Hund- und Haussitting
späten Überfall und stellte Alischa den Klienten vor.
Alle setzten sich zusammen und tranken ein Glas Rotwein, an dem Alischa allerdings nur nippte. Mit Alkohol hatte sie nichts am Hut. Und als Anwältin war es nicht ratsam, wenn man geschäftliche Dinge lallend abwickelte. Der Kunde war bereits nach einer halben Stunde von ihr begeistert.
Und Darius wollte sich nicht ausmalen, wie viele neue Kunden ihm nun die Praxis einrennen würden, weil dieser Klient in sehr guten Kreisen verkehrte. Vielleicht musste er noch einen Anwalt einstellen.
So wurde nach einem dreistündigen Gespräch gleich eine Einladung zum Silvesterfest in der Familie an Alischa weitergereicht.
Alischa entschuldigte sich mit der Begründung, sie müsse erst in ihrer Familie nachfragen, und ging auf die Terrasse des Hauses.
Bei solch einer Feier mussten familiär Abstriche gemacht werden. Leider. Doch Alec war ohnehin in einem Alter, dass sie mit ihm am frühen Abend feiern konnte und danach noch alles unter einen Hut bekommen würde.
Ja, es wäre wirklich vorteilhaft, wenn sie in der Nähe ihrer Mutter wohnte.
Etwas unter Leute zu kommen, war auch nicht verkehrt und möglicherweise gäbe es ja noch Junggesellen unter den Gästen, damit sie das Thema ‚Alexander‘ endlich abhaken konnte.
Wie schon Weihnachten verflogen war, so zogen die folgenden Tage im Speedtempo vorbei.
Alischa feierte mit ihrer kleinen Familie und stand danach vor ihrem Schrank …
Nichts … sie hatte wirklich nichts aus München mitgebracht, das für ein Fest geeignet war und komplett vergessen etwas zu besorgen! Und nun?
In ihrem Arbeitsdress würde sie niemals auf eine Party gehen! Jeans und Pulli waren auch keine Alternative.
„Mama … ich habe ein dickes Problem!“
Für die Lösung dieses Problems kramte Hilda, ihre Mutter, in ihrem Schrank herum, bis sie fand, was zehn Jahre verschollen war … das kleine Schwarze, dass sie damals getragen hatte!
Ihre Mutter war seinerzeit durch ihre Wohnung gegangen und hatte all die Sachen vom Sofa eingesammelt, die Alischa voller Zorn dort hingeschmissen hatte.
Ungläubig starrte Alischa ihre alte Kleidung an. Selbst die Stilettos waren dabei, und ja, die Absätze waren sichtlich zerkratzt. Grummelnd überblickte Alischa ihre gigantische Auswahl.
Was blieb ihr anderes übrig?
„Und wenn die Nähte nicht mehr halten? Was, wenn ich da nicht mehr rein passe?“
„Das wirst du nicht herausfinden, wenn du das Kleid nur anstarrst!“
Wo sie Recht hatte …
Alles passte! Nur eins ging nicht, um ihre nur minimal fülligeren Hüften und den Po spannte der Stoff und man sah das Gummi ihres Slips, das eine schlimme Rille anzeichnete.
Hm, die Strings hatte sie natürlich alle in München gelassen!
Puh, die Schlüpfer ihrer Mutter … nee … nicht mal im Ernstfall bei einem Ausflug in die Antarktis oder als Liebestöter! Obwohl sie gar nicht wusste, was für Unterwäsche ihre Mutter trug …
Unglücklich probierte sie einen ihrer Slips nach den anderen an, keiner blieb unsichtbar! Scheiße! Alternativ in eine Strumpfhose zu schlüpfen entfiel ebenso, denn die hatte sie natürlich auch vergessen und ihre Mutter trug keine.
Doch mit Hose und Bluse auf bieder machen?
Nein!
Vielleicht ein Gummi ausleiern und dann … funktionierte nicht, der Slip ging kaputt.
Ohne gehen … dann kam mit diesem Kleid kein Sitzen infrage! Niemals!
„Lass ihn weg!“
„Mama!“
„Kind, sei doch nicht so prüde! Du bist schlank, hübsch und gerade mal zweiunddreißig!“
„Ja aber …“
„Nichts ABER! Du kommst zu spät!“
Nicht nur, dass der Slip nun fehlte, der trägerlose BH war auch nicht unter den Sachen!
Sobald sie fror, wäre die Zirkusnummer eröffnet, Themenbereich: Nippelakrobatik!
Dafür war der Stoff einfach zu dünn.
„Hast du noch irgendwo Klebeband? Ich meine das silberne … Panzerband!“, brummelte Alischa und schob ihre Brüste in Position.
„Nein, ich hab nur Tesafilm oder Heftpflaster, aber die sind schon älter und kleben nicht mehr gut.“
Klasse! Alischa ließ sich beides geben und probierte ihre Brustwarzen abzukleben. Taten die Stars und Sternchen ja auch … zumindest, damit die Träger nicht verrutschten … Obwohl, die benutzten dafür doppelseitiges Klebeband. Aber auch das konnte ihre Mutter nicht aus dem Hut zaubern.
Blödes Klebezeug! Der durchsichtige Streifen pellte gleich wieder ab und die Heftpflaster spielten auch nicht mit, weil man ihre Umrisse sah.
„Muss ich dir jetzt
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