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Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Titel: Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Andeck
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Form von Duftmarken und Tretminen. Wie hier bewiesen werden konnte, wurden Literatur, Malerei und Musik erheblich von Hunden mitgestaltet. Umso erstaunlicher, dass es im deutschsprachigen Raum nur ein einziges Museum gibt, das die gemeinsame Geschichte von Hund und Mensch thematisiert. Pferdemuseen hingegen oder Musen über Katzen kann man kaum an einer Pfote abzählen, da braucht man schon eine zweite dazu.
    Im »Europäischen Hundemuseum« im Kloster Marienberg im österreichischen Burgenland geht es sowohl um die Herkunft des Hundes und seine Verwandtschaft mit dem Wolf als auch um kulturgeschichtliche Themen wie Hundemythen, Hundebilder, Hundeskulpturen, Hundemusik und Hundebücher. Brave Hunde müssen hier natürlich nicht draußen bleiben, sie dürfen die Exponate ebenfalls beschnuppern, und in der Umgebung rund um das Kloster kann man stundenlang Gassi gehen. Das Museum ist von Mai bis Oktober sonntags und an Feiertagen von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Nach Absprache kann man auch andere Besuchszeiten vereinbaren.

V.
HUND UND RELIGION
    »Schau dir den Blick deines Hundes an: Kannst du immer noch behaupten, er hätte keine Seele?«
VICTOR HUGO

68 Einen Hund anbeten
    Das englische Wort »Dog« wird rückwärts gelesen zu »God«, und manche glauben, das sei kein Zufall. Für eine besondere Nähe zwischen Hunden und göttlichen Kräften findet man aber weltweit in der Mythologie kaum Hinweise.
    Götter in Hundegestalt gibt es nicht. Nicht einmal Zeus, der sich ja in vielerlei Tiergestalt zu seinen Schäferstündchen schlich, verwandelte sich je in ein Hundetier. Nur Anubis, der ägyptische Totengott, wird manchmal als großer schwarzer Hund oder Schakal dargestellt, zumindest im Kopfbereich, genau wie auch Xolotl, der aztekische Todesgott.
Begleiter von Totengöttern
    Hunde sind also niemals selbst Götter, aber man findet sie oft als Begleiter von göttlichen Wesen. Auffällig oft sind das zerstörerische Götter, Todesgötter oder Göttinnen der Nacht. Bhairava, im Hinduismus die zerstörerische Inkarnation des Gottes Shiva, wird beispielsweise oft in Gesellschaft eines Hundes dargestellt. Die römischen und griechischen Mond- und Jagdgöttinnen Diana, Artemis und Hekate haben ebenfalls stets einen oder mehrere Hunde an ihrer Seite. Der griechische Höllenhund Kerberos beziehungsweise Zerberus bewacht genauso wie der germanische Hund Garm den Eingang zur Unterwelt.
    Als Begleiter der Seelen Verstorbener kommen Hunde noch in einem weiteren germanischen Volksmythos vor, in der Geschichte der »Wilden Jagd«. Der Sage nach zieht in den Raunächten zwischen Weihnachten und Dreikönig ein Geisterheer durch die Lüfte, bestehend aus Pferden, Hunden und den Seelen von Menschen, die vor ihrer Zeit gestorben sind.
    In Japan gibt es sogar Hundegeister, die den Tod bringen. Diese Inukami sind Geistwesen in Hundegestalt, die man anrufen kann, wenn man jemanden ermorden oder in den Wahnsinn treiben will. Die grausige Prozedur, mit der man diese Geister beschwört, besteht aus dem Foltern eines echten Hundes.
Hundeverehrung
    In der Mythologie spielten Hunde also stets eine dunkle Rolle. Außerdem haben sie in fast keiner Kultur je eine Sonderbehandlung genossen wie etwa die Katzen in Ägypten oder die Kühe in Indien. Wenn ein Volk Hunde verehrte, dann war das für die Hunde in der Regel eher unangenehm. Bei den Sioux-Indianern beispielsweise wurden Hunde durch zeremonielles Töten und Essen zu »Sacred Dogs«. Auch bei vielen Völkern Afrikas war der Hund ein angesehenes Tier, denn Sagen und Mythen berichten davon, wie er den Menschen einst das Feuer brachte. Allerdings führte auch dort Hundeverehrung oft zur Hundeverzehrung.
    Hohes Ansehen, verbunden mit bester Pflege, genossen und genießen Hunde nur bei einer altiranischen Religionsgemeinschaft, bei den Anhängern Zarathustras oder Zoroasters. Dieser Zoroaster war ein weiser Priester, der vermutlich im zweiten Jahrtausend vor Christus in Persien gelebt hat. Seine Lehren sind in der heiligen Schrift Avesta niedergeschrieben. Zoroasters Anhänger verehren den guten, gerechten und allwissenden Gott Ahura Mazda, der die Welt beherrscht und dabei gegen seinen Zwillingsbruder und Widersacher, den bösen Angra Mainyu, ankämpft. Die Anhänger dieser Religion bemühen sich stets, den guten Gott in seinem Kampf zu unterstützen und den bösen zu schwächen. Sie versuchen, nur Gutes zu denken, zu sagen oder zu tun. Sie dürfen nicht lügen und keine Schulden machen, denn das

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