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Human

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Titel: Human Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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zu essen begann, blickte sie ihn über ihre Gabel hinweg nachdenklich an. »Warum ist das wohl so?«, fragte sie trocken. »Könnte es daran liegen, dass es in mehreren Hundert Quadratkilometern keine Reservatsanlagen und auch sonst nichts anderes gibt?«
    »Bitte, Doc. Ingrid. Das ist eine einmalige Chance. Wir wissen beide, dass keiner von uns jemals wieder hier herkommen wird. Außer uns werden dort höchstens noch ein paar Schweber vorbeikommen. Wir werden das ganze Gebiet für uns haben. Da man im Reservat nicht campen darf, können nur geführte Touren so weit fahren. Einzelfahrzeuge kommen dort nicht rauf und rechtzeitig vor der Dunkelheit wieder zurück ins Lager. Aber wir werden nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr draußen sein, weil wir den Park durch das kleine, wenig genutzte Nordtor verlassen. Da oben gibt es nur uns und die Mammuts«, meinte er hoffnungsvoll.
    »Mastodons«, korrigierte sie ihn. Während sie genüsslich ihre zweite Portion des leicht angebratenen Spießbockfilets aß, versuchte sie, seinen flehentlichen Gesichtsausdruck zu ignorieren. Dabei dachte sie, dass es durchaus hilfreich für ihn wäre, wenn er in diesen Situationen nicht aussehen würde wie ein Gemälde von Munch. Doch letzten Endes konnte sie sein Betteln nicht länger ertragen und gab nach.
    »Okay«, meinte sie schließlich, »wenigstens fahren wir nach Norden.«
    Sie befürchtete beinahe, das darauf folgende breite Grinsen könnte sein hageres Gesicht spalten.
    »Danke, Doc! Das ist die letzte Bitte, die ich auf dieser Reise haben werde!«
    »Das bezweifle ich«, erwiderte sie voller Überzeugung, »aber wir machen es trotzdem so, wie du willst.« Sie deutete mit der Gabel auf ihn. »Sorg lieber dafür, dass unser Wagen in perfektem Zustand ist, bevor wir morgen früh aufbrechen. Ich will nicht da draußen festsitzen, Hilfe rufen und die unausweichlichen, unangenehmen Fragen beantworten müssen.«
    »Ich werde alles überprüfen, keine Sorge.« Sein jungenhafter Enthusiasmus war beinahe ansteckend.
    Sie fand es bemerkenswert, dass er seit ihrer Ankunft inSüdafrika einen Großteil seines Schutzschildes fallen gelassen hatte. Der Ortswechsel, nicht zu vergessen das Wechseln der Kontinente, hatte Wunder bei seiner Persönlichkeit bewirkt. Seine grüblerische Paranoia und sein grenzenloser Sarkasmus waren einer vorsichtigen Akzeptanz der Freiheit gewichen, die sie gerade genossen, sowie einer Freude an gewöhnlichen, alltäglichen Dingen, sodass er ganz und gar nicht mehr der gejagten, besorgten Kreatur glich, aus deren Rücken sie in ihrer Praxis die Traktacs entfernt hatte. Es war erstaunlich, welchen Effekt eine Safari mit Tiersichtungen auf einen städtischen Berufsverbrecher haben konnte. Und natürlich die Tatsache, dass er nun nicht mehr von der Polizei überwacht wurde.
    Während sie ihre zweite Portion vertilgte, wurde ihr bewusst, dass er eigentlich nicht einmal um einen weiteren Tag bat. Sie war der Ansicht, dass sie ihm das schuldig war, denn sobald sie den Orange River erreicht hatten und in die Namib fuhren, wäre ihrer beider Leben in großer Gefahr. Wenn irgendetwas   … passierte   … dann konnte sie zumindest sicher sein, dass sie fair zu ihrem straßenerfahrenen Partner gewesen war.
    Wir werden das wirklich machen , dachte sie. Wir werden uns in eine der am besten bewachten Forschungsanlagen von Saft schleichen. Noch war es nicht zu spät, um alles abzublasen, das wusste sie. Sie konnte nach Hause gehen, wieder ihre Patienten behandeln, sich mit ihren Freunden treffen und so tun, als wäre das hier genau das gewesen, was es bisher auch war: nichts als ein Urlaub, eine Abwechslung von der Routine, eine kleine Flucht vom Alltag. Das wäre ganz einfach. Sie musste den mysteriösen Faden einfach nur einem ihrer Kollegen geben, der eine bessere Ausrüstung besaß, damit dieser seine erstaunlichen physikalischen Eigenschaftenstudieren konnte. Oder sie konnte ihn gleich der Regierung aushändigen.
    Es sei denn, die Regierung hatte etwas mit dem zu tun, was vor sich ging. In diesem Fall würde sie nie erfahren, was sich auf dem Faden befand und was es mit dem unerklärbaren metastabilen metallischen Wasserstoff auf sich hatte, aus dem er bestand. Sie konnte ihr Leben weiterführen, als wäre nichts geschehen.
    Allerdings war da noch immer die weniger leicht zu vergessende Sache mit dem quantenverschränkten MSMH -Nanoimplantat, das sie in Savannah aus dem Kopf der fünfzehnjährigen Cara Jean Gibson geholt

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