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Hunger der Nacht (Dark Hunger)

Hunger der Nacht (Dark Hunger)

Titel: Hunger der Nacht (Dark Hunger) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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und den hochempfindlichen
Schnurrhaaren Witterung auf. Da der Wind den Geruch der Frauen jedoch von ihr
wegtrug, legte die große Katze den Kopf wieder auf die Beine und schloss die
Augen.
                 Juliette ließ den angehaltenen Atem
langsam entweichen. Solange wartete noch ein paar
Minuten ab, bevor sie weiterkroch. Juliette strengte ihre Augen an, um zu
sehen, wie ihre Cousine vorankam. Das Farnkraut schwankte leicht, aber es hätte
auch der Wind sein können, der es bewegte. Juliette konnte nicht verstehen,
wieso Riordan und Zacarias die Macht hatten, den Wind zu lenken und Solanges
Vorankommen zu verfolgen. Fast konnte Juliette spüren, wie Riordan sich durch
sie hindurchbewegte und versuchte, sich durch ihre Augen ein Bild des
Kampffeldes zu machen. Er wartete. Angespannt wie eine angriffslustige Schlange
wartete er auf den Moment, in dem er zum Himmel aufschießen und zu ihr eilen
konnte. Riordans Besorgnis war beruhigend, und Juliette dankte sie ihm mit
einer anerkennenden Bemerkung.
                 Die erste Warnung war das boshafte
Grinsen, mit dem sich der menschliche Wachposten am Hintereingang plötzlich zu
der Höhle umdrehte. Er ging ein paar Schritte darauf zu und spähte in das
Dickicht, während er sich geistesabwesend mit einer Hand zwischen den Beinen
kratzte. Juliette sah Solange hinter ihm erscheinen. Ein Schrei, in dem sich
Zorn, Furcht und Schmerz vermischten, ertönte aus dem Inneren der Höhle, aber
er wurde sogleich wieder erstickt. Ich
habe keine andere Wahl, als einzugreifen, Riordan. Es war Juliettes einzige
Rechtfertigung für das, was jetzt geschehen mochte – was auch immer das sein
würde. Über die Uferböschung rannte sie zum Eingang der Höhle und erhielt einen
kurzen Blick auf Solange, den Wächter, der kraftlos in sich zusammensank, und
das blutbefleckte Messer in Solanges Hand.
                 Riordan blieb ruhig. Er protestierte
nicht, sondern wartete ab und verfolgte die Ereignisse durch Juliettes Augen.
Sie konnte auch die Gegenwart seines älteren Bruders spüren. Die Karpatianer
lauerten in ihr und warteten auf ihren Moment.
                 Bleib
an der Seite und halte die Klinge mit der scharfen Seite nach oben ! , wies Riordan
sie an, als sie sich dem Höhleneingang näherte. Juliette widersprach nicht;
aufgrund ihrer telepathischen Verbindung kannte sie seinen Plan bereits. Sie
rief Jasmines Namen, um sie wissen zu lassen, dass sie nicht allein war, und um
die Männer aus der Höhle herauszulocken. Sie musste sich darauf verlassen, dass
Solange ihr Rückendeckung gab und den Jaguar von ihr
fernhielt. Ihr Arm fuhr hoch, schneller, als sie sich normalerweise zu bewegen
wusste, und mit einer instinktiven, gut abgestimmten Bewegung streckte sie den
ersten Mann, der aus der Höhle stürzte, nieder. Blut tränkte den Boden, aber
Juliette konnte nicht hinsehen, wagte nicht hinzusehen, als sie das Brüllen des
Jaguars hörte, der aus dem Baum auf Solange heruntersprang.
                 Juliette fuhr herum, um ihrer Cousine
beizustehen, und rannte mit einer Schnelligkeit, die wieder nicht die ihre war,
zu ihr hinüber. Solange verwandelte sich noch im Laufen, bevor sie und die
schwerere männliche Katze aufeinandertrafen und sie sich fauchend, kratzend und
beißend ineinander verkrallten. Juliette verhielt abrupt den Schritt, als Fell-
und Hautfetzen durch die Gegend flogen und die beiden Katzen in tödlicher
Umarmung über den Boden rollten. Sie hatte keine Möglichkeit, Solange
beizustehen oder zu versuchen, den Jaguar mit ihrem Messer zu erlegen, weil die
rasende Wut der Tiere es ihr unmöglich machte, an sie heranzukommen.
                 Juliette ! , schrie
Riordan, und sie konnte spüren, wie er durch Erde und Laub aufstieg, um sich in
die Lüfte aufzuschwingen. Bei seiner Warnung wirbelte sie herum, hielt das
Messer tief und dicht an ihrem Körper und stellte sich dem Jaguar, der aus der
Höhle stürmte, in den Weg. Das schwere Tier stieß so hart gegen ihre Brust,
dass sie zurücktaumelte, und sein übel riechender Atem schlug ihr ins Gesicht,
als er sie böse anfauchte und seine beeindruckenden Zähne bleckte. Seine
scharfen Krallen rissen ihr die Haut auf, und ein grausamer Schmerz durchzuckte
sie. Gleichzeitig spürte sie Zacarias’ und Riordans Bewegungen in ihr, und das
Messer bohrte sich in die Seiten und die Brust des Jaguars, als er ihr die
Fänge in die Kehle schlug. Zu atmen war fast unmöglich,

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