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Hunger der Nacht (Dark Hunger)

Hunger der Nacht (Dark Hunger)

Titel: Hunger der Nacht (Dark Hunger) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ihrer
menschlichen Gestalt und stützte und hielt Juliette, während diese sich
erbrach.
                 Einen Moment lang brüllte Juliette
innerlich vor Auflehnung und Zorn, hämmerte in hilfloser Wut gegen die
Baumrinde, bis ihre Fäuste wund und blutig waren, und weinte hemmungslos. »Sie
hat sich gewehrt. Sie hat gekämpft, und ich war nicht hier, um ihr zu helfen.
Wie konnten sie ihr so etwas antun ?«
                 Solange weinte still, der Zorn in ihr
war tief, stark und gnadenlos. »Wir werden sie zurückholen, Juliette. Nimm dich
zusammen! Du musst stark für sie sein. Was auch immer passiert ist, wir dürfen
uns davon nicht behindern lassen. Sie wollten ihr Angst einjagen und sie sich
gefügig machen. Das tun sie, um ihre Macht zu demonstrieren und Frauen ihrer
Würde und Hoffnung zu berauben. Aber Jasmine weiß, dass wir kommen und nicht
eher ruhen werden, bis wir sie zurückhaben oder tot sind .« Solange strich Juliette das Haar aus den Augen. »Ich sehe, dass die Sonne dir
schadet und dass dein Körper Ruhe braucht, aber du bist nicht schwach geworden
und hast nicht aufgegeben, egal, was es dich kostet. Jasmine weiß, wie wir
sind. Sie wird sich darauf verlassen und durchhalten .«
                 Juliette erlaubte ihrer Cousine, sie
einen Moment in die Arme zu nehmen und zu trösten. Dann sagte sie: »Wir müssen
uns beeilen, Solange. Sie dürfen ihr das nicht noch einmal antun .«
                 Beide Frauen wollten nicht an ihre
Mütter denken, aber das war unvermeidlich. »Kannst du die Jaguargestalt noch
einmal annehmen ?« , fragte Solange besorgt.
                 Juliette nickte. »Ich weiß nicht, wie
lange ich sie dann halten kann, aber ich werde mir die größte Mühe geben. Hast
du irgendwelche Waffen in der Nähe versteckt ?«
                 »Etwa eine Meile von hier. Ich
glaube, wir sind nicht weit entfernt von einem unserer geheimen Lager, wo wir
Kleidung, Proviant, Trinkwasser, Medikamente und Messer finden werden. Und
diese Mistkerle werden nicht mehr lange weitergehen. Sie werden müde sein und
eine Rast einlegen wollen .«
                 Juliette begann unverzüglich mit der
Verwandlung. Es war leichter, nicht an Jasmine und das, was die Männer ihr
angetan hatten, zu denken. Juliette wollte nicht die Blutflecken auf dem Boden
und die Spuren des Kampfes sehen. Es schwächte sie nur. Die unstillbare Wut,
die in ihr brodelte, musste zu ungebremstem Hass anschwellen, heiß und
unversöhnlich.
                 Sie quälte sich durch die nächsten
Stunden und trieb ihren erschöpften, ausgelaugten Körper bis zum Äußersten.
Ihre Augen tränten wieder unaufhörlich, doch diesmal war sie sich nicht sicher,
ob es die Auswirkung der Sonne war oder der Schmerz, der in ihr tobte. An
Solanges Haltung konnte sie erkennen, dass sie von den gleichen intensiven
Empfindungen beherrscht war, von Wut und Kummer, die vielleicht nie wieder
vergehen würden. Juliette versuchte, nicht an das Mädchen zu denken, das
Jasmine gewesen war, mit ihrem sanften, liebenswerten Wesen und dem
koboldhaften Lächeln. Während Solange und Juliette beide hitzig, impulsiv und
leidenschaftlich waren, war Jasmine ruhig und ausgeglichen und von
unwiderstehlicher Liebenswürdigkeit.
                 Juliette spürte, wie ein ungläubiger
Schrei in ihr hochstieg, und konnte ihn gerade noch unterdrücken, als Solange
von ihrem Weg abbog, um zu ihrem geheimen Versteck zu gelangen, wo sie Waffen
und Proviant gelagert hatte. Wieder in menschlicher Gestalt, schlüpften sie in
ihre Jeans und Hemden und schnallten sich mit der gleichen Unbefangenheit, mit
der sie sich anzogen, Messer um.
                 »Sie sind in der Nähe«, sagte Solange
mit gedämpfter Stimme. »Ich spüre sie. Wir sind in ihrem Windschatten .« Sie trank Wasser aus einer der bei dem Proviant
versteckten Flaschen. Es war brackig von der langen
Lagerung, aber es löschte den Durst, und sie reichte die Flasche an Juliette
weiter. »Fühlst du dich dem Kampf gewachsen? Er wird nicht leicht werden .«
                 Sie sahen einander in die Augen, und
Juliette nickte. »Wir werden es schaffen. Es gibt keine andere Möglichkeit .«
                 Solange nahm die Wasserflasche wieder
an sich. »Wir sind ihnen zahlenmäßig unterlegen, und sie sind stark, Juliette,
unglaublich stark. Ich habe gehört, dass Karpatianer unvorstellbare

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