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Hundekuchen zum Fruehstueck

Hundekuchen zum Fruehstueck

Titel: Hundekuchen zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsa Watson
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schlimm war ich nicht. Das schwöre ich.«
    » Natürlich warst du kein schlimmer Hund«, tröstet mich Dr. Max. » Aber ich hätte es voraussehen müssen. Sie haben keine Zettel aufgehängt oder dich irgendwie gesucht. Ich hätte es mir denken können. Dass ich so etwas erleben muss, ist das Schlimmste an meinem Beruf.«
    » Aber nicht so schlimm, als wenn es dir selbst passiert.« Ich sehe Dr. Max an, und plötzlich sehe ich ihn als Menschen. Er ist ein Mensch wie alle anderen. In einer Minute liebt er mich, und in der nächsten schickt er mich vielleicht weg. Wie kann ich mich bei ihm sicher fühlen? Bei irgendeinem Menschen? Ein Teil von mir will sich umdrehen und fortgehen – weg von ihm, weg von meinem Haus, weg von allen Menschen auf der Welt. Wenn ich allein bin, kann mich niemand enttäuschen.
    Ich überlege ernsthaft, Dr. Max auf der Straße stehen zu lassen und zu gehen – als mir etwas Schreckliches einfällt. Ich bin ja im Augenblick auch ein Mensch. Selbst wenn ich wieder ein Hund werde, weiß ich nicht, wie ich allein leben soll. Ich erinnere mich, wie einsam und verängstigt ich mich allein in Madrona gefühlt habe. Das will ich nie wieder erleben. Wenn ich essen will, muss ich mich mit Menschen zusammentun. Doch so wie früher kann ich ihnen nicht mehr vertrauen.
    » Was, wenn Jessica wie Mom und Dad ist?«, frage ich. » Wenn sie mich heute bei sich aufnimmt und mich morgen auch in die Stadt bringt und einfach wegfährt?«
    Dr. Max sieht mich an, als wüsste er nicht, was er antworten soll. » Ich weiß, dass ich etwas Schweres von dir verlange. Aber du musst ihr vertrauen.«
    Alles in mir protestiert. Aber habe ich eine Wahl? Beim Gedanken an Jessica spüre ich, wie sich mein Herz einen winzigen Spalt öffnet. Als ob ich ihr nur zu gern vertrauen würde. Dr. Max räuspert sich.
    » Du musst wissen, dass Jessica bei eurer ersten Begegnung gar keinen Hund gesucht hat. Trotzdem war sie einverstanden, dich mit nach Hause zu nehmen. Für sie war es ein Risiko. Sie musste dir genauso vertrauen, wie du ihr jetzt vertrauen musst. Ihr müsst beide gut zu der anderen sein – nur so kann es funktionieren.«
    Ich schnüffele ein wenig. » Ich möchte ihr ja dabei helfen, glücklich zu werden.« Wieder wird mein Gesicht nass, aber wenn ich an Jessica denke, bin ich nicht ganz so traurig. Im Gegenteil. » Glaubst du, dass sie das auch möchte?«
    » Oh ja, ganz bestimmt sogar.«
    Ich überlege lange. Es gefällt mir nicht, dass ich nicht mehr an meine Familie denken soll. Als ob ich aufgeben würde. Aber für Jessica tue ich es. Ich verlasse mich auf sie. » Glaubst du, dass ich wieder ein Hund werden kann?«
    Dr. Max seufzt. » Das weiß ich nicht, Zoë. Das weiß ich wirklich nicht. Aber ich hoffe es! Du nicht auch?«
    » Ja«, sage ich, » das hoffe ich sehr.«
    Jessica
    Sobald ich den Park erreichte, merkte ich, wie dumm mein Plan war. Dutzende von Paaren und Familien saßen verstreut auf der großen Wiese oder führten ihre Hunde spazieren. Wie sollte ich sie nur zwischen all den Menschen erkennen? Wie wollte sie Zoë finden? Ich überlegte schon, meinen Plan aufzugeben und ins Glimmerglass zurückzugehen. Aber dann entschied ich, dass mich das keinen Schritt weiterbringen würde. Ebenso wenig würde ich die beiden anderen finden, nach denen ich suchte. Zu guter Letzt kletterte ich auf einen Picknicktisch und sah mich um.
    Die Familien konnte ich ausschließen. Debra war sicher allein gekommen. Und einen Hund hatte sie vermutlich auch nicht. Irgendetwas regte sich in meiner Erinnerung, etwas im Zusammenhang mit einem Hund, doch als ich genauer darüber nachdachte, wurde das unbestimmte Gefühl immer schwächer und verschwand irgendwann. Die ganze Zeit über ließ ich meine Blicke über die Wiese schweifen.
    Es war eine kleine Bewegung, die sich ständig wiederholte und die mir genau deshalb auffiel. Eine zierliche Frau in Jeans sah bereits zum dritten Mal auf ihre Uhr. Ich sprang vom Tisch herunter und näherte mich ihr.
    Ihr Haar war heller als meines und wurde allmählich grau. Sie trug es als Bob, dessen vorderste Strähnen unter den Ohren endeten. Ich setzte mich in ungefähr zehn Metern Entfernung aufs Gras, sodass ich sie beobachten konnte, ohne sie offensichtlich anzustarren. Ich sah eine dunkelgraue Fleecejacke, nervöse Blicke und eine etwas mitgenommene Handtasche. Wir schienen ungefähr gleich groß zu sein. Ihr Gesicht war so oval wie meines, nur länger. Und ihr Kinn ein wenig ausgeprägter.

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