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Human

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Titel: Human Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Aussehen nach ihrer Rückkehr in die Heimat wieder in den Urzustand zurückzuversetzen, waren diese Worte das Schlimmste, was er hätte sagen können.

6
    Die beiden unpünktlichen Lods waren Einheimische und gehörten zur Ersatzcrew, die dem Vertreter der Firma aufgezwungen worden war, der direkt nach der Identifizierung der beiden Namerikaner aus Joburg anreisen musste. Dummerweise kamen sowohl der Vertreter als auch die beiden Handlanger, ebenso wie ihre Kollegen zuvor in Savannah, einen Tag zu spät. Überdies hatten die Namerikaner bereits aus ihrem Hotel in Simon’s Town ausgecheckt, ohne eine neue Adresse oder sonstige Informationen zu hinterlassen. Die ruhelosen Aufseher der Organisation waren daher zu Recht frustriert und wütend, da sie sich nicht mehr länger sicher sein konnten, dass sich ihre Beute überhaupt noch auf demselben Kontinent aufhielt. Es gab Gerüchte, dass sie vielleicht nach Tokio weitergereist wären. Andere vermuteten, sie wären nach Namerika zurückgekehrt, jedoch in eine andere Stadt als Savannah. Wie üblich in derartigen Unternehmen wurde viel rumgebrüllt und in einer Vielzahl von Sprachen unverhältnismäßig viel geflucht.
    Aus diesem Grund wurden viele Daumen gedrückt, echte wie auch Meld-Daumen, dass die beiden überraschend umtriebigen Ziele noch immer in Südafrika und möglicherweise sogar noch in Kapstadt waren. Obwohl eine üppige Summe an Subsist in konzentrischen Informantenringen verschwand, hatte man nur eine Spur in Bezug auf den aktuellen Aufenthaltsort und die Aktivitäten der Flüchtigen finden können   – allerdings eine sehr gute.
    Das Ergebnis davon war, dass Sela Chelowich auf dem Deck eines schwebenden Cafés saß und schlechten, mit Absinth versetzten Kaffee trank, als die beiden ansässigen Schergen atemlos auf sie zugerannt kamen.
    Während sich die beiden Frauen auf den letzten freien Stühlen an dem runden Tisch niederließen, die Sicherheitsgurte anlegten und Rotbuschtee bei der Einheit in der Tischmitte bestellten, musterte Chelowich ihre neu hinzugekommene Verstärkung. Boo Terror war auch ohne ihren einschüchternden Spitznamen schon beeindruckend genug. So groß wie ein Footballspieler und voller manipulierter Muskeln, schmückte sich die Meld dennoch mit mädchenhaften Accessoires wie langen, herunterbaumelnden Ohrringen, Lippenstift und einem die Farbe wechselnden Lidschatten. Sie hatte ihre Haare, die ihr bis auf die breiten Schultern herunterreichten, zu einem dicken schwarzen Zopf geflochten, dessen Durchmesser an den der altmodischen Trosse heranreichte, die man auf den Decks der im Hafen liegenden Frachtschiffe finden konnte.
    Die andere Lod war zwar nicht größer als Chelowich, musste ihre oberen Gliedmaßen aber einrollen, damit sie sich nicht auf dem Boden breitmachten. Bei Lindiwe handelte es sich um eine Meld mit Tentakeln; sie hatte ihre Arme gegen weitaus biegsamere Anhängsel ausgetauscht, mit denen sie gut zupacken konnte. Das Flex-Meld war durchaus gewöhnlich und erforderte eine komplette Entfernung des Arms inklusive der Knochen bis hinauf zur Schulter, der dann durch gengenieurte, mit Saugfüßen gespickte Zephalopodengliedmaßen ersetzt wurde. Die daraus resultierende Manipulation hatte sich bereits bei mehreren Gelegenheiten bewiesen, bei denen es eher auf Kraft und Beweglichkeit als auf präzise Kontrolle angekommen war, wie beispielsweisebeim Auffüllen von Regalen, langen Autofahrten oder in der Sexindustrie. Die Haut auf Lindiwes oberen Gliedmaßen schimmerte in einem faszinierenden glänzenden Schwarz, das von breiten Streifen aus leuchtendem Karminrot durchsetzt war. Unter anderem waren die Tentakel auch äußerst nützlich, um ängstliche Individuen festzuhalten, die sich eigentlich aus dem Staub machen wollten.
    »Wir haben jemanden aufgespürt, der sie definitiv gesehen hat.« Terrors Stimme klang eher wie ein tiefes Poltern aus den unteren Tonlagen der menschlichen Stimme, wurde aber dennoch von einem überraschend femininen Trillern begleitet.
    Die neben ihr sitzende Lindiwe machte mit einer Tentakelspitze eine Geste, während sie mit der anderen geschickt eine große Teetasse von einer Natural-Kellnerin entgegennahm. Diese stellte noch einen Teller mit Keksen und Petits Fours zwischen die drei Frauen, dessen Unterseite an der gelegentlich wackelnden Tischplatte haftete, damit er nicht den steilen Abhang neben Chelowich hinunterfallen konnte. Jeder Keks und jedes mit Vanille oder Schokolade gefüllte Teilchen

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