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Hundekuchen zum Fruehstueck

Hundekuchen zum Fruehstueck

Titel: Hundekuchen zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsa Watson
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Mutter verabredet, aber da wusste ich noch nicht, dass eine Mom auch nein sagen kann und einen nicht mehr haben will. Ich habe lange überlegt. Wenn deine Mom gut zu dir gewesen ist, würdest du sie doch gern treffen, oder nicht? Aber du hast dich nicht gefreut – du warst sogar böse auf mich. Wenn du sie also nicht treffen willst, ist das okay. Ich verstehe dich. Wir müssen das nicht machen.«
    Ich trat von einer Pfote auf die andere. Ein Teil von mir wollte nichts anderes, als zusammen mit Zoë wegzulaufen und nie mehr zurückzukommen. Debra war zwar zierlich und klein, aber trotzdem machte sie mir Angst. Ich fürchtete mich vor dem, was ich vielleicht hören würde und davor, was für ein Mensch sie in Wirklichkeit war. Es wäre leicht, einfach loszurennen. So einfach.
    Aber der andere Teil von mir war es leid, immer die einfachste Lösung zu suchen – mich in meiner kleinen Welt zu verkriechen, alle Herausforderungen zu meiden, nicht mit Sexy Max zu reden und meine eigene Mutter nicht anzuhören. So konnte man nicht leben – das hatte Zoë mich gelehrt. Außerdem hatte ich Debras hoffnungsvollen Blick gesehen, als sie Zoë entdeckt hatte. Debra wollte diese Begegnung unbedingt. Sie wollte mich kennenlernen. Vielleicht hatte sie mich als Kleinkind ja abgelehnt, aber jetzt wollte sie mich unbedingt treffen.
    Ich stand auf und ging zu Debra, und Zoë folgte mir. Als ich sah, wie Debras Gesicht vor Glück leuchtete, war ich froh, dass ich mich so entschieden hatte.
    » Hallo, Jessica. Ich danke dir, dass du gekommen bist.« Debra machte eine kleine Bewegung, als wollte sie Zoë in die Arme schließen, aber dann änderte sie ihre Meinung und streckte ihr stattdessen die Hand entgegen. Und das genau in dem Augenblick, als Zoë zur Umarmung ansetzte. Es wurde eine etwas ungelenke Begrüßung. Anschließend setzten sich die beiden auf die Bank, Debra nahm ihre Tasche auf den Schoß, stellte sie dann aber wieder auf die Bank zurück, und ich setzte mich vor den beiden ins Gras.
    » Wow!« Zoë starrte Debra an. » Du siehst ja genauso aus wie ich!«
    Debra lächelte nervös. » Du bist so hübsch. Hübscher, als ich es jemals war. Dieses schöne dunkle Haar … das hast du von deinem Dad. Nicht von mir.«
    Von meinem Dad? Mir klappte der Mund auf. Wer war mein Dad?
    Aber Debra wechselte das Thema. » Ich bin überrascht, dass du einen Hund hast. Nach allem, was passiert ist, überrascht mich das wirklich.«
    Zoë zog eine Braue hoch. » Warum? Was ist denn passiert?«
    Debra öffnete den Mund, schloss ihn aber gleich darauf wieder, als ob sie nicht wüsste, was sie sagen sollte – oder bereute, dass sie davon angefangen hatte. » Du erinnerst dich nicht?« Ein Schatten von Schuldbewusstsein huschte über ihr Gesicht. Schlau wie ein Fuchs ging Zoë darauf ein.
    » Nein. Was ist denn geschehen? Hast du irgendetwas gemacht?«
    Ich rutschte ein Stück näher, damit mir nichts entging. Mein Herz klopfte so laut, dass ich kaum etwas verstehen konnte.
    Debra wandte den Blick von Zoë ab und sah zu Boden. Nervös spielte sie mit dem Reißverschluss an ihrer Jacke. » Es hat mir immer sehr leidgetan, was ich dir als Baby alles angetan habe«, begann sie. » Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht morgens aufwache und es bedauere. Wie dumm ich doch war! Dafür gibt es keine Entschuldigung. Ich weiß nicht, warum du mir jemals verzeihen solltest. Was du vielleicht auch nicht tun wirst. Das ist mir klar. Ich hatte große Angst vor diesem Tag – Angst davor, hierherzukommen und dir alles zu sagen. Aber dann sagte ich mir, dass du gar nicht mehr schlimmer von mir denken kannst, als du es ohnehin schon tust. Habe ich recht?« Sie sah Zoë kurz an, aber gleich darauf starrte sie wieder auf den Boden, als wären dort die Antworten zu finden.
    » Ich hatte damals eine Menge Probleme«, fuhr sie mit leiser Stimme fort. » Mit jeder Art von Sucht. Es ist nicht zu entschuldigen … Ich habe alles geraucht oder gespritzt, was es gab. Mein Familienleben war katastrophal, und ich wollte ihm auf irgendeine Art entkommen. Mit dreizehn habe ich angefangen zu trinken, und als ich noch fast ein Kind war, gerade mal siebzehn, wurde ich mit dir schwanger. Nach deiner Geburt – nachdem dein Dad uns verlassen hatte – habe ich mich mit einem brutalen Typen eingelassen. Einem Crackdealer. Damals wurde alles sehr schlimm.« Wieder sah sie zu Zoë auf. » Als ich mit dir schwanger war, habe ich nichts genommen. Das schwöre ich. Als dein Dad fort

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