HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)
pulst Ihr Körper seine akuten Bedürfnisse nach bestimmten Nährstoffen über die Gefühle Hunger und Lust noch gezielter in Ihr Bewusstsein.
Sie kennen sicher folgendes Phänomen: Sie haben zwar selten, aber immer wieder Hunger & Lust auf etwas Spezielles, das Sie sonst kaum essen. In diesem Moment spüren Sie, wie Ihre Kulinarische Körperintelligenz ganz gezielt bestimmte Nahrungsmittel fordert. Als Beispiel: Viele Menschen lassen Salat & Co. gerne links liegen. Doch alle paar Wochen (oder Monate) wird das Bedürfnis nach einem ordentlichen Teller Frischkost so groß, dass sie den Salatteller ihren „normalen Mahlzeiten“ vorziehen. Danach ist der Hunger auf die gewohnt-bewährte Kost, die täglich genussvoll sättigt, wieder dominant. Kurzum: Ihr Körper hat sich geholt, was er nur gelegentlich braucht, und geht jetzt wieder zum „lebenserhaltenden Tages(s)geschäft“ über.
„Ich sterbe vor Hunger“ –
dann essen Sie Ihr Leibgericht!
Die Steigerung der „normalen“ hungrigen Lust auf Nahrung ist die „Gier nach Genuss“ . Dieses starke, evolutionär verankerte Verlangen nach Essen spüren wir, wenn wir dem Hungergefühl nicht sofort nachgeben, sondern es ausreizen, bis wir „vor Hunger sterben“. Ihr Körper wird alles Nötige tun, um Sie davon zu überzeugen, dass Essen genau jetzt gut wäre: Das Belohnungssystem arbeitet noch aktiver. Sie spüren, wie der potenzielle Lustgewinn mit dem Hungergefühl steigt und welche emotionale Belohnung Sie erwartet, wenn Sie das Bedürfnis zu essen jetzt befriedigen. Sie erinnern sich: Ihr limbisches System wird Ihre Aufmerksamkeit immer stärker aufs Essen fokussieren, wie ein hungriges Tier auf der Jagd. Und damit Sie auf dieser Jagd nach der lebensnotwendigen Mahlzeit weder ängstlich noch zögerlich sondern zielstrebig sind, vertreibt das Hungerhormon Ghrelin auch Angst und Depressionen und schärft unseren Geruchssinn für Nahrung. Unter derartigen „Jagdumständen“ kann Ihre Wahrnehmungsfähigkeit für die Umwelt leiden, weil Ihr Körper ein wichtiges Ziel hat, dem im Hungerzustand vieles untergeordnet werden muss: essen zur Lebenserhaltung . Aber dafür ist die gefühlte Belohnung danach besonders groß – sozusagen das spürbare „Vielen Dank für die Nährstoffe“.
Haben Sie Lust auf einen lukullischen Tipp, der das Belohnungssystem Ihres Körpers noch ein Stückchen weiter ausreizt? Dann machen Sie sich beim Akt der „elementaren Bedürfnisbefriedigung zur Lebenserhaltung“ frei von gesellschaftlich-sozialen Regeln. So können Sie die bevorstehende Ausschüttung der körpereigenen Glückshormone noch steigern. Was heißt das? Lassen Sie Ihren Hunger „über sich hinauswachsen“, gönnen Sie sich eines Ihrer Lieblingsessen und genießen die Leckerei ohne gelerntenAnstand, frei von Normen , ohne Tischmanieren – einfach den archaischen Instinkten folgend: Die Gier regiert . Jeder Bissen wird zur Wonne, die zum befreienden Stöhnen einlädt. Machen Sie beim Kauen die Augen zu, lehnen sich nach hinten und genießen bei vollem Bewusstsein Ihrer Sinne, wie Ihr Körper die Lebenserhaltung namens Essen mit einem Feuerwerk an intensiven Geschmackserlebnissen und Wohlgefühl belohnt. Dieses stark lustbetonte Essen ist ein ganz besonderes emotionales Geschenk der Natur, das wir nicht verschmähen, sondern dankend und mit Respekt ausleben sollten – je öfter, desto besser. Es versteht sich von selbst, dass diese extreme Form des „verstandesbefreiten Essens“ nur in privater Umgebung möglich ist; entweder allein oder mit Ihrer Familie und Freunden, die genau die gleiche Form dieser urinstinktiven, lebenserhaltenden Lustbefriedigung zelebrieren möchten. Begrüßenswert ist daher auch die Empfehlung des Ernährungspsychologen Professor Christoph Klotter von der Hochschule Fulda: „Ich denke, es wäre ganz gut, auch mal exzessiv zu essen. Ich finde es schlimm, wenn Menschen ständig Maß halten. Denn Grenzerfahrungen gehören dazu.“ In diesem Sinn: Testen Sie Ihre Genussgrenzen aus!
Um Missverständnissen vorzubeugen, sei an dieser Stelle der folgende Hinweis erlaubt: Mit dem Ausleben der gesteigerten Esslust soll nicht zur sechsten Todsünde „Völlerei“ animiert werden. Es geht allein um die Lebenserhaltung in einer extremen Situation, indem Sie Ihr körperliches Bedürfnis „starker Hunger“ befriedigen und so Ihrem Körper die benötigten Nährstoffe liefern. Hunger: So lautet das Stichwort auch und insbesondere beim Ausleben der
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