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Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Titel: Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Andeck
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Konzepte, die mit ästhetischen und medientechnischen Mitteln der kapitalistischen Gesellschaft gegenläufig sind oder so ähnlich.
    Wollen wir das riskieren? Das muss jeder selbst entscheiden.

62 Hund und Musik
    Man mag es kaum glauben, aber es gibt tatsächlich noch keine einzige Forschungsarbeit zur Rolle des Hundes in der abendländischen Musik. Das ist ein unverzeihliches Versäumnis, denn Hunde haben in den vergangenen Jahrhunderten viele Kompositionen beeinflusst, und sie tun es bis heute.
Komponieren mit Hund
    Antonio Vivaldi ließ in seinen Vier Jahreszeiten die Bratschen ein Hundegebell imitieren. Wolfgang Amadeus Mozart dichtete ein zwanzig Strophen langes Scherzgedicht auf einen Hund namens Buzigannerl . Ludwig van Beethoven vertonte die herzergreifende Elegie auf den Tod eines Pudels eines unbekannten Dichters, in der es heißt:
    Du warst so rein von aller Tück’ und Fehle
als schwarz dein krauses Seidenhaar;
wie manchen Menschen kannt’ ich, dessen Seele
so schwarz als deine Außenseite war.
    Oft, wenn ich des Gewühles satt und müde
mich gern der eklen Welt entwöhnt,
hast du, das Aug’ voll Munterkeit und Friede,
mit Welt und Menschen wieder mich versöhnt.
    Trüb sind die Augenblicke unsers Lebens,
froh ward mir mancher nur durch dich!
Du lebtest kurz und lebtest nicht vergebens;
das rühmt, ach! selten nur ein Mensch von sich.
    Frédéric Chopin nannte sein heute als Minutenwalzer berühmt gewordenes Werk zunächst Petit Chien , da ihn ein junger Hund dazu inspiriert hatte, der seinen eigenen Schwanz zu fangen versuchte. In Webers Freischütz erscheint Nero, der Kettenhund. Auch Richard Wagner war ein großer Hundefan, und sein Spaniel Peps soll einer seiner schärfsten Kritiker gewesen sein. Passagen in Es-Dur liebte Peps, Takte in E-Dur machten ihn nervös. Sein Nachfolger Fips soll den Komponisten gar zum Siegfried inspiriert haben. Beerdigt wurde Richard Wagner neben seinem Neufundländer Russ, der Jahre vor ihm gestorben war. Am Grab stand damals angeblich der treue Marke, der Nachfolger von Russ, ebenfalls ein Neufundländer. Er soll sich geweigert haben, Wagners Grab zu verlassen, und starb wenige Tage später an gebrochenem Herzen.
    »Wer mich liebt, liebt meinen Hund«, soll Erik Satie gesagt haben, der zwei seiner Klavierzyklen Hunden widmete und sie Préludes flasques pour un chien nannte.
Hunde-Tralala
    Aber nicht nur in der sogenannten »E-Musik« spielten und spielen Hunde eine wichtige Rolle. Sie bevölkern auch Kinderlieder, Spottlieder, Schlager und moderne Opern. Da gibt es Möpse, die einem Koch ein Ei stehlen, kleine Hunde namens Fips, die vom Onkel einen Schlips erhalten, es gibt Verballhornungen des Radetzky-Marsches , in denen ein Hund mit der Wurst übern Eckstein springt, und der Flohwalzer heißt in Russland Hundewalzer. Peter Alexander sang einst »Wenn ich mit meinem Dackel von Grinzing heimwärts wackel«, ebenso wie Unser Hund jagt im Himmel die Engel . Reinhard Mey träumte melancholisch davon, sein eigener Hund zu sein. Und die Komponistin Sinem Altan komponierte mit Stadt der Hunde die erste Hundeoper, die 2009 in Berliner Bezirk Neukölln uraufgeführt wurde.
Rock around the dog
    Auch in der Musik der Underdogs, dem Rock ’n’ Roll und der Rock-Musik, spielen Hunde traditionell eine große Rolle. Angefangen bei Hound Dog , weltberühmt vor allem in der Version von Elvis Presley, und Two Hound Dogs von Bill Haley, reicht das Spektrum über Doggy Doggy , einen Song der Band Bulldog, Bird Dog von den Everly Brothers bis hin zu Dogs von Motörhead, Givin’ The Dog A Bone und Dog Eat Dog von AC/DC und zur US-Band Pavlov’s Dogs.
    Aber auch in Punk, Pop und Hip-Hop geht es nicht ohne Hund. Beispiele dafür sind Wau Wau von Nina Hagen, I Love My Dog von Cat Stevens oder Who Let the Dogs Out von Baha Men.
    Natürlich wird auch das Leben vieler musikalischer Weltstars von Hunden beeinflusst. Robbie Williams besitzt acht Hunde; er trat mit ihnen vor den Traualtar, und angeblich dürfen sie alle in seinem Bett schlafen. Und Ozzy Osbourne lebt sogar mit zwölf Hunden zusammen; er beschäftigt für sie eine Hunde-Nanny.
Musik für Hunde
    Hunde haben aber nicht nur Musiker inspiriert, sie reagieren auch selbst auf Musik. Deborah Wells, Psychologin an der Queen’s University Belfast, spielte fünfzig Tierheimhunden unterschiedliche Musikstücke vor. Ergebnis ihrer Studie: Heavy Metal machte die Hunde nervös, Popmusik ignorierten sie kaltschnäuzig, aber bei sanften

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