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Human

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Titel: Human Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Zugang und konnte mit einerschnellen Folge an Fragen herausfinden, welche nützlichen Informationen die privaten Dateien der Hexendoktorin enthielten. An Chelowichs linkem Bein zwickte es erneut. Gedankenverloren griff sie nach unten, um sich zu kratzen.
    Irgendetwas biss sie. Es war klein, spitz und entschieden reeller als eine Projektion. Im selben Moment kreischte Terror auf und taumelte zur Seite. Dabei versuchte die große Frau, sich an den Stofffetzen festzuhalten, die vor dem Fenster hingen, neben dem sie stand. Diese zerrissen in ihren kräftigen Händen, und das graue Licht des Nachmittags flutete in den Raum und verbannte die Dunkelheit.
    Chelowich sah an ihrem Bein hinunter und entdeckte die Spinne. Zwei Spinnen. Dann eine dritte. Alle waren klein, dick und glänzten in einem fast schon metallisch wirkenden Schwarz. Lindiwe schrie jetzt auch und schlug gegen ihren Körper, während sie herumhüpfte und sich drehte, als wäre sie vom neuesten Shebeen-Tanzanfall infiziert worden.
    Die Europäerin stand auf und sah mit geweiteten Augen an sich herab. Ihr gesamter Unterkörper war bedeckt mit den herumhuschenden Arachniden, die jetzt ihre Hüfte erreichten und weiter nach oben krabbelten. Als sie wie wild danach schlug und sie sich vom Leib fegte, konnte sie das Gewicht ihrer winzigen, aber zweifellos soliden Körper spüren. Sie blickte sich im Raum um und stellte fest, dass er mit Hunderten dieser hässlichen kleinen, schwarzen, bissigen Biester angefüllt war. Diese Unterbrechung war unerwartet, aber nicht unbedingt   …
    Auf einmal hatte sie Atemprobleme. Ihr Herz schlug schneller. Ein weiterer Pikser an ihrem linken Bein sagte ihr, dass sie erneut gebissen worden war. Obwohl sie an diesem Morgen kaum etwas gegessen hatte, wurde ihr plötzlich speiübel. Terror, die weitaus öfter gebissen worden war, lagzuckend und stöhnend auf dem Boden. Ihre Abwehrversuche wurden zunehmend schwächer, und ihre riesigen Meld-Muskeln konnten gegen den Angriff der zahllosen mehrbeinigen Wesen nichts ausrichten.
    Plötzlich stand eine wild gestikulierende Gestalt vor Chelowich. Lindiwe krallte sich an der Europäerin fest. »Braune Witwen! Braune Witwen! Echte!«
    Chelowich hatte schon eine scharfzüngige Erwiderung auf den Lippen, musste dann jedoch feststellen, dass ihr die Zunge nicht mehr gehorchen wollte. Von ihrem Bauchnabel aus schien sich Feuer in ihrem Körper auszubreiten. Schweiß drang ihr aus allen Poren, und ihre Augen begannen zu tränen. Die Spucke schäumte in ihrem Mund und quoll über ihre Lippen, während sie versuchte, Worte zu bilden. Auch wenn sie die Ursache dafür nicht kannte, wusste sie ganz genau, was gerade mit ihr geschah. Ihr Körper reagierte auf die vielen Injektionen eines starken Neurotoxins.
    Sie schob die panische Lindiwe beiseite und taumelte in Richtung Tür. Wie immer die chemische Zusammensetzung des Gifts auch aussehen mochte, so war ihr klar, dass sie eine signifikante Dosis des entsprechenden Gegenmittels haben musste, und zwar schnell. Sie trat über Terrors liegenden und jetzt sich kaum noch regenden Körper hinweg und wollte den Türgriff packen, doch er schien sich immer wieder von ihr wegzubewegen. In Anbetracht der anderen raffinierten und unangenehmen Überraschungen, die sie hier bereits erlebt hatten, wäre Chelowich nicht erstaunt gewesen, wenn man ihr gesagt hätte, dass sich der Griff tatsächlich bewegt hatte und dass ihr Unvermögen, ihn zu ergreifen, keine Illusion war. Lindiwe stand noch immer aufrecht und schien nicht gebissen worden zu sein. Sie trat jetzt neben Chelowich, hatte aber auch nicht mehr Glück, da sich der Griff von der Türlöste und an der Wand nach oben kroch. Dort blieb er außerhalb ihrer Reichweite hängen und glänzte wie eine dicke Fledermaus aus Messing.
    »‘dre Tür. Andere Tür suchen.« Chelowich spürte, wie ihre Lippen taub wurden. Ihr Herz schien verrückt zu spielen. »Raus. Brauchen Gegenmittel, schnell.« Sie griff nach Lindiwe und wollte sich an ihrer Untergebenen abstützen.
    Etwas Kleines, Aktives und sehr Schnelles biss ihr ins linke Auge.
    Wäre das Gebäude nicht derart gut schallisoliert gewesen, dann hätte man ihren Schrei fast im ganzen Vorort hören können. Er war zwar noch kräftig und durchdringend genug, sodass er von einigen Nachbarn vernommen wurde. Diese vergaßen ihn jedoch gleich wieder. Seltsame und zuweilen auch verstörende Geräusche drangen des Öfteren aus dem Haus der elektrischen Sangoma, und es war

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