Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.
Stücken von Vivaldi, Grieg und Bach entspannten sich die Tiere. Mittlerweile gibt es auf Youtube und im Handel schon Entspannungsmusik für Hunde. In Neuseeland stürmte Weihnachten 2008 gar ein Song die Charts, der in einer nur für Hunde hörbaren Frequenz aufgenommen wurde. Der Titel: A Very Silent Night .
Ein erstes Hundekonzert fand 2010 vor der Oper in Sydney statt. Die Komposition aus Walgesängen, Tönen im Ultraschallbereich, Synthesizerklängen, begleitet von Saxophon, Geige und Gitarre, brachte das überwiegend tierische Publikum zu mehr oder weniger begeisterten Reaktionen wie Hecheln, Bellen und Schwanzwedeln.
Musik von Hunden
Hunde haben auch schon selbst Konzerte gegeben. Kirk Nurock, ein amerikanischer Komponist und Jazz-Pianist, komponierte in den 1980er Jahren mehrere Stücke, in die er Hundestimmen einbaute. Die Performance Howl , ein musikalisches Werk für zwanzig Menschen und drei Hunde, wurde in der Carnegie Hall uraufgeführt. Außerdem schuf er eine Sonata for Piano and Dog und Expedition , ein Stück für ein Jazz-Trio und einen sibirischen Husky.
Auf Youtube kann man übrigens nicht nur eine Aufzeichnung eines dieser Stücke in der Letterman-Show sehen, sondern auch ein ganz anderes musikalisches Genie auf vier Pfoten. Dieser Hund kann nicht nur selbst Klavier spielen und singen, er hat das avantgardistische Pianostück, das er aufführt, auch noch selbst komponiert.
Der kleine Abriss hundlichen Wirkens in der abendländischen Musik zeigt: Es ist längst Zeit für eine systematische Untersuchung dieses Phänomens und für eine Auflistung all dieser Musikstücke in einem »Knöchelverzeichnis«.
63 Hund und Film
Auf dem Walk of Fame in Los Angeles schreitet man über 2 489 Sterne, die zu Ehren von Filmgrößen in den Boden eingelassen worden sind. Drei davon erinnern an berühmte Filmhunde.
Strongheart
Der erste Filmhund, der auf diese Weise geehrt wurde, war der Deutsche Schäferhund Etzel von Oeringen aus Quedlinburg. Der Rüde hatte zunächst in Deutschland eine Ausbildung als Polizeihund absolviert. Später gelangte er in den Besitz des amerikanischen Stummfilmschauspielers Laurence Trimble, der ihm den Namen Strongheart gab. Trimble nahm den Hund mit in die Staaten, dressierte ihn und ließ ihn in insgesamt sechs Filmen mitwirken, die das Tier weltberühmt machten.
1929 erlitt Strongheart schwere Verbrennungen durch einen Filmscheinwerfer. An den Brandnarben bildete sich Monate später ein Tumor und Strongheart starb.
Rin-Tin-Tin
Ebenfalls ein Deutscher Schäferhundrüde und ebenfalls ein Auswanderer, das war Rin-Tin-Tin, Filmstar und lange Zeit Amerikas beliebtester Hund.
Der amerikanische Sergeant Leland Duncan fand 1918 eine Hündin mit Welpen auf einem zerstörten Flugfeld in Frankreich und nahm einen davon mit nach Kalifornien. Rinty, wie der Hund gerufen wurde, trat zunächst im Zirkus auf, wurde dann vom Film entdeckt und drehte insgesamt sechsundzwanzig Filme. Als er 1931 starb, trauerten Jung und Alt im ganzen Land.
Lassie
Der dritte Hund, an den auf dem Walk of Fame ein Stern erinnert, ist die Collie-Hündin Lassie, noch heute der berühmteste Hund der Welt. Sie wurde von dem amerikanischen Schriftsteller Eric Mowbray Knight für eine Kurzgeschichte erfunden; Vorbild war die Collie-Hündin Toots des Autors. Die Geschichte erzählt von einem Jungen, dessen Familie in finanzielle Not gerät und den Familienhund, die Hündin Lassie, an einen reichen Adligen verkaufen muss. Die Hündin leidet ebenso unter der Trennung wie der Junge, und Lassie reißt immer wieder aus, bis sie schließlich nach Hause zurückkehren darf. Dieser Bestseller wurde 1943 mit der zehnjährigen Elizabeth Taylor in einer der Hauptrollen verfilmt. Star des Films war allerdings der Collie, der die Hündin spielte. Das lange Fell, das sämtliche Geschlechtsunterschiede verhüllte, machte es möglich, dass die Hündin Lassie von einem Rüden namens Pal dargestellt werden konnte. Auch in späteren Folgen wurde Lassie dann meist von einem Rüden dargestellt, da bei dieser Rasse das Fell männlicher Tiere edler wirkt.
Uggie
Seine Fans wollten ihn mit dem Oscar auszeichnen, aber der ist für tierische Filmstars tabu. Deswegen erhielt Uggie 2012 als Auszeichnung den eigens neu geschaffenen Golden Collar Award, das goldene Halsband. Der Jack Russell Terrier spielte sowohl in Wasser für die Elefanten als auch in The Artist tragende Rollen. Einen Stern auf dem Walk of Fame besitzt er noch nicht,
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