Hütet euch vor Harry

Titel: Hütet euch vor Harry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er der Frau nicht. Sie hätte in ihm sonst noch einen Schwächling gesehen, was er nicht wollte.
    So dachte er nur an ihren Körper, den er endlich ohne Kleidung sehen wollte. Bisher hatte sie sich nur streicheln lassen, war ihm immer wieder ausgewichen, aber es würden andere Zeiten kommen, darauf konnte sie sich verlassen. Und an diese Zeiten würde er denken, wenn er in den Keller ging und es tat.
    Zustechen.
    Immer wieder zustechen!
    Sie führte ihn bis an die Kellertür, die nicht mehr war als ein alter Verschlag, zudem sehr niedrig, so daß er seinen Kopf einziehen mußte.
    Vor ihm lag die Treppe. Dahinter schwamm das Licht wie ein kleiner Teig in der Dunkelheit zwischen den feuchten, muffig riechenden Wänden. Er hatte plötzlich ein wenig gutes Gefühl. William wußte den Grund nicht, aber dieser Keller strahlte etwas ab, das ihm Furcht einflößte. Der schien anders zu sein als ein normaler Keller.
    Er beherbergte das Grauen…
    »Geh endlich!«
    »Ja, ja.« Die Stimme lockte ihn, und er dachte daran, daß diese Frau bald unter ihm stöhnen würde. William zog den Kopf ein und trat auf die erste Stufe.
    Er ging weiter und hatte dabei den Eindruck, als würde er einen Vorhof zur Hölle betreten. Unter ihm verborgen in den Schatten der lichtlosen Umgebung, war etwas, das er als schleichendes Gift bezeichnete. Es kam immer näher, es drängte auf ihn zu, es machte ihn verrückt und raubte ihm beinahe den Atem.
    Aber er ging.
    Das Licht war unruhig, die dünnen Flammen waren wie durchsichtige Wellen, als sie über die Flüssigkeit tanzten. Er sah den Jungen nicht, aber er war da, er glaubte sogar, ihn zu hören.
    William umklammerte den Messergriff fester. Er war aufgerauht, nicht so glatt, damit er gut gehalten werden konnte. Das brauchte er auch, denn der Schweiß drang ihm jetzt aus allen Poren.
    Wo steckte der Junge?
    Den Rest der Treppe hatte er ziemlich schnell hinter sich gelassen. Er blieb für eine Weile stehen und drehte den Kopf.
    Die Frau wartete in der offenen Tür. Sie winkte ihm noch einmal zu und verschwand. William blieb zurück.
    Töter und Opfer. William hatte bisher nichts von dem Jungen gesehen.
    Das änderte sich auch nicht, aber dafür hörte er ihn. Es waren unerklärbare Geräusche, die durch den Keller drangen, keine Stimmen, kein Lachen und auch kein Weinen.
    Etwas anderes…
    Er kam nicht damit zurecht. Fest stand, daß ihm diese Geräusche, die sich noch verstärkten, eine unerklärliche Furcht einjagten.
    Ein Schmatzen, ein Knacken und Gurgeln, vermischt mit klatschenden Lauten, als würden feuchte Lappen auf den Kellerboden geschlagen. Hin und wieder vernahm er ein Würgen, dann wiederum hörte es sich an, als würden scharfe Zähne irgend etwas zerreißen, womit sie große Mühen hatten, als würden irgendwelche Sehnen ihnen mächtigen Widerstand entgegensetzen.
    Die Geräusche blieben. Sie drangen aus dem Dunkeln. Und plötzlich konnte er etwas sehen.
    Dort bewegte sich ein Schatten. Weder hoch noch breit, mehr ein Klumpen, der über den Boden rollte und sich dabei doch nicht von der Stelle bewegte.
    Er blieb auf einem Fleck. Dort ruckte er zur Seite, nach vorn, nach hinten, erfüllt von einem Knacken, Reißen und Schmatzen, als wäre ein Monster dabei, ein Opfer mit Haut und Haaren zu verschlingen.
    Williams Magen rebellierte. Die Aufregung produzierte Säure, er bekam Sodbrennen und spürte den scharfen Geschmack des Magensafts im Mund.
    Was war das nur?
    Er schaute genauer hin, sah aber nichts. Nur eben diese schattenhaften Bewegungen, die er sich noch immer nicht erklären konnte. Das Messer kam ihm plötzlich lächerlich vor. Was war die Waffe schon gegen das, das sich in der Finsternis des Kellers abspielte?
    Plötzlich wollte er es nicht, mehr hören. Er dachte auch nicht mehr an den Mord, seine Gedanken waren einzig und allein auf das nicht sichtbare Unheil fixiert.
    Etwas kratzte heftig über das Gestein. Ein scharfer Geruch erreichte seine Nase, heftig zuckende Bewegungen ließen seine Aufmerksamkeit noch weiter ansteigen, dann aber war alles vorbei. Er sah nichts mehr, er hörte auch nichts.
    Es war still…
    Sein eigener Körpergeruch widerte ihn an. Er stand leicht vorgebeugt da, hielt den Mund offen. Daß dabei Speichel über seine Unterlippe tropfte, merkte er nicht. Er hörte nur die leisen Geräusche, mit denen die Tropfen aufschlugen.
    William hatte den Jungen nicht getötet. Er war auf einmal sicher, daß er es auch nicht zu tun brauchte. Es war unnötig

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