Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Human

Human

Titel: Human Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
Kraft zuwiesen. »Es läuft doch bestimmt nicht immer alles glatt. Das ist wie bei den Melds für Menschen. Manchmal geht die Sache nicht so aus, wie man es erwartet hat. Arme und Beine, beispielsweise. Oder Gesichter. Das muss bei diesen Tieren doch ganz genauso sein.«
    Sie erinnerte sich an die Homotherium-Welpen und die Säbelzahn-Jungen, die sie zuvor spielen gesehen hatte. Ihr war klar, dass Whispr zweifellos recht hatte. Die Wiederbelebung war ein unglaublich kompliziertes Unterfangen. Sie versuchte, sich die Jungtiere, die sie gesehen hatten, mit deformierten Körpern und verwachsenen Schädeln vorzustellen, mit fehlenden Augen und verdrehten oder verkrüppelten Gliedmaßen. Es war viel zu teuer und zu aufwendig, so etwas mit einem Meld zu korrigieren, wenn man einfach neue, bessere Exemplare herstellen konnte. Anstatt Fehler zu korrigieren und zu reparieren würde man sie einfach entsorgen.
    Ja, es war besser, wenn sie sich auf den Weg machten. Sie verbannte die verstörenden Bilder aus ihrem Kopf und sank tiefer in den sich selbst anpassenden, bequemen Beifahrersitz des Roadsters.
    ***
    An diesem Abend bestellte sie in der Cafeteria der Lodge einen Nachschlag. Aufgrund der Safari, die sie hinter sich hatten, des kühlen Wetters und der aufregenden Sichtung von nicht nur einer, sondern gleich mehreren außergewöhnlichen Tierarten hatte sie einen derart großen Appetit, dasssich ihre Freunde zu Hause über sie gewundert hätten. Natürlich war Whispr wie immer bereits gesättigt, nachdem er eine armselige Menge an Nahrung zu sich genommen hatte. Daher war es ihr ein wenig peinlich, dass sie noch Hunger hatte, obwohl er längst zufriedengestellt war, was sie jedoch nicht davon abhielt, noch etwas zu bestellen.
    Während sie darauf wartete, dass die zweite Portion über die Lieferröhre, die unter dem Boden der Cafeteria verlief und in der Tischmitte endete, eintraf, bettelte er um eine weitere Safari am nächsten Tag, bevor sie das Reservat endgültig verließen.
    »Hast du nicht schon genug Tiere gesehen, ebenso zeitgenössische wie auch wiederbelebte, dass es für den Rest deines Lebens ausreicht?«
    »Ach, komm schon, Doc.« Er grinste sie ermutigend an. »Du kannst mir nicht erzählen, dass es dir nicht genauso großen Spaß gemacht hat wie mir.«
    »Ich leugne nicht, dass es eine amüsante und auch notwendige Ablenkung gewesen ist.« Da sie noch immer nichts zu essen hatte, nippte sie ständig an ihrem sich selbst kühlenden Glas mit Rotbuscheistee. »Aber wir sind nicht hergekommen, um Touristen zu spielen. Nur, um jedem, der uns vielleicht beobachtet, zu beweisen, dass wir wirklich welche sind. Und das haben wir bereits getan.« Sie legte ihre rechte Hand bedeutungsvoll auf die rechte Seite ihrer Brust. In dem Spezialfach in ihrem BH befand sich die Kapsel mit dem Faden, die sie immer in Reichweite hatte. »Es wird Zeit, weiterzufahren.«
    »Ich weiß, ich weiß. Ich bestreite das ja auch gar nicht. Und du hast diesen Teil der Abmachung erfüllt. Ich sage ja nur, dass wir, wenn wir morgen früh abfahren, zumindest auf dem Rückweg versuchen können, so viel zu sehen, wie es nurgeht.« Er zog seine Kommunikationseinheit aus der Tasche und gab einige Instruktionen ein, bis der winzige integrierte Projektor eine Karte des Reservats über dem Tisch einblendete. Mit seinem fast schon skelettartigen Zeigefinger malte er einen Pfad auf dem leuchtenden Diagramm nach. »Sieh mal. Anstatt den gleichen Weg zurückzufahren, nehmen wir den nach Norden. Da ist ein Parkweg, der dem Touws River nach Nordwesten folgt, und zwar den ganzen Weg bis zum Nebeneingang in der Nähe der N1.«
    Sie studierte die dreidimensionale Karte. Dann streckte sie einen Finger aus und veränderte Details, um Whisprs Vorschlag aus so vielen Blickwinkeln wie möglich zu betrachten. Als sie die Hand schließlich wegzog, deutete sie auf ein riesiges Gebiet, das er hervorgehoben hatte.
    »Da oben ist überhaupt nichts, Whispr. Keine Parkanlagen, keine richtigen Straßen, mehrere Hundert Quadratkilometer nichts.«
    »Ich weiß.« Er schnippte mit dem Finger und die Karte verschwand. »Das ist doch der Sinn des Ganzen. Die Tiere da oben werden nicht so an Touristen gewöhnt sein. Vermutlich leben dort sogar noch viel mehr als hier. Laut des Parkführers ist die zentrale Region um den Touws River voll davon, und so weit nach Norden kommen die wenigsten Touristen, außer wenn sie fliegen.«
    Ihr Nachschlag traf ein. Als sie den Teller heranzog und

Weitere Kostenlose Bücher