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Human

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Titel: Human Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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einen Kontaktpunkt entdeckte, piepte es leise und zeigte etwas auf der integrierten Anzeige an.
    »Was ist das?« Interessiert blickte Terror der kleineren Frau über die Schulter.
    Die ehemalige Blondine fuhr mit der Arbeit fort. »Sehen Sie es als Schlafmittel für Alarmanlagen. In diese Tür wurden gleich mehrere eingebaut. Das Gerät stellt sie nicht nur ruhig, sondern deaktiviert sie auch sofort.« Nachdem sie die Barriere einmal komplett umrundet hatte, steckte sie das Gerät wieder ein, legte die Hand erneut auf den Türgriff, grinste ihre Begleiterinnen an und drückte. Mit einem leisen Klicken öffnete sich die Tür nach innen.
    Sobald sie das Haus betreten hatten, zeichnete sich auf Chelowichs zufriedener Miene Abscheu ab. Sie wedelte mit einer Hand vor ihrem Gesicht herum, doch der Wirbel ekelerregender Gerüche, der ihr in die Nase drang, ließ sich nicht so leicht vertreiben.
    »Was für eine Müllhalde!« Ihre Pupillen weiteten sich und passten sich an die Lichtverhältnisse an. Im Inneren war es hell genug, dass sie die unangenehme Umgebung erkennen konnte. Sie hätte zwar nichts gegen mehr Licht gehabt, aber sie wollte auch keine Zeit damit vergeuden, das interne Beleuchtungssystem auf weitere integrierte Alarmanlagen zu untersuchen. Außerdem würden sie nur die unerwünschte Neugier von Nachbarn und Passanten auf sich ziehen, wenn es auf einmal hell im Haus würde, und das schwache Licht reichte für ihre Zwecke mehr als aus.
    »Verteilen Sie sich und suchen Sie nach einer Art Aufnahmegerät. Vid- oder Audioempfänger, Festplatten, Boxverbindungen   – alles, worauf sich Aufzeichnungen über Besucher befinden könnten.«
    »Falls wir etwas finden, ist es bestimmt verschlüsselt«, murmelte Terror, verschloss die Tür hinter ihnen und nahm daneben ihre Abwehrposition ein, während Lindiwe grob einen Haufen kleiner Skulpturen aus Lehm von einer Kommode fegte, die ihr im Weg waren. Mehrere knallten auf denBoden und zerbrachen. Sie trat darüber hinweg, ohne sie noch einmal anzusehen.
    Da sie die Boxkonsole und die danebenstehenden Geräte bereits entdeckt hatte, wühlte Chelowich in einem Stapel Ausdrucke herum, die sie in einer Schublade gefunden hatte. Erfreut nahm sie zur Kenntnis, dass der Großteil davon auf Englisch war. Falls es eine Aufzeichnung gab, die bewies, dass sich zwei Namerikaner hier kürzlich aufgehalten hatten, dann konnte sie es wenigstens lesen. Mit etwas Glück würde sie zumindest eine Notiz finden. Und wenn sie wirklich nichts entdecken konnten, dann mussten die drei Frauen eben auf die Rückkehr der Sangoma warten, um von ihr die benötigten Informationen zu erhalten. Sie bezweifelte nicht, dass sie diese bekommen würden. Lindiwe und Terror waren professionelle Überzeuger, und auch Chelowich hatte auf diesem Gebiet so ihre Erfahrungen.
    In den Tiefen des überfüllten Gebäudes knurrte irgendetwas.
    Lindiwe ließ den tragbaren Rekorder, den sie soeben gefunden hatte, vor Schreck fallen. Die an der Tür stehende Terror drehte sich um, sodass sie ins Zimmer sehen und den Rücken an die Wand pressen konnte. Es knurrte erneut. Das Geräusch klang zu voll und zu urtümlich, um von einem Hund oder einer Hauskatze zu stammen   – zumindest nicht von einer stinknormalen Hauskatze.
    Chelowich sah nicht einmal auf, sondern wühlte weiter in den Dingen herum, die auf der Konsole der Sangoma lagen. »Klingt fast wie ein Löwe.«
    »Genau, ein Löwe.« Lindiwe entspannte sich ein wenig, als sie merkte, dass ihre Chefin ganz ruhig blieb. Die an der Tür stehende Terror, die bereits Kampfpositur eingenommen hatte, richtete sich auf.
    Das Knurren ertönte ein drittes Mal. Jetzt war es allerdings viel lauter. An einem Ende des Empfangszimmers materialisierte sich langsam eine Gestalt in der Finsternis. Die beiden einheimischen Frauen wirkten sehr verunsichert, blieben jedoch, wo sie waren. Als sie merkte, dass Lindiwe sie ratsuchend anblickte, sah Chelowich verärgert auf und unterbrach ihre Suche.
    »Das ist lediglich eine Geräusch- und Vid-Projektion. Sonst nichts. Typische traditionelle Vorrichtung zur Abwehr von Eindringlingen, wie man sie überall auf der ganzen Welt finden kann. In Brno wäre es ein großer Hund oder vielleicht auch ein Wolf.« Sie deutete kurz auf die größer werdende Form. »Hier bekommt man einen Löwen vorgesetzt. Sehen Sie nur.«
    Sie entfernte sich von der Konsole und ging in den hinteren Teil des Raumes. Terror spannte ihren Körper an. Die Umrisse des

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