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Hundeleben

Titel: Hundeleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Zander
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ich. ›Wenn du zurückgehst, wird es keine Wegstrecke mehr geben. Kapierst du nicht? Die Formel lautet: Geld oder Leben.‹ »Geld oder Leben. Wo hast du diesen Unsinn her? Du liest zu viele Krimis. Das ist es. Das wirkliche Leben läuft anders. Da muss man etwas wagen, um zu etwas zu kommen. Wagen! Wer immer nur Angst hat, der verreckt zum Schluss an seiner Angst. An nichts anderem. So ist das. Basta!« Die Stimme gab auf.
    Ich erreichte den Schreibtisch. Dessen Umrundung schien etwa eine Stunde zu dauern. Schließlich schaffte ich es. Dann knickten meine Beine ein. Egal. Ich robbte weiter, auf allen Vieren. Vor mir tauchte Hannibal auf. Er stieß mich in Richtung Treppenhaus.
    »Hör auf!«, brummte ich böse. Er hörte auf. Ich robbte weiter, zerrte das Kissen vom Bett und trat den Rückweg an.
    Ich kam bis zum Schreibtisch.

46
    ›Der Rest der Welt kann ja sein, wie er will, aber hier in Potsdam haben wir eine Verpflichtung der Schönheit gegenüber.‹
    ›Der wahre Kern dieser Stadt ist hart und glänzend wie ein Diamant, unzerstörbar in seiner fragilen Schönheit und Poesie.‹
    ›Auf einem Gemälde latscht auch niemand herum.‹
    Ich hörte jede Menge Stimmen. Manche sehr deutlich, andere wiederum konnte ich kaum verstehen. Ein schönes Durcheinander.
    Dann sagte eine Stimme: »Na bitte. Er kommt zu sich. Habe ich doch gleich gesagt! Gar nicht nötig, dass er ins Klinikum gebracht wird. Da liegt er nur drei Wochen rum und verbraucht jede Menge Geld. Auf Kosten der wirklich Kranken.«
    »Sie übernehmen die Verantwortung?«, fragte eine andere Stimme.
    »Wer denn sonst«, kam die Antwort.
    Ich machte mal wieder die Augen auf. Neben mir stand ein besorgt dreinschauender Herr von der Rettung, ihm über die Schulter sah ein fröhlich dreinblickender Proll .
    » Proll !«
    »Hauptkommissar Proll !«
    Ich machte die Augen wieder zu.
    »He, schön bei uns bleiben.«
    »Warum?«, fragte ich und ließ die Augen geschlossen.
    »Hier läuft die Party. Außerdem musst du aufräumen bei dir.«
    »Bei mir?«
    »Das Kino ist hin, aber deine Hütte steht noch. Was ich dich fragen wollte, warum hast du das Kino …«
    Ich war mit einem Ruck oben. Meine Hände suchten nach Prolls Kehle. Vergeblich. Der war geschickt zurückgewichen und grinste nur.
    » Proll !«
    »Hauptkommissar Proll ! He. Nicht immer alles so ernst nehmen, großer Detektiv. Wir haben den Brandstifter. Ein gewisser Wunderlich. Bernd Wunderlich. Wunderlich hat auch den ersten Brandanschlag gestanden. Glück für dich.«
    Ich sank zurück. Kraftlos. Hatte ich nicht vorhin etwas in der Hand gehabt? Das Kissen!
    »Mein Kissen, wo ist mein Kissen? Ich will mein Kissen!«
    »Was? Ihr Kissen? Tut mir leid …«, setzte der Mann von der Rettung an.
    »Ist es verbrannt? Habe ich es verloren?«
    »Nein. Nein. Sie haben es nicht verloren.«
    »Wo ist es?«
    »Da war eine Frau, die meinte, dass Kissen gehöre ihr, Sie hätten es ihr sowieso geben wollen, und da …«
    » Cleo !«, schrie ich.
    »Ist dir nicht gut, Gass ?« Proll schien ernstlich besorgt.
    »Was?«
    Ich überlegte. Cleo war in New York. Also konnte die Frau nicht Cleo gewesen sein.
    »He, Gass ?« Proll sprach mich so vorsichtig an, als würde er mit nackten Füßen über Glasscherben laufen.
    Ich reagierte nicht.
    »Ein Kissen. Ich meine …« Proll versuchte noch einmal die Konversation anzuheizen.
    »Ja, ein Kissen!«, fuhr ich ihn an.
    »Willst du Anzeige erstatten? Kuschelkissen entwendet.« Proll wurde sarkastisch. »Ist dir vielleicht noch ein Schlafteddy abhanden gekommen? Oder eine Wärmflasche?«
    »Es gehört Cleo «, sagte ich.
    »So, schon wieder Cleo . Verstehe. Hast du ihr das Kissen geklaut?«
    »Nein«, brüllte ich.
    »Soll ich meine Leute losschicken?«
    »Ja!«
    »Vielleicht bringen Sie ihn doch besser ins Klinikum. Es scheint schlimmer zu sein, als ich dachte.«
    »Wie sah die Frau aus?« Ich ignorierte Proll und sah stattdessen den Pfleger scharf an.
    »Na ja«, sagte der. Dann sagte er noch ein paar Worte. Ganz klar. Sylvia Keller hatte das Kissen.
    »Die Keller war hier. Warum hast du das nicht gleich gesagt?«, Proll flippte aus. Nanu. Was wusste er?
    »Wo ist Hannibal?«, fragte ich.
    »Ihr Hund? Der sitzt vor dem Rettungswagen und wartet auf Sie. Braves Tier. So ein Hund ist doch wirklich der beste Kumpel des Menschen«, sagte der Pfleger. »Ich habe einen Golden Retriever . Sein Name ist Zeus.«
    »Ach ja«, sagte ich.
    Ich hievte die Beine über die Kante der

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