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Human

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Titel: Human Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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oder sich überhaupt nicht mehr bewegen konnte. Andere arme, zu oft veränderte Seelen waren blind, taub oder impotent geworden oder hatten noch Schlimmeres erleiden müssen, weil ein unfähiger oder schlecht ausgebildeter Biochirurg seine Arbeit in nicht registrierten und nicht überwachten Anlagen ausübte. Sie hatte menschliche Wracks gesehen, die in einer Landschaft von Bosch besser aufgehoben gewesen wären. An der medizinischen Fakultät hatten alle Studenten, unabhängig von der Fachrichtung, die sie studierten, diese armen Menschen studieren müssen, auch eine Allgemeinmedizinerin wie sie.
    Auf der Straße oder irgendwo in der Öffentlichkeit sah man diese gescheiterten Melds nur selten. Sie blieben unter sich, hielten sich in den ärmeren, weniger auffälligen Ecken der dunklen Städte auf, suchten im Schatten nach Subsist und Hilfe und fragten sich, ob sich der Kampf um das Überleben überhaupt noch lohnte.
    Und dennoch träumten sie weiterhin vom letzten, finalen Meld, das schließlich alles wieder in Ordnung bringen würde.
    Etwas berührte ihre nackte Schulter. Verärgert schlug sie danach, nur um festzustellen, dass es Strähnen ihres verlängerten, frisch gefärbten Haares waren. Im Angesicht ihrer Überlegungen sah sie es auf einmal nicht mehr als flatternden roten Schwall, sondern als dünne Komponenten eines trügerisch weichen, unzerbrechlichen Tentakels, der nur auf den richtigen Moment wartete, um sie im Schlaf zu erdrosseln.
    Sie zwang sich, das verstörende Bild aus ihrem Kopf zu verbannen. Ihr manipuliertes Haar war nichts als ein weiterer Teil ihrer Verkleidung, wie eine dunkle Brille oder ein schwerer Mantel. Sobald das alles vorbei war, konnte sie es wieder loswerden, wenn sie erst mal nach Hause, nach Savannah, zurückgekehrt war.
    Oder sie könnte versuchen, es anzupassen. Dazu war nichts als ein einfaches, schnelles Meld erforderlich. Ein kurzes Meld, das   …
    Was geschieht mit mir?, fragte sie sich ein wenig bestürzt und versuchte, bewusst und langsam zu atmen.
    Nichts. Nichts geschah mit ihr. Sie war noch dieselbe ruhige, verantwortungsbewusste, kultivierte Ärztin, die sie immer gewesen war. Gut, momentan war sie auf einer leicht an Besessenheit grenzenden Suche im Namen der Wissenschaft und um ihre persönliche Neugier zu befriedigen, aber ihrePersönlichkeit und ihr Charakter hatten keine elementare Wandlung erlebt.
    Whispr starrte sie an, was vermutlich daran lag, dass sie auf seinen letzten Kommentar nicht reagiert hatte.
    »Ja, ich habe Beispiele dafür gesehen.« Erfreut stellte sie fest, dass ihre Stimme noch ganz normal klang. »Genug, um diese Sucht zu verstehen.« Sie deutete auf ihr frisch verändertes Erscheinungsbild. »Sobald wir diese Sache hinter uns haben und ich wieder zu Hause bin, lasse ich mich wieder in den Zustand bringen, in dem ich vorher war. Ich werde mein Natural-Aussehen so schnell wie möglich wiederherstellen. Es gibt keinen Grund dafür, all diese   … diese   … Falschheit beizubehalten.«
    »Natürlich nicht. Ich könnte dir natürlich widersprechen, und das nicht nur, weil ich ein Meld bin.« Er stand auf. »Wir müssen uns eine Unterkunft für die Nacht suchen. Und morgen werde ich dich an unsere Vereinbarung erinnern, dass ich einige Tiere zu sehen bekomme. Es wird ebenso entspannend wie konstruktiv sein, wenn wir für eine Weile die Touristen spielen. Falls uns jemand beobachten sollte, wird er feststellen, dass wir uns nicht einmal in die Nähe einer der Saft -Anlagen begeben. Aus diesem Grund können wir auch unmöglich diejenigen sein, die sie suchen.« Er malte mit einem langen, dünnen Finger einen Bogen in die Luft. »Anstatt direkt zu der ersten Adresse auf der Liste der Sangoma zu eilen, werden wir eine lange Reise daraus machen. Wir arbeiten uns langsam ran und treffen aus einer anderen Richtung an der Stelle ein.«
    Sie erhob sich ebenfalls. »Du suchst doch nur nach einer logischen Begründung eines Umwegs, damit wir mehr Zeit haben, uns die Tiere anzusehen, ist es nicht so?«
    Er verzog den Mund zu einem Grinsen. »Das ist einerder Gründe, Doc. Ja, ich möchte die Tiere sehen, aber ich möchte auch jeden, der uns verdächtigt, verwirren und in die Irre führen. Übrigens, falls ich es noch nicht erwähnt haben sollte, und das ist meine ganz objektive Meinung: Du siehst ganz großartig aus.« Bei diesen Worten drehte er sich auf den nackten Hacken um und ging auf den Ausgang zu.
    Da sie sich gerade erst entschlossen hatte, ihr

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