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Human

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Titel: Human Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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hatte und der nachfolgenden Enthüllung, dass vergleichbare Geräte in den Schädeln anderer Heranwachsender auf der ganzen Welt gefunden worden waren, die ebenfalls fehlgeschlagene Melds korrigieren ließen. Als Ärztin konnte sie dieses Wissen nicht einfach ignorieren. Irgendjemand, ein Unternehmen, eine Organisation oder eine Regierung irgendwo hatte irgendetwas vor. Sie würde nicht ruhig schlafen können, bis sie, wie jede gute Wissenschaftlerin, herausgefunden hatte, wie und warum das so war.
    Da die Cafeteria der einzige Ort im Reservat war, an dem es etwas Warmes zu essen gab, herrschte hier reger Betrieb. Die beiden Reisenden aus Namerika planten ihre Reiseroute für den nächsten Tag und achteten nicht auf die anderen Anwesenden im Speisesaal. Sie ignorierten das sich streitende Paar am Tisch neben ihnen und schenkten auch der einheimischen Familie mit ihren vier lauten Kindern, die auf der anderen Seite saßen, keine Aufmerksamkeit. Natürlich suchten sie den Raum nicht nach interessanten Gesichtern oder Besuchern ab. Selbst die beiden marsianischen Paare, die in der Nähe des Ausgangs saßen, blieben von ihnen unbemerkt.
    Und sie entdeckten erst recht nicht den kleingewachsenen alten Mann, der in einer Ecke des Raumes saß und von einer Reihe anderer, sich unterhaltender Essengäste verdeckt wurde und der gelegentlich und ganz unauffällig von seinem einfachen Mahl aufsah, um starr in ihre Richtung zu blicken.

11
    Wie immer lief alles nach Plan. Molé wusste, dass das nicht etwa Zufall oder Glück war. Ein Zufall war nur etwas für Menschen, die Fehler machten, und Glück war eine Illusion, die bei den Inkompetenten sehr beliebt war. Alles, was er im Leben erreicht hatte, seine gesamten Erfolge, all das beruhte im Endeffekt auf nichts Geheimnisvollerem als sorgfältiger Planung und harter Arbeit.
    Er hätte die diebische Ärztin und ihren mittellosen Begleiter beispielsweise nie gefunden, wenn er die Konkurrenz nicht ständig im Auge behalten hätte. Das war dank der Ressourcen, die ihm zur Verfügung standen, nicht weiter schwer, aber viele in seiner Position und seinem Beruf hätten sich nicht die Mühe gemacht, sondern sich stattdessen allein auf ihre eigenen Instinkte und Erfahrungen verlassen, um ihre Beute zu finden. Molé glaubte fest daran, dass man sich Hilfe suchen musste, wann und wo immer man konnte, und zwar unabhängig davon, ob sie freiwillig gewährt wurde oder nicht.
    Als er also darüber informiert wurde, dass es den Schergen einer anderen Organisation nicht gelungen war, die Abwehrmaßnahmen einer hiesigen Hexendoktorin zu überwinden, war er dem ebenso methodisch nachgegangen wie anderen möglicherweise relevanten Berichten. Alle anderen hatten sich als unwichtig herausgestellt, aber jemand wie er musste schließlich auch mal auf eine Goldader treffen. Der einheimische Kontakt hatte nicht nur den Einbruch gemeldet, sondern auch erwähnt, dass im Haus der Sangoma einige Zeit zuvor zwei Fremde gewesen wären, eine Natural und ein schlanker Meld.
    Ein breitgefächerter Hack jeder Transportkamera südlich des Limpopo hatte die entsprechenden Bilder eines reisenden Paares hervorgebracht, das einen Roadster gemietet hatte. Nachdem er die Identifikation des Fahrzeugs kannte, konnte er dank seines überragenden Wissens und seiner Erfahrung im Aufspüren von Personen noch tiefer in das Netzwerk der Mietfirma eindringen und den Sendecode der Positionsbake des gemieteten Wagens herausfinden. Dieser war in die Karosserie des Allradfahrzeugs eingebaut, um Diebstahl zu verhindern und damit es im Notfall schnell gefunden werden konnte, denn ein Polizeischweber konnte das Fahrzeug so überall aufspüren. Molé war mit einer beeindruckenden Sammlung illegaler Software ausgestattet und hatte keinerlei Mühe, selbst das Signal des Wagens aufzuspüren.
    Er war jedoch äußerst überrascht, dass es ihn hierher geführt hatte, in dieses wilde und teure Naturreservat. Aber schließlich war es auch schon eine Überraschung, dass sich seine Beute in Südafrika aufhielt. Was wollten sie hier, so weit von Namerika entfernt? Natürlich dachte man da sofort an den rechtmäßigen Besitzer des Fadens, den SAHV . Aber wenn sie ihn an seinen Eigentümer zurückverkaufen wollten, dann mussten sie doch nicht selbst zum Standort dieses mächtigen, politisch-ökonomischen Konglomerats fahren. Eine rein geschäftliche Transaktion ließ sich auch durchführen, ohne dass man die Küste Namerikas verlassen musste, die hätte

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